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Coronavirus

Brauereien müssen wegen Corona Bier wegschütten: Das ist die Situation im Raum Bayreuth

Ein Albtraum für jeden Bierliebhaber: Brauereien müssen Bier wegschütten. Das bt hat in der Region Bayreuth nachgefragt.

Auswirkungen von Covid-19 auf die Brauwirtschaft in der Region Bayreuth. Auch im zweiten Lockdown gibt es diese Horrormeldung für alle Liebhaber des Gerstensaftes: Brauereien im ganzen Land müssen wegen der Corona-Pandemie im großen Stil Bier wegschütten. Das hat unter anderem der WDR kürzlich berichtet. Das bt hat bei Brauereien in Bayreuth nachgefragt.

Brauereien müssen wegen der Pandemie Bier wegschütten – darum geht es

Der Reihe nach: Ein Jahr ist seit dem ersten Fall von Corona-Infektion in Deutschland vergangen. Derzeit befinden wir uns im zweiten Lockdown. Das ist ein Albtraum für die Wirtschaft, egal über welche Region wir in der Bundesrepublik reden, egal auch über welche Branche.

Auch die Brauwirtschaft hat die Corona-Pandemie hart getroffen, doch wo es ging, haben die Verantwortlichen in den Brauereien bereits im ersten Lockdown schnell reagiert. Das Hauptproblem war das Fassbier. Wenn die Gastronomie im Lockdown ist, braucht man kein Fassbier mehr abzufüllen, denn es findet seinen Weg nicht mehr aus dem Fass in die Kehlen der Bierliebhaber.

Brauereien füllen mehr Bier in Flaschen ab

Heimische Brauereien wie die Krug-Bräu in Breitenlesau im Landkreis Bayreuth haben spätestens seit dem ersten Lockdown die Abfüllung von Fassbier nahezu auf null gefahren. Klar: Wer nicht mehr auf ein gepflegtes Bierchen ins Wirtshaus kann, trinkt es aufgrund der Pandemie-Maßnahmen halt zu Hause. Deswegen haben die Brauereien die Flaschenabfüllung nach oben gefahren. So sieht es der Bayerische Bauernbund auch für die Region Oberfranken. Worum es jetzt bei dem weggeschütteten Bier gehe, seien Randsorten und die Altbestände aus der Zeit nach dem ersten Lockdown, so Walter König vom Bayerischen Brauerbund auf Nachfrage des bt.

Wegen MHD: Bier-Altbestände in Gefahr

Nach dem ersten Lockdown hat die heimische Brauwirtschaft reagiert.

“Momentan können wir noch keine Aussage treffen, wie die Rücklaufmengen von Fassbier sein werden. Wir nehmen das Fassbier unserer Gastronomen natürlich komplett zurück, das aufgrund der Lockdown-bedingten Gastronomieschließungen sein MHD überschritten hat.”

(Jeff Maisel, Inhaber der Brauerei Gebr. Maisel)

Bier wegschütten? Kreative Ideen sind gefragt

Walter König vom Bayerischen Brauerbund betont, dass es für jeden Brauer ein Albtraum wäre, Bier wegzuschütten und bevor das wirklich passiert, würde jeder aus der Branche alles versuchen, das nicht tun zu müssen.

Bereits im ersten Lockdown hätten die Bayerischen Brauer großen Ideenreichtum bewiesen. So haben bereits einige ihr still gelegtes Fassbier zum Brennen geschickt. Heraus kam Desinfektionsmittel in einer Zeit der Corona-Pandemie, wo genau das knapp war. Wer weiß? Vielleicht kommt jemand drauf, aus dunklem Bier größere Mengen Dunkelbier-Soße herzustellen. “Das ist der Geist, für den die Bayerischen Brauer bekannt sind.”

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Das macht ein Gasthof aus dem Landkreis Bayreuth mit Fassbiervorräten, die aufgrund der Pandemie-Maßnahmen derzeit nicht im Lokal getrunken werden können.

Bayreuther Tagblatt - Raphael Weiß

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß