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Politik/Mitglieder des Bayreuther Stadtrats

Der Bayreuther Stadtrat Norbert Aas (Die Grünen): „Grüne Themen sind Alltag und existenziell!“

Mit 7.417 Stimmen ist Norbert Aas (Die Grünen) bei der Kommunalwahl 2020 in den Bayreuther Stadtrat gewählt worden. Mit dem Bayreuther Tagblatt spricht er über Grüne Themen, die Rolle seiner Partei in der Opposition in Bayreuth und mehr.

Bei der Stadtratswahl 2020 haben die Grünen mit 18 Prozent das zweitbeste Ergebnis aller Parteien eingefahren. Nur die CSU (24,1 Prozent) holte noch mehr Stimmen. „Damit sind die Grünen in Bayreuth in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, sagt Norbert Aas. Für den Grünen Stadtrat ist dieses Ergebnis nicht nur ein Vertrauensbeweis der Wähler sondern auch ein inhaltlicher Auftrag. „Die Wähler wollen, dass wir Grüne Politik in die Tat umsetzen“, sagt Aas. 

Für die Grünen im Bayreuther Stadtrat: Norbert Aas

Dabei gehe es in erster Linie darum, Alltagsprobleme zu lösen, denn Grüne Themen seien Alltag und existenziell. Daher würden sie bei jeder Stadtratssitzung wieder auf der Tagesordnung stehen: Egal ob es um Straßenbau, Radwege oder andere Bauprojekte geht – bei all diesen Themen gehe es auch um Grüne Politik. 

In Bayreuth ist es schwer, Grüne Politik zu machen. Uns steht im Stadtrat leider ein konservativer Block gegenüber.

(Norbert Aas, die Grünen)

Der „großen Koalition“ gegenüber

Mit dem konservativen Block meint Aas den informellen Zusammenschluss von CSU, SPD, FDP und mehreren kleinen Gruppierungen, die, bereits in der letzten Amtsperiode ihr Wahlverhalten abgesprochen zu haben scheinen, sagt Aas. Er nenne diese inoffizielle Fraktion „große Koalition“. Besonders wundere sich der Grünen-Stadtrat darüber, dass Eckhard Sabarth (Die Linke) sich nun der SPD-Fraktion angeschlossen hat. „Ich weiß nicht, ob dieser Anschuss Sinn macht, für mich hat die SPD in Bayreuth ihre sozialdemokratische Basis aus den Augen verloren“, sagt Aas. 

Dass die CSU heutzutage immer wieder auch Umweltschutz als wichtiges Thema propagiert, sei für Aas überraschend. „Ich hoffe, dass das nicht nur ein Lippenbekenntnis ist. Die CSU muss diese existenziellen Probleme ernst nehmen. Sie gehen jeden etwas an“, verrät der Grünen-Stadtrat. Da der Posten des Oberbürgermeisters nun bei Thomas Ebersberger (CSU) liege, müssten sowohl die CSU als auch der Rest der „großen Koalition“ aus SPD, FDP und Co. nun zeigen, dass sie die Dinge wirklich besser machen als sie unter Brigitte Merk-Erbe liefen. 

Die Grünen als „Mahner und Antreiber“

Aas selbst sitzt seit 2016 im Stadtrat. Damals rückte er für Gülcin Sahin nach. Schnell merkte der Historiker dann jedoch, dass es schwer sei etwas zu bewegen, wenn sich die anderen Fraktionen quer stellten. Aber man müsse es immer wieder versuchen, denn nur so könne man etwas erreichen. Als Stadtrat der Grünen sei dies in Bayreuth aber deutlich schwieriger als anderswo. In Bamberg sind die Grünen mit 27 Prozent in der Stadtratswahl die stärkste Fraktion. „In Bamberg werden die Grünen wirklich an ihrer Arbeit gemessen. Wir in Bayreuth sind derzeit im Wesentlichen Mahner und Antreiber“, sagt Aas. 

In der Grünen-Fraktion stehen drei Frauen an der Spitze. Die Stellvertreter von der Fraktionsvorsitzenden Sabine Steininger sind dabei Louisa Hübner und Gabi Hemmer. Aas ist sich sicher, dass die drei Damen einen guten Job machen werden. Dennoch ist er sich sicher, dass es zwischen ihnen deutliche Meinungsverschiedenheiten geben werde. Solche Probleme löse man bei der Grünen aber immer souverän und gut, erklärt Aas. 

Helmut Parzen (CSU) sagt „Nur wenn man die Probleme der Bürger kennt, kann man Bayreuth wirklich voranbringen.“