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Corona

Corona Akutmaßnahmen am Klinikum Bayreuth und Hohe Warte: Mehrere Tausend Mitarbeiter getestet – das sind die ersten Ergebnisse

Am Dienstag (26.1.2021) wurden für das Klinikum Bayreuth und die Hohe Warte Akutmaßnahmen eingeleitet. Das sagt das Landratsamt dazu. 

Die Klinikum Bayreuth GmbH behandelt ab sofort keine elektiven Patienten mehr. Aufgenommen werden nur noch Patienten mit sogenannten Tracer-Diagnosen und zwingende Notfälle. Laut Landratsamt Bayreuth sind gestern Abend (25.1.2021) mehrere Verdachtsfälle auf eine Infektion mit einer Covid-19-Mutation (UK-Variante) dort eingegangen. Das bt hat nachgefragt.

Update vom 26. Januar 2021 um 19.30 Uhr: Klinikum Bayreuth und Hohe Warte testen mehrere Tausend Mitarbeiter

Nach Auskunft des Landratsamtes Bayreuth wurden über 2.800 Mitarbeiter der Klinikum Bayreuth GmbH auf Corona getestet. Es würden bislang schon viele Ergebnisse vorliegen. “Relativ wenige” seien positiv: “bislang nur 18.”

Zu den Akutmaßnahmen von heute (26.1.2021) heißt es:

“Allein der Verdacht auf das Auftreten der englischen Variante rechtfertigt das Vorgehen. Inwieweit diese Mutation für das gesamte Geschehen verantwortlich ist oder ob es sich um Einzelfälle bei ansonsten dominierendem bekannten Virus-Typ handelt, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.”

(Pressestelle Landratsamt Bayreuth)

Update vom 26. Januar 2021 um 17.15 Uhr: Das sagt das Landratsamt Bayreuth zu den Verdachtsfällen einer Infektion mit Corona-Mutation

Wie sich die Verdachtsfälle mit der Mutation des Covid-19 (UK-Variante) anstecken konnten, sei nicht bekannt, so die Auskunft der Pressestelle am Landratsamt Bayreuth auf Nachfrage des bt. “Die Kontaktermittlung läuft derzeit”. Die Kontaktpersonen der Verdachtsfälle auf eine Infektion mit der Virus-Mutation werden laut Landratsamt nicht gesondert behandelt in der Form, das auch Kontaktpersonen zweiten Grades in Quarantäne geschickt werden.

“Aber darüberhinaus gilt für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinikum Bayreuth GmbH ab sofort eine Pendelquarantäne. Sie dürfen sich ohne öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen nur zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort bewegen und befinden sich ansonsten im häuslichen Umfeld in Quarantäne. Diese Anordnung gilt vorläufig, solange die Aufklärung der Corona-Ausbrüche erfolgt und bis die Gefährdungslage genauer abgeschätzt werden kann.

(Pressestelle Landratsamt Bayreuth)

Weiter gebe es keinen Zusammenhang der Verdachtsfälle mit dem bereits bestätigen Fall einer Infektion mit der UK-Variante von Covid 19. Ist besondere Vorsicht geboten? “Es müssen die vorgegebenen Maßnahmen hinsichtlich Hygiene und Kontaktbeschränkungen strikt eingehalten werden.”

Erstmeldung: Nur noch Notfälle am Klinikum Bayreuth

Nach den ersten Untersuchungen am Klinikum Bayreuth auf die neue Mutation des Covid-19 (UK-Variante), die sogenannte englische Mutation des Virus, hat die Klinikum Bayreuth GmbH folgende Untersuchungsergebnisse bekannt gegeben: In den 30 eingesandten Proben der Klinikum Bayreuth GmbH wurde in einer Screening-PCR bei 11 der Proben der Verdacht auf das Vorliegen der UK-Variante gestellt. Zwei weitere Proben konnten nur fraglich der UK-Variante zugeordnet werden. Eine abschließende Sequenzierung des Virus wird 10 bis 14 Tage in Anspruch nehmen.

Klinikum Bayreuth GmbH: 99 Mitarbeiter positiv auf Corona getestet

Derzeit sind 99 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinikum Bayreuth GmbH positiv auf Corona getestet. Sie alle sind in Quarantäne und nicht im Dienst. Die Reihentestung von bislang mehr als 2.800 Mitarbeitern des vergangenen Wochenendes hat bis dato 18 positive Fälle gezeigt. Im Zuge des Ausbruchsgeschehens wurden das Kontaktmanagement und die Kontaktnachverfolgung im Klinikum deutlich verstärkt. Daneben wurden und werden auch alle Patienten getestet.

“Angespannte Lage” im Klinikum Bayreuth

Zuletzt hatte die Klinikum Bayreuth GmbH Ausbruchsgeschehen auf mehreren Stationen zu verzeichnen. Diese Entwicklung hält an. Das LGL und die LMU München haben der Klinikum Bayreuth GmbH zugesichert, weitere Sequenzierungen zur genauen Klärung der Situation zeitnah zu ermöglichen. Aktuell ist die Lage in dem Bayreuther Großkrankenhaus angespannt, aber unter Kontrolle. Am heutigen Dienstag werden 80 Covid-19-Patienten behandelt, davon elf intensiv. Alle Hygienemaßnahmen werden aufs Genaueste beachtet, insbesondere die Verwendung von umfassender Schutzausrüstung.

Diese Akutmaßnahmen wurden für die Klinikum Bayreuth GmbH angeordnet

Die Gesundheitsbehörden haben folgende Akutmaßnahmen angeordnet:

  • Aufnahmestopp für beide Betriebsstätten (Klinikum Bayreuth und Hohe Warte) für alle geplanten Eingriffe, Operationen und Behandlungen.
  • Aufgenommen werden Patienten mit Tracer-Diagnosen (Herzinfarkt, Reanimation, Sepsis, Polytrauma, Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall) sowie zwingende Notfälle.
  • Geburten werden je nach Dringlichkeit versorgt. Für Akutsituationen und Risikogeburten ist vorgesorgt.
  • Patienten werden nur dann entlassen, wenn bei ihnen zwei Abstriche im Abstand von 48 Stunden negative Ergebnisse erbracht haben.
  • Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinikum Bayreuth GmbH gilt ab sofort eine Pendelquarantäne. Sie dürfen sich ohne öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen nur zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort bewegen und befinden sich ansonsten im häuslichen Umfeld in Quarantäne. Diese Anordnung gilt vorläufig, solange die Aufklärung der Corona-Ausbrüche erfolgt und bis die Gefährdungslage genauer abgeschätzt werden kann.
  • Es erfolgt eine Anpassung des Testkonzepts für Mitarbeiter/innen und Patienten durch das Klinikum Bayreuth mit dem Ziel, fortlaufend den Infektionsstatus zu erfassen.

Die Zahlen können sich nach den Reihentestungen noch nach oben verändern. Die Gesundheitsbehörden überwachen die Situation engmaschig. Ggf. sind noch weitere Maßnahmen zu erwarten.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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