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Stadtrat

Bayreuth muss 20 Millionen Euro für Gründerzentrum zahlen: Start-ups bekommen früher Räumlichkeiten

Es steht bereits fest, dass in Bayreuth ein regionales Gründer- und Innovationszentrum (RIZ) gebaut werden soll. Im Rahmen dessen, soll es auch Platz für Start-ups geben. Und zwar bevor das RIZ gebaut ist. 

Das RIZ in Bayreuth wird frühestens 2025/26 bezugsfertig sein. Trotzdem möchte die CSU-Fraktion, dass auf dem Gelände der Universität Bayreuth, wo auch das RIZ stehen wird, eine vorübergehende Lösung für Start-ups geschaffen wird.

RIZ in Bayreuth

Die CSU-Fraktion schlägt hierfür ein Baukastensystem mit Containern als Interimslösung auf dem Gelände der Uni Bayreuth vor. Die Verwaltung der Stadt hat sich nach einer anderen Lösung umgesehen, da die vorgeschlagenen Baufelder nicht zur Verfügung stehen. Nun hat die Verwaltung einen Ort gefunden.

Standort für Startup-Point steht fest

Dieser liegt in der Mainstraße 5 in Bayreuth. Dort soll zwischenzeitlich ein Startup-Point errichtet werden. Dafür sollen die entsprechenden Räumlichkeiten (220 Quadratmeter) für vorerst die nächsten drei Jahre angemietet werden. Die Mietkosten belaufen sich dabei von 2021 bis 2023 pro Jahr auf 21.029,76 Euro.

Kosten für die Stadt Bayreuth

Dazu kommen noch jährliche Heiz- und Nebenkosten in Höhe von 7.510,44 Euro und Reinigungskosten (6.600 Euro). Die Projektkosten belaufen sich für die drei Jahre auf insgesamt 40.000 Euro. Hinzu kommt noch Personalkosten für drei Jahre. Kostenpunkt hierbei: 99.765 Euro. Wie hoch die Kosten für Möbel und Internet sein werden, muss noch geklärt werden.

Diskussion im Bayreuther Stadtrat

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellt den Antrag, dass der Bau des Gründerzentrums beschleunigt werden solle, dafür jedoch der Innovationsteil gestrichen werde. Laut Stefan Schlags (Grüne), sei der Innovationsteil eine Belastung für die Stadt. Die Verwaltung der Stadt lehnt diesen Vorschlag allerdings ab.

Auch Stefan Specht (CSU) und Christoph Rabenstein (SPD) sind gegen den Antrag der Grünen. “Wir sind für beide Teile”, erklärt Rabenstein. Der Stadtrat hält das Innovationszentrum für keine Belastung, sondern für eine Investition in die Zukunft. Stephan Müller (BG) schließt sich diesbezüglich Specht und Rabenstein an.

Kritik an Politik der BG

Helmut Parzen (CSU) redet von einer Verhinderungspolitik der BG. Acht Jahre lang sei das Gründerzentrum unter Brigitte Merk-Erbe nicht vorangekommen. “Ich bin froh, dass wir jetzt einen OB haben, der die Sachen angeht”, erklärt Parzen. Denn andere Städte würden auch nicht schlafen.

Stadt muss 20 Millionen Euro zahlen

Das RIZ besteht aus drei Teilen. Einmal aus dem Entrepreneurship der Uni Bayreuth und dann aus dem Gründer- und Innovationszentrum, erklärt Stephan Müller. “10 Millionen Euro sind allerdings nicht förderfähig. Auf diesen Kosten bleiben wir sitzen”, sagt Müller.

“Und diese Summe auszugeben, tut mir persönlich weh.” Deswegen würde er am liebsten den nicht förderfähigen Teil des RIZ weglassen und die Summe von 10 Millionen Euro lieber in die Berufsschule investieren.

Nach derzeitigem Stand wird das RIZ 20 Millionen Euro kosten. Der Gründungsteil wird zu 90 Prozent bezuschusst. Allein dieser Teil des RIZ ist 10 Millionen Euro schwer. Nach der Bezuschussung bleibt noch eine Million Euro übrig, die die Stadt tragen muss, erklärt Stefan Schlags. Den Innovationsteil muss die Stadt hingegen komplett alleine tragen.

Der Stadtrat stimmte am Ende einstimmig für die Interimslösung des Startup-Points in der Mainstraße 5.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler