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Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion: Viel Geld für Fußball – Rege Diskussion

Das Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth soll für die 3. Fußball-Bundesliga fit gemacht werden. Wie genau? Damit hat sich der Bauausschuss während der Sitzung am Dienstag (16.3.2021) beschäftigt.

Schon seit längerem ist klar, dass das Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth ertüchtigt werden muss. Ging es auf der Dezembersitzung 2020 des Stadtrates um den Einbau einer Rasenheizung mitsamt Neuaufbau des Rasenspielfeldes und Erneuerung der Drainage, ging bei der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag (16.3.2021) um weitere Maßnahmen. Diese seien nötig, damit die SpVgg Bayreuth in der 3. Fußball-Bundesliga spielen kann.

Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion: So soll es für die 3. Liga fit gemacht werden

Die Spielvereinigung würde gerne in die Dritte Bundesliga aufsteigen. Dazu muss das Hans-Walter-Wild-Stadion tauglich gemacht werden. Die Vorgaben dazu macht der DFB. Gebraucht wird eine Flutlichtanlage, eine Video-Überwachung, Medientechnik mit ISDN-Anschlüssen, eine Sicherheitszentrale mit entsprechender Einrichtung, eine Beschallungsanalge, getrennte Sektoren im Zuschauerbereich, neue Sitzschalen auf der Haupttribüne, eine Befestigung des Fußweges hinter der Haupttribüne, eine Kennzeichnung der Blöcke sowie der Ausgänge und Rettungswege, aktuelle Rettung- und Fluchtwegpläne.

Zusammen mit der bereits beschlossenen Rasenheizung werde mit Kosten von bis zu 6.000.000 Euro zu rechnen sein, so die Erklärungen des Bayreuther Baureferates. Folgekosten für die Instandhaltung seien hier nicht enthalten. Am drängendsten sei die Flutlichtanlage, die für Fernsehübertragungen geeignet ist. Alleine die Kosten dafür werden mit 1,9 bis 2,8 Millionen Euro beziffert.

Drittligatauglichkeit herstellen im Hans-Walter-Wild Stadion in Bayreuth

Die CSU-Fraktion legt wert darauf, die vom DFB geforderten Maßnahmen möglichst kostengünstig umzusetzen. Über deren Sinnhaftigkeit könne man dennoch im Detail streiten. Die SPD-Fraktion zeigt sich offen für eine pragmatische Lösung. Deshalb habe man die Entscheidung für die Rasenheizung mitgetragen. Die weiteren Maßnahmen seien vom Aufstieg der SpVgg abhängig zu machen. OB Thomas Ebersberger entgegnet, dass die Zeit drängt. “Man kann nicht erwarten, dass alle Maßnahmen nach Ende der Saison innerhalb weniger Wochen bis zur nächsten Saison umgesetzt werden.” Die Übergangsfristen für bestimmte Maßnahmen, die der DFB erlaubt, würden nicht alle dieser Punkte treffen. “Wenn wir zum Beispiel keine Flutlichtanlage haben, dann wird nicht gespielt.”

Die Grünen-Fraktion lehnt es ab, sich “von einer kommerziellen Organisation sagen lassen zu müssen, was zu tun ist” – nicht bei diesen Summen. Es sei ein Unding, Kosten für Sicherheitseinrichtungen im Stadion zu übernehmen, für einen Sport, bei dem es “regelmäßig” Ausschreitungen gibt.

“Über die Auflagen des DFB brauchen wir uns nicht zu unterhalten”, heißt es von der BG-Fraktion. “Die Kosten sind allerdings schwindelerregend. Das muss man sich leisten wollen.” Dass die Stadt komplett in Vorleistung geht, sieht die BG kritisch. Der Aufstieg müsse fix sein. “Der ist keinesfalls fix.” Bei entsprechender Leistung würde die Stadt den Maßnahmenkatalog und die entsprechenden Kosten dafür vorhalten. Die DU-Fraktion legt ebenfalls Wert auf Kosten, die im Rahmen bleiben sollten und schlägt vor, mit anderen Aufsteigern zu sprechen, um zu sehen, wie es die gemacht haben.

Millionen für Fußball: Rege Diskussion im Bayreuther Bauausschuss

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) erinnerte daran, dass der Beschluss des Bauausschusses erst einmal nur ein grundsätzliches Signal für den Stadtrat sei. Außerdem gibt es für bestimmte DFB-Vorgaben wie die neuen Sitzschalen auf der Haupttribüne bereits Stadtratsbeschlüsse. “Wir versuchen alles, dass wir das so kostengünstig wie irgend möglich umsetzen.”

Nach einer rund zweistündigen Aussprache hat sich der Bauausschuss mehrheitlich für den Maßnahmenkatalog ausgesprochen. Endgültig muss der Stadtrat entscheiden.

Bayreuther Tagblatt - Raphael Weiß

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß