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Hans-Walter-Wild-Stadion

Heiße Diskussion um Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion

Die SpVgg Bayreuth spielt die Heimspiele im Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth. Allerdings gibt es da ein großes Problem: Der Rasen ist zu nass. Deswegen soll die Drainage erneuert werden. Daneben gibt es die Frage, ob ein teures Flutlicht gebaut werden soll, welches für die Dritte Liga tauglich ist oder nicht. 

Der Rasen des Hans-Walter-Wild-Stadions ist zu nass. Und dass trotz des trockenen Sommers. Deswegen hat Stadtrat Dr. Wolfgang Gruber (DU) eine Sanierung des Hauptplatzes beantragt. Erst kürzlich hat sich der Stadtrat mit dem Bayerischen Fußballverband (BFV) gezofft. Dabei drohte der BFV sogar, der SpVgg Bayreuth die Spiellizenz zu entziehen.  Zudem stellt sich die Frage, welche Flutlichtanlage gebaut werden soll.

Rasen in Bayreuther Stadion zu nass

Vor dem Gästeblock und der Stehtribüne ist der Rasen im Stadion der SpVgg Bayreuth viel zu feucht. Sogar so nass, dass die Schiedsrichter des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) im vergangenen Jahr schon überlegten, den Platz für nicht bespielbar zu erklären. Inzwischen hat eine Fachfirma sich den Rasen genauer angesehen und festgestellt, dass die Drainage stellenweise nicht mehr wie erforderlich funktioniert. Die Drainage stammt aus dem Jahr 1970. Nach 50 Jahren bröckelt die Funktion jetzt und versagt zum Teil. “Eine Sanierung der Drainage ist nicht mehr sinnvoll”, sagt Baureferentin Urte Kelm. Sie müsse komplett ausgetauscht werden.

Über eine Viertelmillion kostet Sanierung in Hans-Walter-Wild-Stadion

Um das Spielfeld zu sanieren, ist einiges an Aufwand notwendig. Denn das komplette Rasenspielfeld muss inklusive der Tragschicht abgetragen werden. Dann muss ein neues Rohr-Drainagensystem verlegt werden und anschließend eine neue Rasenschicht mit Rollrasen verlegt werden. Laut dem Hochbauamt dauern diese Arbeiten etwa vier Wochen und kostet rund 300.000 Euro. Die Maßnahmen sollen 2021 nach der Spielsaison durchgeführt werden, da der Platz sechs Wochen nicht bespielt werden könne. Wolfgang Grubers Vorschlag eine Rasenheizung einzubauen, soll noch genauer überdacht werden. Die Rasenheizung würde nochmal an die 300.000 Euro teuer sein. Zudem koste sie, wenn sie in Betrieb ist, am Tag 2.000 Euro, erklärt Baureferentin Urte Kelm.

Neues Flutlicht für Stadion am Roten Main

Aber nicht nur der Rasen muss saniert werden. Das Hans-Walter-Wild-Stadion braucht außerdem noch eine neue Flutlichtanlage. Da stehe nun die Überlegung an, was für eine Flutlichtanlage gebaut werde. Es könne eine sein, die für die dritte Liga taugt oder eben nicht, erklärt Baureferentin Urte Kelm. Die Kosten für eine bessere Anlage liegen laut Schätzungen eines Ingenieurbüros bei 2.528.703 Euro. Dafür ist aber noch eine Trafostation nötig. Kostenpunkt hierfür sind nochmal 365.730 Euro.

Es steht jedoch noch eine weitere Flutlichtanlage zur Auswahl, die nur für die Regionalliga ausreichend wäre. Bei dieser liegen die Kosten schätzungsweise bei 1.023.923 Euro. Eine Trafostation ist hier nicht nötig. “Der Unterschied liegt in einer Million Euro zwischen Drittliga-Tauglichkeit und Regionalliga-Tauglichkeit”, sagt Kelm. Das klärt normalerweise eine Machbarkeitsstudie. Doch diese würde 50.000 Euro kosten. Deswegen steht für Kelm nun auf der Agenda, ob eine solche Studie durchgeführt werden soll oder nicht.

Diskussion um das Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth

Stefan Specht (CSU) findet es gut, dass es zwei Varianten der Flutlichtanlage gibt. Es sei einfacher von der teureren Variante auf die Regionalliga-Voraussetzungen umzurüsten, als andersherum. Denn müsste von der günstigeren Variante auf die teurere umgerüstet werden, würde es am Ende mehr kosten, als gleich die Teurere zu bauen. Thomas Bauske (SPD) möchte, dass mit dem DFB geklärt wird, ob man als Aufsteiger aus der Regionalliga in die Dritte Liga ein Jahr Zeit bekommt, das Stadion umzurüsten. Stefan Schlags (Die Grünen) möchte nicht, dass “unser Handeln von Fußballfunktionären bestimmt wird. Wir lehnen klar ab, dass die Flutlichtanlage zu Lasten der Bayreuther Bürger geht.” Darunter fällt für ihn auch die Rasenheizung. Denn Schlags sieht aufgrund der Corona-Pandemie auf Bayreuth andere Kosten zukommen. Georg Kämpf (BG) möchte die SpVgg nicht im Regen stehen lassen und stimmt für eine Machbarkeitsstudie.

Entscheidung um Bayreuther Stadion

Baureferentin Urte Kelm möchte es vermeiden, doppelt zu bauen. Denn in ein paar Jahren könnte die SpVgg aufsteigen und dann müsste die Flutlichtanlage neu gebaut werden und die Rasenheizung nachgerüstet werden. Christopher Süss (Junges Bayreuth) befürwortet die teurere Variante und sieht es als Investition in die Sportstadt Bayreuth. Karsten Schieseck (BG) möchte, dass mit der SpVgg gesprochen wird, inwiefern diese sich an der Machbarkeitsstudie beteiligen. Er ist gegen die teure Lösung, weil die SpVgg erstmal in Vorleistung gehen sollte. Kurz: Erst der Aufstieg, dann das teure Flutlicht. “Gegenüber der Bevölkerung eine Rechtfertigung in Corona-Zeiten für teures Flutlicht und eine Rasenheizung zu finden, ist schwierig”, sagt Schieseck. Helmut Parzen (CSU) schlägt vor das Stadion vielseitig zu nutzen, zum Beispiel auch für Konzerte. Am Ende stimmte die Mehrheit für eine Machbarkeitsstudie. Der Bauausschuss stimmte außerdem einstimmig für eine Drainage und die Verlegung des Rollrasens im Jahr 2021. Außerdem stimmt die Mehrheit des Bauausschusses für eine Rasenheizung.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler