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Verkehr

Vorwürfe nach Unfall an Bahnübergang in Bayreuth: Das ist an den Anschuldigungen dran

Bei einem Unfall in Bayreuth sind am Montag (31.5.2021) ein Lieferwagen und ein Zug zusammengekracht. In den sozialen Netzwerken kamen schnell Anschuldigungen auf, der Übergang sei zu gefährlich. Das ist an den Gerüchten dran.

Am Montag (31. Mai 2021) hat sich an einem Bahnübergang in Bayreuth in der Wunaustraße ein Unfall ereignet. Ein Transporter ist dort mit einem Zug zusammengekracht. Bereits in der Vergangenheit kam es an der gleichen Stelle zu einem Vorfall.

Unfall an Bahnübergang in Bayreuth: wohl nicht der erste Vorfall

Es war nicht der erste Unfall an Bahnübergängen in den vergangenen Wochen in Bayreuth und Umgebung. An einem Bahnübergang im Landkreis Bayreuth überquerte im April ebenfalls ein Auto die Schienen als der Zug kam. Der Fahrer wurde schwer verletzt.

Der Fahrer des Transporters hatte sich keine schweren Verletzungen zugezogen. Er habe sich nur leicht am Knie verletzt. Den entsprechenden Facebook-Post des bt zum Unfall in der Wunauer Straße kommentierten Facebook-Nutzer.

Ein Nutzer schrieb „Der Übergang ist gefährlich“, weil die Bahnlinie nicht von allen Seiten einsehbar sei. Ein anderer Nutzer wiederum merkt an, vor einigen Jahren seien an eben jenem Bahnübergang zwischen den Ortsteilen Eremitenhof und Aichig eine Mutter und ihr beiden Kinder verunglückt. Seinem Kommentar zufolge hieß es, dass der Bahnübergang „eine Schranke bekommt, aber bis heute hat sich daran nichts geändert.“

Ein anderer Nutzer kommentierte den Post mit den Worten „Da sollte sich der Herr Ebersberger mal drum kümmern“ – und adressierte den Kommentar unmissverständlich in Richtung des Bayreuther Oberbürgermeisters.

Bahnübergang Wunaustraße in Bayreuth erst vor zwei Jahren begutachtet

Das bt hat deshalb bei den Verantwortlichen nachgefragt, ob dieser Übergang wirklich gefährlich ist. Die Pressestelle der Stadt verweist auf bt-Anfrage auf die Deutsche Bahn. Die sei für die Ertüchtigung entlang der Gleise zuständig, heißt es aus dem Pressebüro der Stadt. Mehr noch: Sämtliche Bahnübergänge im Stadtgebiet Bayreuth seien erst vor zwei Jahren begutachtet worden.

Für die Stadt Bayreuth sei dennoch das Straßenverkehrsamt beteiligt gewesen. Aber: „Hierbei ergaben sich keine wesentlichen Beanstandungen“, so Pressesprecher Joachim Oppold.

Deutsche Bahn antwortet nicht

Das bt fragte bei der zuständigen Regionaldirektion München der Deutschen Bahn nach. Laut eines Bahnsprechers hänge die Sicherung unter anderem von der Art der Bahnstrecke, der Geschwindigkeit der Züge sowie der Verkehrsstärke auf der kreuzenden Straße ab. Der Sprecher verwies auf die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung.

Auf wiederholte Nachfrage, ob eine Beschränkung des Bahnübergangs in der Wunaustraße schon mal zur Disposition stand, blieb eine konkrete Antwort seitens der Bahn bisher aus.

Polizei Bayreuth: Es gab einen Vorfall am Bahnübergang in der Wunaustraße

Für die Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt sprach Hans Wopperer mit dem bt. „Die Wunaustraße als Verbindung zwischen der Eremitenhofstraße und der Kemnather Straße ist nur für Anwohner und den Lieferverkehr freigegeben. Es handelt sich um eine wenig befahrene Straße“, sagt Wopperer dem bt. Rein rechtlich habe der Paketfahrer dort also fahren dürfen.

Allerdings erinnert sich Wopperer, dass es tatsächlich mal einen Vorfall am Bahnübergang in der Wunaustraße gegeben habe. Das sei allerdings schon mehrere Jahre her. Auch könne er pauschal nicht mehr sagen, ob dabei Personen zu Schaden gekommen seien. Dass bei einem Unfall eine Mutter und zwei Kindern zu Schaden gekommen seien, könne er ausdrücklich nicht bestätigen.

An der gleichen Bahnstrecke, nur wenige 100 Meter von der Wunaustraße entfernt am Übergang in der Königsallee, kam eine Radfahrerin im April ums Leben.

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit