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Coronavirus

Neue Corona-Lockerungen in Bayern: “Wir sehen eine Entspannung”

Am Dienstag (23.2.2021) hat sich die bayerische Regierung in einer Pressekonferenz zur Corona-Pandemie geäußert. 

Corona-Pandemie in Bayern: Am Dienstag (23.2.2021) hat sich die bayerische Regierung im Rahmen einer Pressekonferenz geäußert. Dabei ging es um Corona-Lockerungen in Bayern.

  • Baumärkte, Floristen und Musikschulen dürfen öffnen, wenn die Inzidenz einer Region unter 100 liegt
  • Auch körpernahe Dienstleister (Gesichtspflege, Fußpflege, Maniküre) dürfen bei diesem Wert öffnen

Corona-Lockerungen in Bayern? “Das Virus verzeiht keine Fehler”

Staatskanzleichef Florian Herrmann eröffnete die Pressekonferenz. Die Regierung habe in den letzten Tagen keine wirklichen Verbesserungen feststellen können. Die Bewegung sei eher seitwärts gegangen. “Ich gehe davon aus, dass wir nach wie vor durch die Hotspots im Grenzlandbereich zu hoch liegen.” Heute liege die Inzidenz in Bayern bei 57,8. Damit liege Bayern unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.

“Wir sind schlichtweg noch nicht über den Berg. Das Virus gibt nicht auf. Es folgt seiner Biologie.” Es verbreite sich weiter und es mutiere, so Herrmann. Die Mutation verbreite sich stärker und sei ein wichtiger Aspekt. “Das Virus verzeiht keine Fehler.” Das sei wichtig für die zukünftigen Maßnahmen. Jede Maßnahme, die man überhastet ergreift, werde zurückschlagen. Die stärkere Variante sei hierbei auf dem Vormarsch.

“Bei Lockerungen müssen wir ganz behutsam vorgehen. Wir wollen keinen Kontrollverlust und dürfen die Nerven nicht verlieren.”

(Florian Herrmann, Staatskanzleichef)

Corona-Lockerungen in Bayern: Fußpfleger, Baumärkte und Floristen dürfen öffnen

Es wurden einige Corona-Lockerungen besprochen: Fußpflege, Maniküre und Gesichtspflege dürfen zeitgleich mit den Friseuren öffnen. Hier geht es um körpernahe Dienstleistungen. Auch gartennahe Dienstleister dürfen unter Hygieneauflagen ab dem 1. März öffnen. Dazu gehören Floristen, Gärtnereien, Baumärkte, Baumschulen und weitere Betriebe.

Einzelunterricht an Musikschulen soll nun wieder möglich sein: in Gegenden, in denen die 7-Tage-Inzidenz unter 100 liegt. “Das scheint uns angemessen”, so Herrmann. Zum Thema Kontaktbeschränkungen und Sport gebe es noch keine neuen Entwicklungen. Diese könne es geben, wenn die Ministerpräsidentenkonferenz neue Rahmenvorgaben macht. Eltern sollen bei den Elternbeiträgen entlastet werden. Herrmann sagte, dass die Regierung die Ängste, Probleme und Sorgen der Menschen verstehe. Aus kommunaler Ebene habe die Regierung viele Briefe erhalten.

“Wenn die Inzidenzen runter gehen, können wir die nächsten Schritte gehen.”

(Florian Herrmann)

Aktuell sei es eine hoch angespannte Phase. Man dürfe nicht ausrutschen und stolpern. Die Risikogebiete im Nordosten Bayerns sollen zusätzlichen Impfstoff erhalten.

Aiwanger: “Wir sehen eine Entspannung”

Wirtschaftsminister Aiwanger sprach von einer positiven Grundstimmung. Was ihn besonders freue, sei die Entlastung in den Kliniken. Gegenüber dem Dezember habe sich die Belegung der Intensivstationen halbiert. “An der Stelle sehen wir eine Entspannung”, so Aiwanger. “Meine Hoffnung ist, dass die Ministerpräsidentenkonferenz in diese Richtung geht.” Das sei die richtige Strategie. Es brauche Perspektiven. Schnelltests sollen Wege für Lockerungen frei machen.

Bei der Wirtschaftshilfe seien bereits rund 80 Prozent der Hilfen ausbezahlt. Für den Dezember liege der Wert bei 60 Prozent, so Aiwanger. Dennoch müsse Berlin beim Thema Wirtschaftshilfe noch viel nachbessern. In Richtung Ostern müsse eine Perspektive für Gastro und Co. kommen.

45 Prozent der Schüler im Präsenz- oder Wechselunterricht

Kultusminister Piazolo äußerte sich zum gestrigen Schulstart in Bayern für viele Grund-, Förderschüler und Abschlussklassen. Aktuell seien 45 Prozent der Schüler im Präsenz- oder Wechselunterricht. Die frühzeitige Information habe sich gelohnt, so Piazolo. Präsenzunterricht gebe es, wenn es der Mindestabstand zulasse. Ansonsten seien die Klassen geteilt im Wechselunterricht.

Die Möglichkeit für Wechsel- und Präsenzunterricht richte sich nach den Inzidenzen in der jeweiligen Region. Bei einem Wert über 100 müssen Schüler im Distanzunterricht unterrichtet werden. Besonders wichtig sei der Gesundheitsschutz für Schüler, Lehrer und Erzieherinnen in den Kitas. Das Tragen von medizinischen Gesichtsmasken sei für Lehrer daher verpflichtet. Es habe auch kostenlose Reihentests für Schüler und Lehrer gegeben.

Für weitere Klassen, die in den Präsenz- und Wechselunterricht zurückkehren können, seien die Zahlen entscheidend. Derzeit sei es eher eine Seitwärtsbewegung. Hierbei müsse man daher auf sinkende Zahlen warten. Fernab vom Thema Corona verkündete Piazolo, dass islamischer Unterricht in Bayern eingeführt werde, als Alternativunterricht zum Ethikunterricht.

Impfungen in Bayern

Gesundheitsminister Holetschek sprach dann über das Thema Impfen. In Bayern seien fast 900.000 Menschen geimpft worden, so der Gesundheitsminister. Dies zeige. wie gut unsere Impfzentren sind. Wenn mehr Impfstoff da sei, könne mehr geimpft werden. 81 Prozent der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen seien inzwischen mit einer Erstimpfung versorgt. Es sei von Anfang an das Ziel gewesen, zuerst die Schwächsten zu schützen.

Einzelfallentscheidungen seien wichtig. Politiker würden dann geimpft werden, wenn sie an der Reihe sind. Ab April werde man in ein rollendes System kommen. Bis dahin müssten Kapazitäten geschaffen werden. “Impfen ist ein wichtiges, zentrales Thema in dieser Pandemie.”

Beim Thema Testen sprach Holetschek über Selbsttests. Sobald diese zugelassen seien, werde Bayern 5.000 solcher Tests bekommen.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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