Zuletzt aktualisiert am

Coronavirus

Corona Bayern: Söder will flexible “Öffnungsmatrix” für Lockerungen

Eine flexible “Öffnungsmatrix” will Söder für Bayern: Am Freitag (13.2.2021) hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sich in einer Pressekonferenz zur Corona-Pandemie geäußert. 

In einer Videokonferenz haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Freitag mit bayerischen Kommunalpolitikern gesprochen. Auch Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Landrat Florian Wiedemann waren dabei. Im Vorfeld hatten sie deutliche Kritik an der Corona-Strategie geäußert. Anschließend hat Söder über die Gespräche informiert.

Söder gibt Pressekonferenz zu Corona-Lockerungen in Bayern

Söder erzählte von der Videokonferenz, die über zwei Stunden gedauert habe. Mit dabei waren auch 96 Landräte und Oberbürgermeister. Die Sorge vor Corona bestehe weiter. “Wir wollen nichts überstürzen”, sagten die Oberbürgermeister und Landräte laut Söder. Trotz niedrigerer Infektionszahlen seien weiterhin Sorgen da: insbesondere auch wegen der Mutation. Diese steige steil, so Söder.

“Es gab Übereinstimmung, dass wir keinen schnellen Applaus suchen. Das was wir tun solle nicht dazu führen, dass wir nach drei Wochen alles wieder umdrehen und von vorne anfangen müssen. Es geht schnell, dass man steigt. Es dauert länger, bis die Zahlen fallen.”

(Markus Söder)

Ein kluger Pfad sei besser als eine neue Welle. Im März bei der Ministerpräsidentenkonferenz sei das weitere Vorgehen besser absehbar. Söder geht davon aus, dass es dann schnell gehen könne. Hierzu brauche es eine Öffnungsmatrix, keinen Stufenplan. Die Grenzwerte 35 und 50 seien wichtig und müssten auch in Zukunft weiterhin als Anhaltspunkte gelten. Ein “flexibles Instrumentarium” sei nötig.

Corona-Lockerungen in Bayern: Schwerpunkt Schule

“Es gab eine große Übereinstimmung, dass der Schwerpunkt bei der Schule liegt”, sagte Markus Söder. Wenn die Zahlen sehr niedrig seien, sollen wieder mehr Kontakte ermöglicht werden. Beim Thema Handel seien sich die Kommunalpolitiker, Merkel und Söder auch einig gewesen. Niemand hat gefordert, dass man jetzt sofort aufmachen solle. Man müsse die Öffnungen klug steuern und klug entwickeln, so Söder. Es könne hier verschiedene Stufen geben, von Öffnungen, Öffnungen mit begrenzter Kundenzahl und Click & Meet (Terminvereinbarung zum Einkaufen im Laden).

Impfung ein wichtiger Faktor – Mehr Imfpungen führen zu mehr Freiheit

Beim Thema Impfung brauche es ein klares System, wie es zwischen Impfzentren und Ärzten geregelt werden könne, sobald mehr Impfstoff da ist. Hier solle die Kapazität der Impfzentren aufgewertet werden. Daneben sollen Ärzte auch die Möglichkeit bekommen. Die Ärzte alleine sollen die Impfzentren nicht ablösen. Das werde nicht funktionieren. Auch eine Wahlfreiheit beim Impfstoff sei nicht sinnvoll.

“Das Impfen wird auf Dauer eine hohe Relevanz haben. Mit dem Impfen können wir erreichen, dass wir die Mortalität senken.”

(Markus Söder)

Eine gesunkene Mortalität könne dann auch zu Öffnungen und ähnlichen Maßnahmen führen. Mit mehr Impfen könne man so viel Freiheit schaffen, dass in Zukunft auch Lockerungen und ähnliche Maßnahmen erfolgen können. Neben dem Inzidenzwert seien die Impfungen zukünftig ein wichtiger Faktor bei der Corona-Strategie.

Im Lockdown light “zu spät reagiert”

Ein Schwerpunkt solle in Bayern bei Corona aktuell auch auf Ostbayern gesetzt werden. Dort sind die Infektionszahlen derzeit hoch. Ein Beispiel dafür sei Tirschenreuth in der Oberpfalz. Es dürfe nicht wieder sein wie im Herbst, als man mit dem Lockdown light zu spät reagiert habe. “Ab einer bestimmten Inzidenz beginnt es aus dem Ruder zu laufen”, sagte Söder. “Es gibt keine Punktlandung bei Corona. Niemals”, fügte der Ministerpräsident an. Es gebe immer exponentielle Verläufe. Gut sei gewesen, dass sich bei den grundlegenden Punkten die Kommunalpolitiker, Merkel und Söder einig gewesen sind.

Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt