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Bildung

Bayreuther Schüler müssen Monatskarte für den Bus im Lockdown zurückschicken

Der Bezirk Oberfranken hat Schüler der Markgrafenschule Bayreuth um Rücksendung ihrer Monatskarten für den Januar 2021 gebeten. 

Aufgrund des Corona-Lockdowns sind Schüler in Bayern im Januar 2021 im Distanzunterricht. Der Bezirk Oberfranken fordert Schüler der Markgrafenschule wegen des Lockdowns dazu auf, ihre Schülermonatswertmarke an den Bezirk zurückzuschicken. 

Bayreuther Schüler müssen Monatskarte für den Bus zurückschicken

Die Schulen in Bayern bleiben mindestens bis zum 14. Februar 2021 wegen des Corona-Lockdown zu. In einem Schreiben des Bezirks Oberfranken an die Förderschule Markgrafenschule werden die Eltern, die mit den Bussen der Stadtwerke Bayreuth befördert werden, nun darum gebeten, ihre Schülermonatswertmarken zurückzuschicken. Dadurch können die Kinder im Januar nicht mehr kostenlos mit den Bussen fahren.

Die Gründe für die Rücksendung sind im Schreiben des Bezirks nicht angegeben. Auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatt erklärt eine Sprecherin des Bezirks Oberfranken, dass die Schüler ihre Karten wegen des Distanzunterrichts nicht benötigen würden.

An der Markgrafenschule seien insgesamt 15 Schüler betroffen. Bislang seien sechs Karten zurückgeschickt worden, erklärt die Sprecherin weiter. Es scheint sich bei der Aktion in Bayreuth um eine einmalige Sache zu handeln. An anderen Schulen dürfen die Schüler ihre Karten behalten.

„Bürokratischer Aktionismus“: Kritik von Eltern

Per E-Mail hat das Bayreuther Tagblatt bei Mitgliedern des Elternbeirats von anderen Schulen nachgefragt. „Ich kann über die Aufforderung, Schülermonatskarten zurückzuschicken, nur den Kopf schütteln“, sagt Debora Leibinger aus dem Elternbeirat der Luitpoldschule Bayreuth. Für sie sei diese Aktion „bürokratischer Aktionismus”.

Auch Veronika Schlösser aus dem Elternbeirat des Graf-Münster-Gymnasiums äußerte sich zur Rücksendung der Monatstickets an der Markgrafenschule: „Ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, dass der bürokratische Aufwand einer solchen Aktion auch nur annähernd die mögliche Kosten-Ersparnis rechtfertigen könnte.“

Auf Nachfrage erklärt eine Sprecherin des Bezirks, dass der bürokratische Aufwand der Rücksendungen nicht hoch sei. Es sei nur eine Person beim Bezirk mit der Aufgabe betraut. 

Monatskarten bei den Stadtwerken abgegeben – Geld zurück

Die Stadtwerke Bayreuth haben auf Nachfrage des bt bestätigt, dass dort Monatskarten zurückgegeben worden sind. Daraufhin hätten die Stadtwerke die entsprechenden Kosten dafür erstattet. Dies sei eine Standardmöglichkeit bei solchen Rückgaben. 

Mit der Entscheidung selbst hätten die Stadtwerke nichts zu tun, erklärt Jan Koch, Pressesprecher der Stadtwerke. Diese sei an anderer Stelle getroffen worden.

Eine Sprecherin vom Bezirk Oberfranken erklärt, dass es an der Markgrafenschule bereits ähnliche Fälle gegeben habe. Es sei ein normales Vorgehen, dass Eltern in diesen Fällen die Karten zurückschicken müssten. Dies sei in solchen Fällen immer anstandslos erfolgt.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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