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Bayreuther Stadtrat

Bayreuth schmiedet Pläne gegen mögliches Jahrhunderthochwasser

Was geschieht, sollte Bayreuth von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht werden? Der Umweltausschuss sieht Handlungsbedarf.

Ein extremes Hochwasser der Bayreuther Flüsse ist unwahrscheinlich – aber nicht ausgeschlossen. Der Umweltausschuss des Bayreuther Stadtrats hat sich am Montag (14. Juni) deshalb mit der Festsetzung von Überschwemmungsgebieten entlang des Roten Mains befasst. Nach dem verheerenden Hochwasser in Bindlach sprach der dortige Bürgermeister Brunner am gleichen Tag von einem “hundertjährlichen Ereignis”.

Überschwemmungsgebiete in Bayreuth – was die Stadt Bayreuth bei einem Jahrhunderthochwasser plant

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger berichtete, dass bayerische Wasserwirtschaftsämter vor rund 20 Jahren den Auftrag hatten, Pläne für mögliche Hochwasser zu entwerfen. In Bayreuth betrifft das theoretisch die Mistel und die Warme Steinach, eher noch den Roten Main.

Während die beiden Erstgenannten in eher unbebautem Gebiet fließen, sieht das beim Roten Main schon anders aus. In der Wilhelminenaue findet er noch genügend Überschwemmungsgebiete für den Fall der Fälle. Die Innenstadt jedoch ist in solchen Szenarien “der spannende Teil”, wie Ebersberger es formulierte. Freie und unbebaute Flächen sollen als Rückzugsgebiet für Wassermassen erhalten und geschützt werden.

Eine Seite der Präsentation wies blau schraffiert die Gebiete entlang des Roten Mains auf, die von einem Hochwasser betroffen sein könnten. Der Bereich zwischen Casselmann-, Carl-Schüller- und Bahnhofstraße nördlich des Roten Mains hob sich farblich von den umliegenden Vierteln ab. Dieses Gebiet sei der vorgestellten Berechnung nach am ehesten gefährdet.

Überschwemmungsgebiete in Bayreuth – Umweltausschuss entscheidet einstimmig

“Hochwasserschutz ist gesetzliche Pflicht”, sagte Winfried Horcher, der Leiter des Umweltamtes. Je nach Höhe von Pegelständen bei Hochwasser würden betroffene Gebiete technisch berechnet. Dabei würden vor allem Höhenprofile herangezogen. “Aber natürlich ist klar, dass sich so ein Hochwasser nicht an planerische Vorgaben halten würde”, sagte Horcher.

Für den Umweltausschuss des Stadtrates ging es nun darum, ein Verfahren zur Festsetzung von Überschwemmungsgebieten entlang des Roten Mains einzuleiten. Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder dafür. Und reichten die Entscheidung damit an den Bayreuther Stadtrat weiter. Theoretisch könnte dann ab Herbst eine Verordnung in Kraft treten.

Wegen stark anhaltender Regenfälle warnte das zuständige Wasserwirtschaftsamt Hof erst im Mai vor Hochwasser in Bayreuth.

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit