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Lebensmittel

EU will Mindesthaltbarkeitsdatum abschaffen: so könnten Lebensmittel stattdessen gekennzeichnet werden

Die Europäische Union schmiedet derzeit Pläne, wie man gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen könnte. Ein Vorschlag: das Prinzip des Mindesthaltbarkeitsdatums anpassen.

Die Europäische Union plant im Rahmen des Vorgehens gegen Lebensmittelverschwendung ein Umkrempeln des Prinzips des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Das berichtet der Münchner Merkur sowie das Handelsblatt.

EU will zukünftig andere Daten auf Lebensmitteln angeben

Bei Produkten, die sich besonders lange halten, sei ein möglicher Ansatzpunkt für die EU, das Mindesthaltbarkeitsdatum gänzlich zu entfernen – und zwar bei Produkten, die sich besonders lange halten wie Nudeln, Reis, Öle oder Kaffee und Tee. Einige dieser Produkte könnten insbesondere vor Weihnachten teurer werden.

Eine andere Idee sei es nach dem Bericht des Handelsblatts gar keine Mindesthaltbarkeitsdaten mehr auf Verpackungen abzudrucken. In diesem Falle hätten dann nur noch schnell verderbliche Lebensmittel ein Verbrauchsdatum, welches angibt, bis wann das Produkt allerhöchstens verkauft und verzehrt werden darf, wie die “Verbraucherzentrale” auf ihrer Website informiert.

Der dritte Vorschlag der EU wäre, alternative Bezeichnungen zu verwenden wie “oft gut auch nach…” statt “mindestens haltbar bis…”

80 Millionen Tonnen Lebensmittel im Jahr weggeworfen

Die Maßnahmen zum Mindesthaltbarkeitsdatum stellen Versuche dar, die Lebensmittelverschwendung in den Griff zu bekommen. In der EU werden laut Merkur jährlich etwa 80 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, obwohl viele davon noch genießbar wären. Glaubt man Schätzungen, so gehe etwa die Hälfte davon von privaten Haushalten aus – pro Einwohner also 150 Kilogramm im Jahr.

Häufig beruhe dies eben auf dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Ist dieses abgelaufen, werden viele Lebensmittel weggeworfen. Dabei stellt das Datum nur eine Garantie seitens der Hersteller dar, dass das Produkt bis zu jenem Zeitpunkt nicht verdorben ist. Häufig bleibt es jedoch auch danach problemlos genießbar. Einige Handelsketten, so der Merkur gehen allerdings bereits gegen das Entsorgen von solchen Lebensmitteln vor und verkaufen entsprechende Waren zu niedrigeren Preisen.