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Randale

Wilhelminenaue in Bayreuth: Stadt diskutiert über Maßnahmen – auch Alkoholverbot

Die Situation an der Bayreuther Wilhelminenaue beschäftigt nun auch die Politik. OB Ebersberger hat bereits Maßnahmen angekündigt. 

Gibt es zu viele Randale, Müll und Lärm von Feiernden in der Bayreuther Wilhelminenaue? Eine emotionale Nachricht des Geschäftsführers des Kulturkiosks “Zur Seebühne” hat für Aufsehen gesorgt und es in die Bayreuther Politik geschafft. Er könnte sich auch ein Alkoholverbot in der Wilhelminenaue vorstellen. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) hat sich dazu bereits Gedanken gemacht.

Wilhelminenaue in Bayreuth: Zu viel Müll?

Der Park in der Wilhelminenaue wird regelmäßig verwüstet, erklärt Geschäftsführer des Kulturkiosks “Zur Seebühne”, Cornelius Sturm, auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatt am Sonntag (26. Juli 2020): “Hier liegen Unmengen an Müll”, die am Morgen vom Gartenamt weggeräumt werden müssen, erläutert er weiter.

In seiner Nachricht auf Facebook bittet er um Unterstützung aus der Politik. Auf Nachfrage des bt erklärt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU), dass dieses Problem gesehen wird. “Wir haben teilweise erhebliche Abfallmengen, die von dort entsorgt werden. Das Stadtgartenamt ist massiv gefordert”, sagt der Oberbürgermeister.

Das Stadtgartenamt erklärt auf Nachfrage: “Das Stadtgartenamt ist praktisch täglich mit der Reinigung der Wilhelminenaue beschäftigt, teilweise ist dies auch zwei Mal am Tag erforderlich.” Die Situation sei nicht einfach zu bewerkstelligen. Die Dienststelle kommt mit ihren Mitarbeitern hier an die Grenze der Leistungsfähigkeit, teilt das Stadtgartenamt mit.

Bayreuth: OB Ebersberger will handeln

Ebersberger hatte bereits den Bericht der Security erhalten: “Die ist im Auftrag der Stadt vor Ort.” Er habe auch erfahren, dass einige Polizeistreifen vor Ort waren – am Tag darauf hat er von dieser Sachbeschädigung erfahren.

“Wir werden die Zeiten der Security verlängern”, verkündet Ebersberger eine Maßnahme. Außerdem werde er sich dafür einsetzen, “dass dort mehr Streifen im Gelände gefahren werden”.

Nach Corona sei der Drang da, raus zu gehen. Sobald das Wetter schön ist, gehen auch viele Bürger in die Wilhelminenaue, weiß Ebersberger. Das sei sehr erfreulich, weil es zeige, dass die Wilhelminenaue von den Bürgern angenommen werde. Es dürfe aber nicht dazu führen, dass dieser Ort verschmutzt wird, andere Bürger gestört oder Eigentum zerstört werde. “Wir wollen, dass die Abstandsregeln eingehalten werden und dass sie sich so benehmen, dass andere Menschen nicht belästigt werden”, sagt Ebersberger.

Das sagen Bayreuther Politiker zur Wilhelminenaue

Auch Andreas Zippel (SPD) kennt die Probleme in der Wilhelminenaue. “Ich habe von mehreren Personen gehört, dass es immer wieder zu Übertretungen kommt.” Dabei wurde häufig die Verschmutzung angesprochen, worauf die Bitte nach mehr Mülleimern oder mehr Kontrollen folgte. “Das Problem ist definitiv anzugehen, weil die Wilhelminenaue und der Kulturkiosk tolle Möglichkeiten sind, eine andere Art von Kultur in Bayreuth zu haben”, sagt Zippel.

Stefan Schlags (Grüne) sieht dieses Problem nicht nur in der Wilhelminenaue. Man solle prüfen, “ob das Ordnungsamt einen eigenen Ordnungsdienst bekommt, der nachts auch rumgeht.“ Und das nicht nur in der Wilhelminenaue, sondern im gesamten Bereich, wo sich Menschen nachts aufhalten. Es solle eine Ordnungsdienst sein, der unterhalb der Polizei anzusiedeln ist. Die Probleme gebe es in der ganzen Stadt.

Hilferuf aus der Wilhelminenaue: Alkoholverbot als Lösung?

In seiner Nachricht warf Christian Sturm die Frage auf, ob ein Alkoholverbot möglich wäre, um die Randale verhindern zu können. “Wir werden über ein Alkoholverbot diskutieren”, sagt Ebersberger und erklärt weiter: “Ich bin davon nicht begeistert, weil ich nicht glaube, dass man damit die Probleme löst.” Außerdem würden dann alle Menschen bestraft werden – auch diejenigen, die sich vorbildlich benehmen.

Bayreuther Tagblatt - Christoph Wiedemann

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann