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Mitglieder des Bayreuther Stadtrats

Seit 1996 für die SPD im Bayreuther Stadtrat: Das ist Christoph Rabenstein

Christoph Rabenstein (SPD) wurde bei der Kommunalwahl zum fünften Mal in Folge in den Bayreuther Stadtrat gewählt.

Der einstige Landtagsabgeordnete und Doktor der Geschichte, Christoph Rabenstein (SPD), spricht über Rechtsextremismus, seine Schwerpunktthemen im Bayreuther Stadtrat und über die dortige Altersstruktur. Denn der Mann von der SPD sitzt wieder im Bayreuther Stadtrat.  Auch Dr. Torsten Lange (BG) sitzt im Stadtrat. Für ihn ist ganz klar: “Handeln ist besser als Motzen!”

Christoph Rabenstein: seit 1996 für die SPD im Bayreuther Stadtrat

Bei der Kommunalwahl 2020 wurde der 68-jährige Christoph Rabenstein mit 5.639 Stimmen in den Bayreuther Stadtrat gewählt: von Platz 44 aus. Dabei konnte der erfahrene Mann viele jüngere Bewerberinnen und Bewerber von den vorderen Plätzen überholen. Insgesamt ist Rabenstein mit dem Ergebnis seiner Partei zufrieden. Denn während die SPD bayernweit über 7 Prozent verloren habe, sei es in Bayreuth nur ein Sitz gewesen. 

Insgesamt hätte es Rabenstein lieber gehabt, wenn mehr junge Frauen in den neuen Stadtrat gekommen wären. Dabei habe seine Partei mit ihrer Liste ein „tolles Angebot gemacht“, sagt Rabenstein. Einer der jungen Vertreter der Partei, Andreas Zippel, habe auch bei der Wahl zum Oberbürgermeister ein gutes Ergebnis erzielt. Insgesamt sei eine Mischung aus erfahrenen Menschen und jungen Leuten ideal, denn neben den frischen Ideen seien auch die Erfahrungen und Kontakte der Älteren im Stadtrat wichtig. 

Nicht in den Stadtrat geschafft hat es Rabensteins Tochter Bettina. Der Historiker ist sich aber sicher, dass sie es bei der nächsten Wahl schaffen wird. „Dieses Jahr hat sie bewusst keinen Platz unter den ersten zehn gewählt, weil sie beruflich sehr eingespannt ist“, sagt Rabenstein. Dies könne sich bis zur nächsten Stadtratswahl aber ändern. 

Innovation für Bayreuth

Rabenstein selbst möchte, dass die SPD in Bayreuth Akzente setze. Dabei möchte er selbst kräftig mithelfen: Da er inzwischen kein Teil des Landtags in München mehr ist, habe er nun mehr Zeit, seine Themen voranzubringen. Dafür hat Rabenstein bereits jetzt einige Ideen. Zuerst müssten viele Themen aber, aufgrund des Coronavirus, zurückstehen.

Wenn die Corona-Krise überwunden ist, müssen wir Bayreuth wieder auf Vordermann bringen. 

(Christoph Rabenstein, SPD)

Besonders am Herzen liegt Rabenstein das Regionale Innovationszentrum (RIZ) in Bayreuth. Dieses befindet sich gerade in der Entstehungsphase. Ein solches Projekt sei für Bayreuth sehr wichtig, damit die hoch qualifizierten Kräfte aus der Uni nicht abwandern, sagt Rabenstein. Als Teil der Arbeitsgruppe findet der SPD-Mann, dass der Stadtrat noch mehr Druck aufbauen müsse, um das RIZ „endlich auf den Weg zu bringen“. 

Auch für kleine und mittelständische Unternehmen sei das Zentrum ein wichtiges Projekt. Hier zählt Rabenstein auch auf den neuen Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der seine CSU-Verbindungen nach München spielen lassen könne. Immerhin werde das RIZ mit großen Millionenhilfen aus dem Landtag unterstützt und finanziert. 

Weitere Themen: Opernhaus und Radwege

Ebenso wichtig für Bayreuth ist das Markgräfliche Opernhaus. Seiner Zeit habe Rabenstein sehr viel dazu beigesteuert, dass das Bauwerk zum Weltkulturerbe wurde. Dies habe sich ausgezahlt, besonders bei der Zahl der Touristen in Bayreuth, sagt der Stadtrat. Dennoch könne Bayreuth noch mehr von seinem Weltkulturerbe präsentieren, sagt Rabenstein. Dies möchte er in den kommenden Jahren auch selbst in die Hand nehmen.

Bei den Radwegen im Landkreis Bayreuth bestehe einiges an Verbesserungspotential sagt Rabenstein. Hier müsse man, gemeinsam mit dem neuen Landrat Florian Wiedemann, dafür sorgen, dass die Radwege rund um die Wagnerstadt ausgebaut werden würden. Beispielsweise in Richtung Speichersdorf, Weidenberg und Eckersdorf müsse einiges getan werden. 

Klare Kante gegen Rechts

Im Landtag war Christoph Rabenstein jahrelang Sprecher zu Fragen des Rechtsextremismus: auch deshalb weil er sich seit Jahrzehnten mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Daher möchte er die beiden neuen AfD-Stadträte Tobias Peterka und Tina Seyffert-Reinhold genau beobachten. Denn dass die AfD einen rechtsradikalen Flügel habe, sei unbestritten, sagt Rabenstein.

Wenn die Vertreter der AfD im Stadtrat sich ruhig verhalten, muss man das akzeptieren, schließlich wurden sie demokratisch gewählt. Aber ich werde sehr wachsam sein und aufpassen. Sobald sie rechtsradikale Tendenzen zeigen, werde ich alles dafür tun, um ihnen im Stadtrat keine Plattform zu bieten.

(Christoph Rabenstein)

Die neue SPD-Fraktion im Bayreuther Stadtrat

Auch die Linke müsse man differenziert betrachten. Früher sei Rabenstein überhaupt kein großer Freund der Partei gewesen, da diese sich zu wenig vom Unrechtssystem der DDR distanziert habe. Inzwischen habe sich das aber teilweise geändert. Herr Ramelow von den Linken könne zum Beispiel von seinen Ansichten her genau so gut in der SPD sein, sagt Rabenstein. 

Mit dem neuen Bayreuther Stadtrat der Partei habe es sehr konstruktive und differenzierte Gespräche gegeben. Daraufhin hat sich Eckhard Sabarth der SPD-Fraktion im Bayreuther Stadtrat angeschlossen – und dort könne dieser auch eine gute Rolle spielen, sagt Rabenstein.

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Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt