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Klima

Klimawandel im Kreis Bayreuth: “Besorgniserregende Verschiebungen” sorgen für Handeln

Der Klimawandel trifft auch den Bayreuther Landkreis. In einer Studie wurde eine “besorgniserregende Verschiebung” festgestellt. Deshalb will der Landkreis Strategien entwickeln.

“Die Auswirkungen der Klimakrise sind inzwischen auch im Landkreis Bayreuth spürbar”, beginnen die schriftlichen Ausführungen von Bernd Rothammel vom Klimaschutzmanagement des Bayreuther Landkreises. Der Ausschuss für Klima, Umwelt und Landwirtschaft hat sich über die Auswirkungen der Klimakrise im Kreis Bayreuth informiert.

Klimakrise im Kreis Bayreuth

Wissenschaftler haben für den Raum Bayreuth eine “besorgniserregende Verschiebung beim jahreszeitlichen Verlauf der Niederschläge festgestellt”, teilt Rothammel mit. Das könne “Wassermangel während der Vegetationsperiode und Starkregen zur Unzeit” als Folge haben. Einfach ausgedruckt: „Die Niederschläge fallen nicht, wenn man sie braucht.“

Rothammel fügt hier als Beispiel die Niederschlagszahlen vom Juni an: Im vergangenen Monat habe es 132mm Niederschlag gegeben. Problematisch dabei: Davon wurden 107mm an einem einzigen Tag gemessen. So könne das Wasser nicht versickern, weshalb es nicht für Pflanzen nutzbar sei.

Die Folgen könnten sich auf Land- und Forstwirtschaft sowie die Tourismusbranche auswirken. “Nicht erkannte oder unterschätzte Gefahren und Risiken können schwerwiegende Schäden und immense Kosten verursachen”, heißt es in der schriftlichen Ausführung von Rothammel.

Landkreis Bayreuth: Für Herausforderung vorbereiten

Deshalb wird vorgeschlagen, “für den Landkreis Bayreuth unter kompetenter, fachlicher Begleitung eine Strategie zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln. Prävention ist wichtig”, sagt Rothammel.

Dabei sollen in Wirkshops mit den beteiligten Akteuren Strategien entwickelt werden: von einer Auswertung der Risikofaktoren für den Landkreis bis zur Formulierung von Strategien und Konzepten, erläutert Rothammel.

Kosten für Maßnahmen gegen Klimawandel

Außerdem wird mitgeteilt, dass “Klimaschutz in Kommunen” ein Förderschwerpunkt des Freistaates Bayern sei. Die Förderquote für die Strategie des Landkreises Bayreuth solle 90 Prozent betragen.

Rothammel rechnet mit Kosten von etwa 90.000 Euro, wovon der Landkreis nach Abzug der Fördermittel 9.000 Euro zahlen müsste. Bei einem Projektbeginn 2020 könnten diese Kosten aus dem bereits geplanten Haushaltsmitteln des Klimaschutzmanagements geplant werden. Wegen der Corona-Krise konnten dort die geplanten Maßnahmen nicht durchgeführt werden, heißt es weiter.

Der Ausschuss empfiehlt einstimmig dieses Projekt dem Kreisausschuss vorzuschlagen.

Bayreuther Tagblatt - Christoph Wiedemann

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann