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Corona

Bayreuther Tafelkunden halten keinen Abstand und tragen keine Maske – Was ist an dem Vorwurf dran?

Ein bt-Leser macht eine Entdeckung: Jeden Mittwoch und Samstag, also immer wenn die Tafel eine Ausgabe macht, stehen die Menschen vor dem Tafel-Laden in Bayreuth Schlange – und zwar ohne Abstand und Maske. Was ist an dem Vorwurf dran?

Durch die Corona-Pandemie gelten in Bayern gewisse Regeln. Dazu gehören beispielsweise das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes vor und in Geschäften sowie das Einhalten des Mindestabstands von 1,5 Metern. Vor der Tafel in Bayreuth sollen diese Corona-Regeln nicht eingehalten werden. Das bt hat nachgefragt.

Keine Corona-Regeln für Tafel-Kunden in Bayreuth?

Laut den Beobachtungen eines bt-Lesers, würden sich die Kunden der Bayreuther Tafel nicht an die Corona-Regeln halten. An den Ausgabe-Tagen Mittwoch und Samstag stünden die Menschen vor der Tafel – oft ohne Abstand und Maske. Nun möchte der Leser gerne wissen, ob sich denn niemand um die Einhaltung der Regeln kümmert.

Ingrid Heinritzi-Martin ist Vorsitzende der Bayreuther Tafel e.V. erklärt die Beobachtung. “Der Bereich vor dem Laden gehört nicht mehr der Tafel”, sagt sie. Der Ladenleiter ginge zwar des Öfteren nach außen, um die Menschen auf die gängigen Corona-Regeln wie Abstand und Maske hinzuweisen, aber dies zeige leider keine anhaltende Wirkung.

Probleme im zweiten Lockdown

“Im Frühjahr hat das besser geklappt”, sagt die Vorsitzende. “Wir haben extra auf dem Boden den einzuhaltenden Abstand mit markiert, aber die sieht man momentan nicht. Das ist bei der derzeitigen Witterung natürlich auch schwierig.”

Was im ersten Lockdown und in der Zeit danach noch gut funktionierte, klappt im zweiten Lockdown nur noch schlecht. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bayreuther Tafel müssten die Kunden immer wieder dazu ermahnen, eine Maske zu tragen. Zumindest vor dem Geschäft.

Hygienekonzept in Bayreuther Tafel

“Im Geschäft gibt es ein Hygienekonzept”, sagt Heinritzi-Martin. Betritt man den Tafel-Laden, steht man erstmal in einer Art Vorraum. Dort müssen die Kunden dann ihre Hände desinfizieren.

Den Einkaufsbereich kann nur betreten, wer eine Maske trägt und sich eben vorher die Hände desinfiziert hat. Das funktioniere auch ganz gut. “Wir weisen die Kunden im Laden immer wieder auf Handdesinfektion, Abstand und Maske hin”, sagt Heinritzi-Martin.

Darum gibt es keine Security vor dem Laden

Würde sich ein Mensch konsequent weigern, diese Regeln zu befolgen, könnten die Tafel-Mitarbeiter diesen auch des Ladens verweisen. Allerdings funktioniert das vor dem Laden nicht. “Auf öffentlicher Fläche können wir nichts machen”, sagt die Vorsitzende.

Sie habe sich auch schon erkundigt, was ein Sicherheitsmann kosten würde. “Wir können uns leider leider keine Security leisten.” Allerdings wäre die Tafel Bayreuth dankbar, wenn sich jemand ehrenamtlich finden ließe, vor dem Laden auf die Einhaltung der Regeln aufzupassen.

Das sagt die Stadt Bayreuth

Auf Nachfrage des bt bei der Stadt Bayreuth, sagt die Stadt Bayreuth folgendes: “Der Bayreuther Tafel kommt eine wichtige Versorgungsfunktion mit Lebensmitteln gerade für sozial schwächere Mitbürger/innen zu. Grundsätzlich gilt aber selbstverständlich auch hier: Wenn sich im Bereich des Eingangs zur Tafel Wartende ansammeln, so sind in Zeiten der Corona-Pandemie die gängigen Abstandsregeln zu beachten und eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Ab Montag muss es entsprechend den jüngsten  Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung eine FFP2-Maske sein. Die Stadt appelliert an die Kunden der Tafel, diese Regeln mit Blick auf die eigene Gesundheit und die ihrer Mitbürger zu beachten.”

Gute Nachrichten aus Tafel-Sicht

Erfreulich: Durch die Corona-Krise hat die Tafel in Bayreuth keinen Zuwachs von neuen Kunden bekommen. “Bei anderen Tafeln in Bayern ist die Lage anders”, sagt Heinritzi-Martin. Noch im Sommer verzeichnete die Bayreuther Tafel deutlich mehr neue Anmeldungen.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler