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Wie teuer wird das Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth für die Dritte Liga? Erneut Streit im Stadtrat
Wie teuer wird die Ertüchtigung des Hans-Walter-Wild-Stadions in Bayreuth? Und hilft das nur der SpVgg Bayreuth – oder auch der Allgemeinheit?
Die Ertüchtigung des Hans-Walter-Wild-Stadions steht erneut auf der Agenda des Stadtrats in Bayreuth. Es geht ums Geld und für wen das Stadion eigentlich „aufgepeppt“ werden soll.
SpVgg Bayreuth und Aufstieg in die 3. Liga: Problem Stadion
Für den möglichen Aufstieg der SpVgg Bayreuth in die 3. Liga muss das Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth auf Vordermann gebracht werden: neues Flutlicht, neue Sitze, neue Video- und Beschallanlage.
Die Lichtanlagen sollen in Jena gebraucht gekauft werden. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) ist aktuell im Gespräch mit dem Oberbürgermeister aus Jena. Konkretes gebe es allerdings noch nicht, da auch nicht klar ist, in welcher Liga Jena spielen wird.
„Es ist viel am Laufen“, aber es gibt nichts Konkretes, sagt Ebersberger. Klar ist für Ebersberger nur, dass die Zeit drängt. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man nicht mit dem DFB verhandeln. Rasenheizung und Flutlichtanlage müssen nach deren Statuten vorhanden sein.
„Die Zeit läuft uns eigentlich davon.“ Aber die Stadt bemühe sich um eine Drittligatauglichkeit des Stadions.
Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth: Heftige Diskussion
Sabine Steininger (Grüne) sieht den Zeitdruck nicht. Die Grünen-Fraktion will die Planung deshalb vertagen. Man solle die Spiele der Spielvereinigung und die Vorgespräche mit Jena abwarten. Doch Ebersberger konterte: „Auch, wenn die SpVgg nicht aufsteigen sollte, wäre es sinnvoll, das Stadion so umzurüsten, dass es einer vierten Liga tauglich ist.“ Weiter erklärt er erneut die Dringlichkeit: Am 2.6. entscheidet der DFB. „Gibt es dann keine Anweisung von der Stadt Bayreuth, gibt der DFB kein grünes Licht.“
Stephan Müller (BG) ist gegen eine Vertagung, weil der OB dann nicht mit Jena verhandeln kann. Allerdings will Müller nicht, dass die Stadt ohne Zustimmung des Stadtrates die gebrauchte Anlage in Jena kaufen soll. Er würde gerne wissen, wie viel diese Flutlichtanlage dann kostet. Außerdem spricht er weitere Kosten an, die in einer Vorlage mit 800.000 Euro angegeben wird.
Ebersberger antwortet hierzu, dass das Flutlicht und die Stühle bereits seit Jahren Thema im Stadtrat sind. Das müsse nun gemacht werden. Man solle auch 800.000 Euro investieren. „Sonst verliert man Zeit und die ersten Spiele in der Dritten Liga.“ Wenn das jetzt nicht gemacht wird, „wundern wir uns im Juni“, dass nichts fertig ist. Ebersberger bittet darum, die Vorschläge der Verwaltung anzunehmen. Denn bei diesen Kosten seien auch Kosten der Flutlichtanlage beinhaltet. Klar sei auch: In diesem Jahr werde kein Geld für Beschallungs- und Videoanlage ausgegeben, wenn die SpVgg nicht aufsteigt.
Hans-Walter-Wild-Stadion für alle?
Was Gert-Dieter Meyer (DU) zu kurz kommt: Das Stadion ist ein städtisches Stadion, das auch für Open-Airs oder andere Veranstaltungen genutzt werden kann. „Wir müssen das städtische Stadion ertüchtigen“, sagt Meyer. Eine Flutlichtanlage helfe demnach nicht nur einem „machthungrigen“ DFB.
Dieser Wahrnehmung widersprechen gleich mehrere Stadträte. Stephan Müller (BG) sagt, man solle aufhören zu behaupten, dass Open-Airs im Stadion stattfinden können. Der Umbau sei nur für die SpVgg Bayreuth.
Daraufhin greift Ebersberger erneut ein: „Es ist der Todesstoß, wenn das nicht beschlossen wird.“ Dann gäbe es bei einem Beschluss nämlich Vorbehalte: „Vorbehaltsentschlüsse taugen nichts.“
Es wäre für die Stadt ein Segen, wenn man diese Flutlichtanlage baut, führt Ebersberger aus. Aus den 800.000 soll auch die Flutlichtanlage gebaut werden. Die sind „für die Maßnahmen, die für die Drittligatauglichkeit notwendig sind“, sagt der OB.
Stadtrat stimmt den Vorlagen vor
Zuletzt stimmten die Mitglieder des Bayreuther Stadtrates den Beschlussvorlagen zu. Zunächst solle sich nun um eine Flutlichtanlage gekümmert werden – mit Verhandlungen der Stadt Jena. Sollte das nicht gelingen, soll die Stadt Bayreuth anderweitig eine Flutlichtanlage prüfen.
Weiter genehmigte der Stadtrat dafür finanzielle Mittel von 800.000 Euro – allerdings mit 13 Gegenstimmen.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann