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Bauausschuss

Wohngebiet Am Eichelberg/Panoramaweg in Bayreuth: Das passiert mit den Grünflächen

Das Wohngebiet Am Eichelberg/Panoramaweg in Bayreuth soll nach Willen des Stadtrats eine Änderung im Flächennutzungsplan erfahren.

Im Februar hat der Bayreuther Stadtrat dem geplanten Wohngebiet Am Eichelberg/Panoramaweg grünes Licht gegeben. Das heißt jedoch nicht, dass in den Ausschüssen grundsätzlich gute oder zumindest neutrale Stimmung herrscht, wenn das Thema auf der Agenda steht.

Am Mittwoch, 25. Mai 2022, wurde ein fraktionsübergreifender Antrag im Stadtrat verabschiedet, der jedoch auch auf Gegenstimmen stieß.

Baugebiet Am Eichelberg

Auf dem Papier ist es eine ganz simple Änderung, die dem Antrag folgend vorgenommen werden soll: Im Flächennutzungsplan soll ein Teilbereich der Grünflächen am Panoramaweg an der Grenze zu Colmdorf als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen werden, der in der aktuellen Fassung als “Allgemeines Wohngebiet” geführt wird.

Hintergrund des Antrags, so begründet es auch noch einmal SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske, dass der in dem Verfahren gefundene Kompromiss, die Reduzierung der Bauparzellen, erst dann zu einem Kompromiss werde, wenn die betroffenen Flächen auch entsprechend als Flächen für die Landwirtschaft ausgewiesen werden.

“Schaufenster-Antrag”

Stefan Schlags von der Grünen-Fraktion beantragte zu Beginn der jüngsten Bauaussuchuss-Sitzung am Dienstag, 17. Mai 2022, bei Bürgermeister Andreas Zippel, der die Leitung an jenem Dienstag übernommen hatte, weil Oberbürgermeister Thomas Ebersberger durch einen anderen Termin verhindert war, das Thema Wohngebiet am Eichelberg von der Tagesordnung zu nehmen, da er “in das laufende Verfahren” eingreife – was laut Bauske jedoch genau der Sinn sei, um entsprechend zu repräsentieren, dass bestimmte Flächen nicht mehr für den Wohnungsbau gedacht sind.

Schlags, dessen Fraktion sich in der Vergangenheit insbesondere aus Gründen des Klima- und Umweltschutzes gegen das Projekt ausgesprochen hatte, sieht den Antrag als “Schaufenster-Antrag”. Mit diesem sollen nur die Kritiker des Bauvorhabens besänftigt werden. Mit klimagerechter Stadtgestaltung habe dies nichts zu tun.

Anders sieht dies beispielsweise JB-Fraktionsvorsitzender Christopher Süss: “In diesem Antrag wollen wir die beabsichtigte bauliche Entwicklung der Stadt darlegen. Daher müssen die Flächen auch entsprechend designiert werden.”

Photovoltaikanlagen am Eichelberg?

CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Specht bringt derweil noch einen alternativen Nutzen für die Flächen ins Gespräch. Im Rahmen des Bestrebens nach Flächen für Photovoltaikanlagen in der Stadt stellt Specht die Frage, ob es sich lohnen würde und es möglich wäre, auf den Flächen Photovoltaik-Anlagen zu errichten.

Auf diese Nachfrage setzt sich spürbar Kopfschütteln bei den Besuchern des Ausschusses ein. In den hinteren Rängen hatten Anwohner Platz genommen, von denen in der Vergangenheit vermehrt Kritik zu dem Bauvorhaben geäußert wurde. Halil Tasdelen (SPD) sieht die Frage nach Photovoltaik-Anlagen an der Stelle ebenfalls kritisch und sagt, dass die Flächen auf keinen Fall in Frage kommen würden.

Auf der Sitzung des Stadtrats am Mittwoch, 25. Mai 2022, wurde die Änderung im Flächennutzungsplan entsprechend dem Antrag vom Gremium beschlossen. Dabei gab es allerdings auch Gegenwind. Die Fraktion der Grünen hielt bis zuletzt daran fest, dass es noch der Klärung vieler anderer Fragen bedürfe, die erörtert werden sollten, ehe eine Änderung am aktuellen Flächennutzungsplan vorgenommen werden.




Der Antrag wurde in der Bauausschusssitzung mehrheitlich angenommen. So wird dem Stadtrat nun empfohlen, die betroffenen Flächen in dem Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Flächen zu führen.