Ein Jahr Bayreuther Tagblatt: Wie alles begann

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Zwischen 1856 und 1967 gab es das schon einmal, dann wurde es still um das Bayreuther Tagblatt. Am 10. September 2018 erblickte das bt zum zweiten Mal das Licht der Welt. Seit dem hat sich viel getan.

Ein kühler Tag im Januar

Am 2. Januar 2018 saßen in den Räumen der LEO Druck und Medien GmbH & Co. KG im Bayreuther Norden fünf Männer und eine Frau zusammen. In dieser Konstellation trafen sie sich zum ersten Mal. Das ist an sich nichts ungewöhnliches, bedenkt man, wieviele Meetings in ganz Deutschland immer wieder an den verschiedensten Orten abgehalten werden.

Dieses Treffen sollte jedoch weitreichende Konsequenzen haben, denn es war das Kickoff-Meeting des Bayreuther Tagblatts. Ohne dieses Treffen Anfang 2018 gebe es also an dieser Stelle keine Website, keinen Text und wohl auch kein neues Bayreuther Tagblatt.

Von der Zeitung zum Nachrichtenportal

Natürlich geht die Geschichte des bt viel weiter zurück. Bereits am 1. Oktober 1856, am selben Tag, an dem auch der Langenscheidt-Verlag gegründet wurde, erblickte das Bayreuther Tagblatt schon einmal das Licht der Welt. Damals noch auf Papier gedruckt, existierte diese Zeitung über 100 Jahre lang – bis zum 2. Januar 1968.

Das Bayreuther Tagblatt vom 22. Mai 1861. Foto: Redaktion.

Als dann am 2. Januar 2018, als die Bayreuther noch letzte Reste des Silvesterfeuerwerks vom Asphalt der Straßen kratzten, der Startschuss für das neue Onlineangebot fiel, ging es beim bt um Konzeption, Vermarktung und Design. Bis das neue bt dann am 10. September 2018 seinen ersten morgendlichen Gruß im bt-Telegramm ins World Wide Web schickte, war noch viel Arbeit notwendig.

[twenty20 img1=”24354″ img2=”24355″ offset=”0.5″ before=”So sah das Bayreuther Tagblatt zu Beginn aus…” after=”…und das sind wir jetzt”]

 

Das Team der ersten Stunde (von links): Jakob Baumer, Frederik Eichstädt, Carolin Richter und Peter Krügel. Foto: Redaktion.

Eine Redaktion wird aufgebaut

Aus einem Redakteur, mit dem es Anfang 2018 los ging, wurden im März zwei, und im Laufe des Sommers dann vier. Dazu kam ein IT-Spezialist, der sich um Server, Website und vieles mehr kümmerte. Und die Redakteure? Die ließen in den Pressestellen in und um Bayreuth die Telefone klingeln, knüpften Kontakte und schossen Fotos. Denn, wenn etwas in der Wagnerstadt passiert, sollte man als Redaktion einen Grundstock an Bildern haben, auf die man zurückgreifen kann. 

Beim Tatort-Dreh im Festspielhaus ging es für die Redakteure der ersten Stunde, Frederik Eichstädt und Carolin Richter, dann zum ersten Mal mit Kameras und Mikrofonen an die Journalisten-Front. Herausgekommen sind einige Interviews mit den Hauptdarstellern, die das bt dann sehr viel später bei der Tatort-TV-Premiere auch auf die Website packte. 

 

Bayreuther Tagblatt. Foto: Redaktion.

Rasanter Anstieg

Als sich am 10. September der Vorhang zum neuen Bayreuther Tagblatt hob, geschah dies ohne rauschende Feier und lauten Knall. Man wollte zum Start erst einmal Taten sprechen lassen, sich langsam einen Namen machen. Mit Erfolg. Bis zum Ende des Jahres konnten die Nutzerzahlen der ersten Wochen versechsfacht werden.

2019 wurde das Team dann vergrößert. Im Januar wurde Redaktionsleiter Thorsten Gütling geholt, Susanne Jagodzik und Magdalena Dziajlo kamen im Februar und April dazu. Auch dieser Schritt zahlte sich aus. Im Juli vermeldete Google euphorisch: „Glückwunsch. So viele Leser hatten Sie noch nie in einem Monat.“ Da hatte das gerade einmal acht Monate alte Bayreuther Tagblatt die Marke von 65.000 Lesern pro Monat geknackt. 

 

Überall dabei

Insgesamt sind im vergangenen Jahr auf der Seite des bt mehr als 4.000 Beiträge erschienen. Die bis heute am häufigsten gelesenen Artikel behandeln eine umstrittene Edeka-Werbung zum Muttertag und das Schicksal eines bei einem Bus-Unglück verletzten Mannes aus Altenplos. 

Doch auch abseits der Sensationsmeldungen macht das Bayreuther Tagblatt von sich reden. Egal ob es um Sport, Politik oder (Sub-)Kultur geht: Das bt ist dabei. Denn inzwischen ist es normal, dass in der Redaktion Männer und Frauen in Meetings und Konferenzen zusammensitzen. In Rekordzeit ist das Baby erwachsen geworden. Den alten Bayreuthern war das Tagblatt schon vor über 50 Jahren ein Stück Heimat, den jungen Bayreuthern ist es das bt jetzt wieder.