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Regen

18-Jährige ertrinkt in Höchstadt fast im Hochwasser – Polizist rettet sie

Anhaltender Regen hat in vielen fränkischen Regionen Hochwasser verursacht. Die Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz. Ein Landkreis hat den Katastrophenfall ausgerufen.

Hochwasser-Chaos in Franken: In vielen fränkischen Regionen hat es am Freitag (9.7.2021) unaufhörlich geregnet. Es kam zu Hochwasser in Franken. Ein Landkreis hat den Katastrophenfall ausgerufen.

Update vom 11. Juli 2021 um 11:25 Uhr: 18-Jährige ertrinkt in Höchstadt fast im Hochwasser – Polizist rettet sie

Nach den anhaltenden Regenfällen mit teils chaotischen Zuständen in Unter- und Mittelfranken gibt es aktuell noch keine Entspannung für die Region. Der Deutsche Wetterdienst hat am Sonntagmorgen erneut vor Starkregen gewarnt. Der erwartete Regen wird den Stufen 2 bis 4 zugeordnet. Während Stufe 2 vor “markantem Wetter” warnt, bezeichnet Stufe 3 “Unwetter” ganz allgemein. Stufe 4 hingegen warnt vor “extremem Unwetter”.

Diese Warnungen gelten für Bamberg, Hassberge, Schweinfurt, Bad Kissingen sowie Rhön-Grabfeld in Unterfranken. Trotz aktuellem Regen in Bayreuth Stadt und Land drohen hier derzeit keine Unwetterlagen.

Junge Frau verunglückt beinahe tödlich im Hochwasser der Aisch

In Höchstadt (Kreis Erlangen-Höchstadt) hat eine 18-Jährige das Unwetter fast mit dem Leben bezahlt. Die Polizei vor Ort sprach von einer “dramatischen Rettungsaktion”.

Eine ortsunkundige Frau geriet in eine Überschwemmung der Aisch und ertrank beinahe in ihr. Zuvor habe die Frau laut Polizei versucht, das Überschwemmungsgebiet zu Fuß zu durchqueren und dabei Warnschilder ignoriert.

Anwohner bemerkten die Hilfeschreie der Frau und alarmierten umgehend die Polizei. Die Beamten konnten die Frau wenig später bereits 150 Meter flussabwärts in den Fluten finden. Ein als Rettungsschwimmer ausgebildeter Polizist sprang in die Aisch und sicherte die Frau mit einem Rettungsseil. Am Ufer konnte die Feuerwehr die leicht unterkühlte Frau aus den Fluten ziehen.

Update vom 10. Juli 2021 um 22:40 Uhr: Erlangen-Höchstadt ruft Katastrophenfall aus

Wegen des anhaltenden Starkregens hat der Landkreis Erlangen-Höchstadt am Samstag (10.7.2021) die Großschadensereignislage ausgerufen. Der Katastrophenfall galt ab Samstagmorgen. Das Hochwasser im Landkreis hatte sich in der Nacht auf Samstag verschärft und dehnte sich über weite Teile des Landkreises aus.

Alle Zufahrten nach Höchstadt bis auf eine waren zeitweise überflutet und für den Verkehr nicht passierbar. Das Landratsamt appellierte an die Bürger, zu Hause zu bleiben und sogar eventuell parkende Fahrzeuge umzuparken. Außerdem gab es Evakuierungen. Insgesamt haben weit über 150 Einsatzkräfte gegen das Hochwasser und seine Folgen gekämpft.

Update vom 10. Juli 2021 um 17:30 Uhr: Katastrophenfall nach Überschwemmungen in Franken

Nach den schweren Überschwemmungen hat der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim noch am Freitag den Katastrophenfall ausgerufen. Personen wurden in ihren Fahrzeugen vom Wasser in Unterführungen eingeschlossen. Sie mussten geborgen werden, so das Landratsamt. Aufgrund der Wassermassen habe es Kurzschlüsse in elektrischen Anlagen gegeben, heißt es vonseiten der Einsatzkräfte. Feuerwehren, Polizei, THW und Bauhöfe waren im Dauereinsatz.

Auch anderenorts hat das Unwetter zugeschlagen. In Ebern und der Gemeinde Knetzgau habe es mehrere Überschwemmungen gegeben. “So etwas hatten wir zuletzt vor 40 Jahren in dieser Dimension”, sagte ein Eberner Bürger dem BRK-Rettungsdienst. In Knetzgau wurde sogar ein Tierheim von den Wassermassen überschwemmt. Mittlerweile hat sich die Lage in vielen Regionen allerdings wieder entspannt.

Meldungen vom 9. Juli 2021: Hochwasser in Franken – Meldestufe 4 überschritten

“Durch ergiebige Niederschläge in den letzten 24 Stunden verbreitet Hochwasser mit Ausuferungen im Bereich Meldestufe 1 bis 2 mit Schwerpunkt im westlichen Mittelfranken. Dort ist im Oberlauf der Zenn und der Fränkischen Rezat derzeit auch Meldestufe 4 überschritten”, teilt der Hochwassernachrichtendienst mit.

Hochwasser in Franken: Diese Gebiete sind betroffen

Nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes sind folgende Flüsse von Hochwasser betroffen: “Im Main-Gebiet treten derzeit an den westlichen Regnitz-Zuflüssen Fränkische Rezat, Zenn Aurach und Aisch Ausuferungen und Überschwemmungen der Meldestufe 1 und 2 auf, am Pegel Oberheßbach an der Fränkischen Rezat auch Meldestufe 3 und am Pegel Stöckach/ Zenn und Mitteldachstetten/ Fränkische Rezat der Meldestufe 4.”

Regen-Chaos in Neustadt an der Aisch

Der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim ist besonders schwer betroffen von den Regenfällen der vergangenen Stunden. Hier haben sich Bäche mittlerweile zu reißenden Flüssen verwandelt.

Nordbayern.de hat mit den Einsatzkräften gesprochen. Diese könnten die Einsätze gar nicht mehr zählen, “es müssen Hunderte sein”. Einige Orte in diesem Landkreis wurden dabei noch härter getroffen. In Krassolzheim sei mittlerweile das THW vor Ort, um Sandsäcke zu verteilen.

Die Nürnberger Nachrichten haben erfahren, dass die Schulen geschlossen wurden. “Die restliche Bevölkerung ist aufgerufen, soweit es möglich ist, zuhause zu bleiben und sich gar nicht auf die Straße zu begeben”, erklärte eine Sprecherin den Nürnberger Nachrichten.

Hochwasser in Oberfranken: Straßen überflutet

Aufgrund der intensiven Regenfälle der letzten Stunden kommt es aufgrund Hochwassers in der Region zu zahlreichen Straßensperrungen. Das teilt das Landratsamt Coburg mit.

Betroffen seien folgende Kreisstraßen:

CO 1 zwischen Lahm und Hemmendorf
CO 4 zwischen Meeder und Wiesenfeld
CO 4 zwischen Wiesenfeld und Weidach
CO 9 zwischen Bischwind und Heilgersdorf
CO 12 Rossach – Kreisverkehrsplatz
CO 18 zwischen Mährenhausen und Sülzfeld
CO 22 bei Merkendorf

Die Lage verändert sich sehr schnell und es kann sein, dass die Sperrungen in Kürze wieder vorüber sind. Deshalb teilt das Landratsamt Coburg mit: “Weitere Sperrungen sind aktuell aber ebenfalls nicht auszuschließen.”

Hochwasser-Chaos in Franken: Bamberg und Ansbach

Im Landkreis Bamberg habe es vor allem den Ort Priegendorf getroffen. Nach Informationen von inFranken.de sei die Feuerwehr dort im Einsatz, um Sandsäcke zu verteilen. Auch hier seien Straßen überflutet.

Für Stadt und Kreis Ansbach spricht die Stadt in einer Pressemitteilung eine deutliche Warnung aus. Zudem wird hier darum gebeten, nicht in überschwemmte Regionen und durch Unterführungen zu fahren, da die Feuerwehren derzeit schon stark ausgelastet sind.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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