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Coronavirus

Corona-Ausbruch in JVA Bayreuth: Shutdown im Gefängnis – 100 Gefangene in Quarantäne isoliert

In der JVA Bayreuth hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Das Gefängnis befinden sich in einem “totalen Shutdown”. Rund 100 Insassen befinden sich in Haftraumquarantäne.

  • Corona in JVA Bayreuth
  • Mehrere Corona-Maßnahmen im Gefängnis
  • Massentests für alle Insassen und Mitarbeiter ausgewertet
  • “Totaler Shutdown” im Gefängnis
  • Rund 100 Insassen in Haftraumquarantäne

In der JVA Bayreuth gibt es aktuell einen Corona-Ausbruch. Das bestätigen das Bayreuther Gesundheitsamt, die Anstaltsleitung der JVA St. Georgen sowie das Bayerische Justizministerium auf Nachfrage des bt.

Update vom 25. Februar 2021, 16.30 Uhr: Haftraumquarantäne für rund 100 JVA Insassen

Haftraumquarantäne bedeutet, dass die Häftlinge die Zelle nicht verlassen dürfen“, erklärt Matthias Konopka, Leiter der JVA Bayreuth auf Nachfrage des bt. Es gibt also keinen Hofgang. Wer sich bewegen will, muss das auf den neun Quadratmetern der Zelle tun, kurz gesagt: auf und ab laufen.

Unmut darüber gebe es unter den Häftlingen nicht. Sie würden alle Verständnis zeigen gegenüber dieser Maßnahme. Einzig bei den gestrichenen Besuchen gebe es Wehmut unter den Gefangenen. Sie dürfen in der derzeitigen Situation nicht besucht werden, sehen ihre lieben Angehörigen nicht und umgekehrt.

Kommt ein Neuzugang in die JVA ist es etwas anders. Hier gibt es täglich eine Stunde Freigang pro Tag, natürlich nur mit Maske und nur mit Abstand. Die Neuzugänge befinden sich in einer beobachtenden Quarantäne Situation. Diese dauert 14 Tage. Justitzvollzugsbeamte sind angehalten, alle Hygienemaßnahmen penibles einzuhalten und auf die Einhaltung durch die Gefangenen zu achten.

Update vom 24. Februar 2021, 10 Uhr: Massentests in JVA Bayreuth ausgewertet – “Shutdown” im Gefängnis

In der JVA St. Georgen in Bayreuth wurden nach dem Corona-Ausbruch vergangener Woche am Wochenende Massentests durchgeführt. Dabei wurden am Samstag und Sonntag alle Gefangenen und verfügbaren Angestellten getestet, so Anstaltsleiter Matthias Konopka gegenüber dem bt. Insgesamt waren es 1.103 Personen.

Das Ergebnis der Testungen: Sieben Gefangene und drei Mitarbeiter wurden positiv auf Covid-19 getestet. Mit den bereits vorher bekannten Fällen (fünf Gefangene und drei Bedienstete) gibt es demnach nun Infektionen bei zwölf Gefangenen und sechs Bediensteten der JVA St Georgen in Bayreuth.

Corona-Ausbruch in JVA Bayreuth: 100 Gefangene in Haftraumquarantäne

„Die positiv getesteten Gefangenen wurden auf einer Isolierstation untergebracht und werden intensiv medizinisch betreut“, erklärt Konopka am Telefon. Die infizierten Mitarbeiter seien hingegen zu Hause und stehen unter Quarantäne. Unter den Infizierten gebe es bislang keine schweren Krankheitsverläufe, so der Anstaltsleiter.

Zudem befinden sich die Kontaktpersonen der Infizierten fortan für 14 Tage in Haftraumquarantäne. Diese Maßnahme betrifft etwa 100 Gefangene, so Konopka.

Totaler Shutdown in der JVA St. Georgen: Mitarbeiter machen jeden Tag Schnelltests

In der Folge des Corona-Ausbruchs herrsche im Bayreuther Gefängnis nun ein „totaler Shutdown“, so Konopka. Das bedeutet: Nur die Versorgungsbetriebe arbeiten weiter, da diese notwendig sind und es dort keine Fälle gegeben hat. Besuche, Gottesdienste und Freizeitveranstaltungen seien verboten.

Außerdem müssen die Angestellten der JVA jeden Tag per Schnelltest auf Corona getestet werden. „Das ist ein sehr großer Aufwand“, erklärt Anstaltsleiter Konopka, doch es sei notwendig. Betroffen seien 160 Kollegen.

Update vom 18. Februar 2021, 19:15 Uhr: JVA kann ein Problem für ganz Bayreuth werden

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) ist besorgt: Er fürchtet, dass wegen des Corona-Ausbruchs in der JVA Bayreuth die Sieben-Tage-Inzidenz deutlich ansteigen wird: „Nach dem Ihnen ja bekannten Corona-Ausbruch in der JVA Bayreuth sind steigende Inzidenzwerte für die Stadt zu erwarten. Das Ergebnis der in Kürze stattfindenden Reihentestungen bleibt abzuwarten, hätte aber bei steigenden Inzidenzwerten letztlich Auswirkungen auf die ganze Stadt.“

Daher stellt sich für OB Ebersberger die Frage, ob das Infektionsgeschehen einer abgeschotteten JVA dem Inzidenzwert einer ganzen Stadt angerechnet werden muss. Dieses Beispiel will der Oberbürgermeister am morgigen Freitag (19.02.2021) bei einer Konferenz mit Ministerpräsident Söder (CSU) und Bundeskanzlerin Merkel (CDU) vortragen. Dabei wollen Ebersberger und Landrat Florian Wiedemann (FW) auch Kritik an der Corona-Strategie üben.

Update vom 18. Februar 2021, 15:45 Uhr: Diese Corona-Regeln gelten nun in der JVA Bayreuth

In der JVA Bayreuth ist ein Corona-Ausbruch bekannt geworden. Deshalb müssen dort spezielle Maßnahmen getroffen werden.

“Vorrang hat dabei zunächst die Identifizierung der Kontaktpersonen, die mit Antigenschnelltests getestet werden und sich in häusliche Quarantäne bzw. Quarantäne im Haftraum begeben”, teilt das Bayerische Justizministerium auf Nachfrage des bt mit.

Das Gefängnis veranlasse darüber hinaus eine PCR-Reihentestung für alle Bediensteten und Gefangenen der Anstalt. Bis die Ergebnisse vorliegen, werden vorübergehend Aktivitäten in der Anstalt erheblich reduziert, um eine mögliche Weiterverbreitung noch nicht erkannter Infektionen zu unterbinden. “So werden etwa Besuche (mit Ausnahme von Rechtsanwaltsbesuchen) in dieser Woche nicht durchgeführt, die Anstaltsbetriebe mit Ausnahme der Versorgungsbetriebe werden vorübergehend eingestellt und Freizeitveranstaltungen für die Gefangenen entfallen”, teilt das Justizministerium mit.

“Diese Maßnahmen werden auch gegenüber den Gefangenen kommuniziert, um ihnen zu verdeutlichen, dass diese in ihrem eigenen Interesse zum Schutz vor einer möglichen Infektion unabdingbar sind”, heißt es weiter.

Update vom 18. Februar 2021, 9:30 Uhr: Corona in JVA Bayreuth – bislang acht Fälle bekannt

In der JVA St. Georgen in Bayreuth hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Bislang sind acht Fälle bekannt, bestätigt Anstaltsleiter Matthias Konopka dem Bayreuther Tagblatt auf Nachfrage. Dabei handelt es sich um drei Bedienstete und fünf Gefangene. Alle Betroffenen hätten leichte Symptome, dazu gehören Gliederschmerzen und grippeähnliche Symptome, so Konopka weiter.

Nach dem Bekanntwerden der Fälle wurden die Kontaktpersonen ermittelt und per Schnelltest getestet. Heute sollen sie sich erneut einem Corona-Test unterziehen müssen, um auf Nummer sicher zu gehen. Zusätzlich werden alle Bediensteten nun täglich per Schnelltest vor Dienstbeginn getestet.

Vonseiten des Landratsamts wird zudem eine Reihentestung veranlasst. Der Anstaltsleiter der JVA St. Georgen geht aktuell davon aus, dass die Testungen der 800 Gefangenen und 380 Bediensteten am Wochenende stattfinden werden.

Meldung vom 17. Februar 2021: JVA Bayreuth mit Corona-Ausbruch

“Wir können bestätigen, dass es in der JVA ein Ausbruchsgeschehen gibt”, erklärt das Bayreuther Gesundheitsamt auf Nachfrage des bt.

Für die Verdachtsfälle und deren Kontaktpersonen (KP1) hat das Gesundheitsamt bereits Quarantänemaßnahmen angeordnet.

Corona-Massentests an JVA in Bayreuth

“Zudem wird es in den nächsten Tagen eine Reihentestung aller Insassen und Mitarbeiter geben. Insgesamt sprechen wir hier von 1172 Personen”, erklärt das Gesundheitsamt. Der genaue Termin stehe allerdings noch nicht fest.

Inzidenz in Bayreuth könnte wieder steigen

Auch Thomas Ebersberger (CSU) wurde von dem Ausbruch in Kenntnis gesetzt. Er weist darauf hin, dass die Ergebnisse nun abgewartet werden müssen. Allerdings könnte die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayreuth durch diesen Ausbruch wieder deutlich ansteigen.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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