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Bildung

Luftreiniger an Schulen im Kreis Bayreuth: “Den Eltern der Schüler ist egal, wer die zahlt”

Bestimmte Schulen in Kreis Bayreuth sollen förderfähige Luftreiniger erhalten. Die Umstände seien nicht optimal, heißt es in einem Ausschuss des Landkreises.

Schulen des Landkreises Bayreuth sollen mobile Luftreiniger erhalten. Diese werden aktuell von der Regierung gefördert.

Der Ausschuss für Kultur und Soziales des Landkreises Bayreuth hat sich am Montag (23. August 2021) mit dem Thema beschäftigt.

Luftreiniger an Schulen im Kreis Bayreuth

Schulen für die der Landkreis die Trägerschafft inne hat sollen Luftfilter bekommen. Das sind sechs Schulen und 151 Luftreinigungsgeräte. Grundsätzlich eine gute und notwendige Sache, ist sich der Ausschuss für Kultur und Soziales des Landkreises am Montag einig gewesen. Dennoch sehen die Mitglieder Hürden.

Hürden sieht auch der Bayreuther Stadtrat: Dafür haben sich die Politiker in der Stadt Bayreuth bei Luftfiltern ausgesprochen.

Nach einer Abfrage benötigen die Johannes-Kepler-Realschule, das Berufsschulzentrum und die Landwirtschaftsschule in Bayreuth Luftfilter. Dazu kommen in Pegnitz die Realschule, die Berufsschule und die Hotelfachschule.

Wiedemann: “Den Eltern der Schüler ist völlig egal, wer die Luftreiniger zahlt”

Die neue Förderung der bayerischen Regierung sieht einen Zuschuss von 50 Prozent der Anschaffung eines Gerätes vor, maximal bis zu 1.750 Euro. Wartungskosten sind dabei nicht enthalten. Bei 528.500 Euro bleiben für den Landkreis noch 264.250 Euro zu stemmen, heißt es in den Ausführungen des Ausschusses.

Landrat Florian Wiedemann (FW) erklärt: “Mehr war nicht drin.” Es gelte nun, alles zu tun, um erneute Schulschließungen bei steigenden Inzidenzen zu verhindern.

Die Luftreiniger seien kein Ersatz, sagt Wiedemann. Lüften sei auch im Winter wichtig. Ausschussmitglied Manfred Neumeister (Grüne) aus Hollfeld fand die Förderung nicht zielführend. “Wenn der Freistaat hier eine Notwendigkeit sieht, so soll er die Geräte auch ganz bezahlen und nicht nur 50 Prozent. Wiedemann antwortete: “Den Eltern der Schüler ist völlig egal, wer die Luftreiniger zahlt. Ihnen ist wichtig, dass sie überhaupt gezahlt werden.”

Luftreiniger müssen trotz Lautstärke permanent laufen

Markus Täuber (CSU) gab zu bedenken, dass Schülern noch keinen Impfschutz hätten. Die Anschaffung sei zu wichtig, deshalb müsse man “in den sauren Apfel beißen”.

Sein Fraktionskollege Franc Dierl hoffte, dass es sich bei den Luftreinigern um keinen “Schnellschuss” handle. Man müsse sie trotz eventueller akustischer Beeinträchtigung im Unterricht laufen lassen. Sonst wären die Geräte auch gar nicht förderfähig. Er nahm die Lehrer in die Pflicht, die Geräte am Laufen zu halten. “Wir werden mit Nachdruck darauf hinweisen”, so Wiedemann.

Mit gesonderten Hinweis auf Lautstärke und Wartungskosten der Luftreiniger reichte der Kulturausschuss seine Empfehlung zur Anschaffung schließlich einstimmig an den Kreisausschuss weiter.

Kreisausschuss zögert bei Bestellung

Der Kreisausschuss war mit einer Anschaffung allerdings zögerlich. Nun wird ein Fachbüro eingesetzt, um das Vergabeverfahren vorzubereiten. Denn auch viele Mitglieder im Kreisausschuss hatten Bedenken wegen des Nutzen und der Kosten der Luftfilter.