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Politik aus Bayreuth

Öffentliche Toiletten in Bayreuth: Ein möglicher Standort in der Innenstadt wurde gefunden

Öffentliche Toiletten beschäftigen die Bayreuther Politik schon lange. Am Mittwoch (27. Mai 2020) beschäftigte sich der Bauausschuss mit einem möglichen Standort.

Öffentliche Toiletten beschäftigen die Bayreuther Politik schon lange. Am Mittwoch (27. Mai 2020) beschäftigte sich der Bauausschuss mit einem möglichen Standort. In einer vorherigen Sitzung wurde die Rathstraße in Bayreuth bevorzugt. Doch nach einem Antrag von Thomas Bauske (SPD) haben sich dort besorgte Eltern gemeldet – ein neuer Standort müsse gefunden werden.

Öffentliche Toilette in Bayreuth

Bauske schlug in seinem Antrag vor, eine öffentliche Toilette auf dem Gelände der Hospitalstiftung an der Richard-Wagner-Straße 45 zu errichten. Baureferentin Urte Kelm teilt allerdings mit, dass es zu diesem Standort schon eine Prüfung gegeben hatte: Die Hospitalstiftung benötigt die Fläche zur eigenen Nutzung. Ein Kauf sei deshalb nicht möglich.

Stefan Specht (CSU) fragt, ob bei den Planungen der Hospitalstiftung eine öffentliche Toilette eingefügt werden könnte. Der Geschäftsführer der Hospitalstiftung, Reinhardt Burger, erklärt, dass dieser Standort mit einem neuen Gebäude optimal genutzt werden solle, da es ein guter Standort sei. „Wir brauchen dort jeden Quadratzentimeter, um das Gebäude daraufstellen zu können.“ 

Im Bauausschuss wurde daraufhin – mit Gegenstimmen – beschlossen, den Standort an der Richard Wagner Straße nicht weiter für eine öffentliche Toilette zu berücksichtigen.

Neuer Standort für öffentliche Toilette: Chamberlainhaus in Bayreuth

Baureferentin Kelm stellte auf Antrag von Specht den Standort am Chamberlainhaus für eine öffentliche Toilette in Bayreuth vor. Die Toilette könne nun an der Richard Wagner Straße an der nordöstlichen Grundstücksgrenze der Chamberlainhauses errichtet werden – zwischen Buswartehäuschen und der Trafo-Station der Stadtwerke.

Weiter könnte dort in der Nähe der Garage, gegenüber dem Eingang des Jean-Paul-Museums ebenfalls eine Toilette errichtet werden. Als dritte Option nannte Kelm den Bereich im Garten, die direkte Verlängerung des Fußweges von der Wahnfriedstraße.

Standort in Bayreuth favorisiert

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) favorisiert die erste Variante: an der Richard Wagner Straße beim Buswartehäuschen. Nach Angaben von Urte Kelm müsse dort allerdings ein Baum gefällt werden, um genügend Platz zu haben.

Für Bauske ist dieser favorisierte Standort allerdings raus, da dort ein Baum „beseitigt“ werden müsse. Er kann es sich wegen einer Baumschutzverordnung und dem Straßenbild, das durch diesen Baum gekennzeichnet wird, nicht vorstellen. Dem stimmt auch Stefan Schlags (Grüne) zu, gibt aber die Möglichkeit, das Bushäuschen zu verschieben.

Der Bauausschuss hat deshalb beschlossen, den Standort am Chamberlainhaus mit allen möglichen Varianten prüfen zu lassen.

Diskussionen um öffentliche Toiletten in Bayreuth

Bis es zu dieser Entscheidung kam wurde allerdings über eine Stunde über öffentliche Toiletten im Bayreuther Bauausschuss diskutiert. Fehlende Konzepte, andere Standorte, Zuständigkeitsfragen und Beschwerden über das Vorgehen des Bauausschusses wurden diskutiert.

Zu den fehlenden Konzepten äußerte Gerd-Dieter Meier (DU), ob das Konzept „nette Toilette“ angewendet werden könnte. In anderen Städten gebe es ein Konzept mit Stadtverwaltung und Gastronomen, die dort die Toiletten öffentlich zur Verfügung stellen. Urte Kelm antwortete: Das wurde bewusst nicht behandelt, weil dass vom Kulturreferat gemacht werden muss. 

Helmut Parzen (CSU) bemängelt ebenfalls, dass es kein Toiletten-Konzept gibt, wie es in den meisten anderen Städten vorhanden ist. Er macht gleich mehrere Vorschläge: Es brauche etwas modernes, einen Hingucker, mit dem auch Geld verdient werden könnte.

Bayreuther Tagblatt - Christoph Wiedemann

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann