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Politik

Endlager für Atommüll – Oberfranken kommt in Frage

Die Suche nach einem Endlager für Atommüll läuft bundesweit. Auch Oberfranken kommt aktuell in Betracht. Die Stadt Bayreuth setzt auf regionale Zusammenarbeit.

Die Suche nach einem geeigneten Endlager für Atommüll läuft bundesweit. Nach dem „Zwischenbericht Teilgebiete“ von September 2020 kommen weite Teile Oberfrankens infrage. Zuletzt wurde in diesem Zusammenhang immer wieder das Fichtelgebirge genannt.

Die Stadt Bayreuth möchte nun mit anderen Städten und Landkreisen in Oberfranken zusammenarbeiten.

Endlager für Atommüll in Oberfranken grundsätzlich nicht ausgeschlossen

„Eine wissenschaftlich orientierte Standortsuche ist der beste Weg, um eine sichere Lagerung des Atommülls zu gewährleisten“, sagte Stefan Schuh. Der 3. Bürgermeister und JB-Stadtrat vertritt die Stadt Bayreuth bei entsprechenden Fachkonferenzen. Geplant ist eine Zweckvereinbarung Bayreuths mit allen anderen kreisfreien Städten und Landkreisen in Oberfranken. Das Ziel sei, gemeinsam als Region aufzutreten und sich nicht gegenseitig zu untergraben, so Schuh.

Grünen stellen Antrag auf Beteiligung der Stadt Bayreuth am Verfahren

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger danke Schuh ausdrücklich für seinen Einsatz, zumal er die fachliche Qualifikation dafür mitbringe. Die Grünen waren es jedoch, die die Beteiligung Bayreuths bei einer wissenschaftlich-fundierten Suche nach einem Lager angestoßen haben. In einem Antrag von Sabine Steininger und Stefan Schlags forderten sie die Beteiligung der Stadt Bayreuth am Verfahren. Steininger appellierte an ihre Kollegen: es dürfe „keine politisch motivierte Entscheidung, sondern eine rein wissenschaftliche Entscheidung sein.“

„Niemand will so ein Endlager vor der Haustür haben“

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske begrüßte das wissenschaftliche Vorgehen. Dennoch mahnte er Vorsicht an: „Wissenschaftliche Stellungnahmen dürfen hinterfragt werden. Wir müssen zudem aufpassen, dass wir nicht die einzige Region sind, die so ehrenwert handelt. Andere sind egoistischer.“ Wenig überraschend sagt Schuh: „Niemand will so ein Endlager vor der Haustür haben. Es ist damit zu rechnen, dass es zu Protesten kommen wird.“

2031 Entscheidung über Atommüllendlager

BG-Fraktionsvorsitzender Stephan Müller fand den Antrag der Grünen genau richtig. Er fragte Schuh, bis wann mit einer Entscheidung zu rechnen sei. „Die Entscheidung fällt 2031, die Inbetriebnahme erfolgt 2051“, so dessen Antwort. Der Ältestenausschuss stimmte dann auch einstimmig dafür, dass die Stadt Bayreuth die Endlagersuche aktiv unterstütze.

Auch interessant: Die Stadt Bayreuth möchte ein Projekt starten um die Attraktivität der Innenstadt langfristig zu sichern.

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit