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Lebensmittel

Etliche Lebensmittelrückrufe wegen krebserregendem Stoff: Erste Massenrückrufe in anderen Ländern

Ethylenoxid ist in etlichen Lebensmitteln nachgewiesen worden. In Deutschland wurden schon viele Produkte zurückgerufen – kommt nun ein Massenrückruf?

Immer mehr Produkte werden in Deutschland aktuell wegen Belastungen mit Ethylenoxid zurückgerufen.

Dieser Schadstoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Nach dem Import von Johannisbrotkernmehl aus der Türkei fordert “Foodwatch” mit einer Petition nun sogar einen Massenrückruf.

Ethylenoxid in Nahrungsmitteln festgestellt

Das krebserregende Pestizid Ethylenoxid wurde in den vergangenen Wochen in diversen Speisen nachgewiesen. Am 24. August teilte das Lebensmittelunternehmen “Seitenbacher” mit: Die “Fitness-Riegel ohne Schoko 50g” und die “Fitness-Riegel mit Schoko 50g” können eine geringe Belastung des gesundheitsschädlichen Wirkstoffs Ethylenoxid enthalten.

Auch in Produkten von Vemondo soll Ethylenoxid nachgewiesen worden sein. Der “Vegane Mozzarelli, 100g” und die “Veganen Sticks Cheese-Style, 250g” wurden bei Lidl am 21. August zurückgerufen. Außerdem rief der Hersteller mehrere Curry-Gerichte der Marke Tasty Bite (Rückruf am 16. August) von Edeka und Rewe sowie diverse Instant-Nudeln am 19. August zurück.

Davor hatte auch der Nahrungsmittelkonzern “Mars” in Deutschland verschiedene Eiscreme-Produkte zurückgerufen. Betroffen waren davon gleich mehrere bekannte Marken wie Snickers, Bounty, Twix und M&M’s. Dieser Rückruf wurde am 11. August bekannt.

Massenrückruf wegen krebserregendem Stoff?

Mehrere Medien berichten von einem bevorstehenden “Massenrückruf” wegen Ethylenoxid-Belastungen: Das verunreinigte Johannisbrotkernmehl aus der Türkei wurde nach diesen Berichten zu Hunderttausenden Tonnen importiert. Das Mehl soll deutliche Spuren des Schadstoffs enthalten.

“Einen Richtwert ohne Gesundheitsrisiko gibt es somit nicht und Rückstände des Stoffes in Lebensmitteln sind grundsätzlich unerwünscht”, teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung mit. In der Europäischen Union ist Ethylenoxid seit 1986 verboten, teilt nordbayern.de mit.

Bereits Mitte Juli haben sich die Mitgliedsstaaten der EU darauf verständigt, dass alle Lebensmittel öffentlich zurückgerufen werden müssen, die mit Ethylenoxid belastendes E410 enthalten. Diese Produkte sollen selbst dann zurückgerufen werden, wenn der Grenzwert nicht überschritten wurde. Denn kleinste Mengen des krebserregenden Stoffes könnten für Verbraucher ein Gesundheitsrisiko darstellen, heißt es in deren Erklärungen.

Frankreich ruft Produkte zurück – Deutschland nicht

In Deutschland gab es bisher keinen öffentlichen Massenrückruf. “Während in Frankreich bereits hunderte Produkte wegen belastetem E410 vom Markt genommen wurden, sind in Deutschland bisher nur wenige Warnungen ergangen”, bemängelt die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch.

Frankreich reagierte nach der Bekanntmachung der Verunreinigung der Eissorten von “Mars” und rief Hunderte Produkte mit dem Schadstoff zurück.

Foodwatch hat deshalb eine Petition gestartet: Damit möchten sie erreichen, dass sämtliche Produkte mit dem krebserregenden Stoff öffentlich zurückgerufen werden.