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Kultur

Kultur in Bayreuth leidet unter Corona: Das Vereinsleben liegt brach

Die Auswirkungen von Corona machen sich in Bayreuth bemerkbar: Auch das Wirken der Internationalen Gesellschaften in Bayreuth ist stark von der Pandemie betroffen.

Die Corona-Krise macht auch vor der Kultur in Bayreuth nicht Halt. Organisationen wie die Deutsch-Englische Gesellschaft (DEG), die Deutsch-Französische Gesellschaft (DFG) oder die Deutsch-Tschechische Gesellschaft (DTG) müssen ihr Vereinsleben völlig neu organisieren. Die Inzidenzen in der Stadt und dem Landkreis Bayreuth steigen weiter an.

Veranstaltungen in Bayreuth? Fehlanzeige! Kultur leidet unter Corona

Hermann Metzner, Vorsitzender der DEG, blickt auf das Jahr 2020 zurück. „Bürgerfest, Weinfest, Christmas Dinner – alle Veranstaltungen, an denen unsere Gesellschaft teilnehmen wollte, wurden abgesagt.“ Die persönlichen Kontakte zu Freunden, ganz gleich ob in Bayreuth oder in Großbritannien, würden Metzner sehr fehlen.

Kultur in Bayreuth per Zoom-Konferenz

Den Kulturfreunden anderer Gesellschaften geht es genauso. Auch das Leben der Mitglieder der Deutsch-Französischen Gesellschaft lebt vom persönlichen Austausch. „Das geht im Moment leider nicht. Dennoch halten wir per Mail und Videokonferenz den Kontakt aufrecht, so gut es eben geht“, sagt Monique Neumann, die Vorsitzende der DFG in Bayreuth. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei seit Neuestem Zoom-Konferenzen ein.

„Wir haben bereits zwei Zoom-Konferenzen abgehalten. So sehen wir uns wenigstens am Computer, wenn schon nicht bei unseren monatlichen Treffen in der Schulstraße. C’est la vie – so ist das Leben.“, führt Neumann weiter aus. Interessante Kurzvorträge zur Sprachkunde kamen dabei bisher genauso zum Einsatz wie das freie Sprechen auf Französisch.

Internationaler Zirkel: Mehrere Kulturen unter einem Dach

Daneben gibt es in Bayreuth auch noch die Gesellschaften der Freunde des Spanischen, Italienischen, Polnischen und Tschechischen. Zusammen firmieren sie als Internationaler Zirkel. Sie unterstützen sich gegenseitig bei grenzüberschreitender Kulturpflege.

Gesellschaften in Bayreuth leiden unter Corona-Krise

Monika Stock ist die Vorsitzende der Deutsch-Tschechischen Gesellschaft. „Anfang Oktober haben wir uns zuletzt persönlich getroffen“, erinnert sie sich. „Thema war Beethoven anlässlich seines 250. Geburtstages. Schon damals konnten aufgrund der Hygienevorschriften sehr viel weniger Leute teilnehmen, als sie gewollt hätten.“ Mittlerweile sind Ausgangssperren in vielen Regionen Bayern in Kraft. Aber auch die DTG lässt sich nicht von Corona unterkriegen und setzt auf Videokonferenzen. Bereits zwei Vorträge wurden mittels Zoom durchgeführt, weitere sind geplant.

Grenznah in Bayreuth und trotzdem weit entfernt

Was Monika Stock traurig macht, ist die Sehnsucht nach Freunden und Familie in Tschechien. Dort sind die Inzidenzen besonders hoch. „Bayreuth liegt unweit der Grenze. Viele unserer Mitglieder haben Angehörige jenseits der Grenze. Persönliche Treffen sind dennoch nahezu ausgeschlossen. Dazu sind die Hürden mit Tests und Quarantäne einfach sehr hoch.“


Text: Jürgen Lenkeit

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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