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Coronavirus

Wiedereröffnung von Kitas in Bayreuth: Uni sucht Eltern und Erzieher als Teilnehmer für Projekt

Die Uni Bayreuth erstellt eine Studie zum Coronavirus und Kitas. Die Schließung im März und medizinische Aspekte stehen dabei im Vordergrund. Die Uni sucht deshalb nun Teilnehmer.

Welche Auswirkungen hatte die Schließung der Kitas in Bayreuth auf Kinder und Erzieher? War eine Schließung medizinisch notwendig? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Universität Bayreuth. Für das Projekt “Sichere Kita” benötigt die Uni Hilfe der Eltern und des pädagogischen Personals.

“Sichere Kita” der Uni Bayreuth

Im Frühjahr wurden bei dem Lockdown im März alle Kitas geschlossen. Der Grund war nach Angaben von Professor Eckhard Nagel von der Uni Bayreuth frühere Erkenntnisse bei einer Grippe-Infektion. Hierbei waren Schulen und Kitas besonders betroffen.

War der Lockdown wegen des Coronavirus gerechtfertigt? Nach bisherigen Erkenntnissen gibt es keine schweren Krankheitsverläufe bei Kindern, erklärt Nagel und zählt weiter auf: Die Infektionsgefahr bei Kitas sei unklar, Abstandsregeln seien bei Kleinkindern nicht realisierbar und psychologische und soziale Auswirkungen auf die Kinder seien nicht bekannt. 

Deshalb startet die Uni Bayreuth mit Professor Eckhard Nagel das Projekt “Sichere Kita”. Das Projekt solle einen verantwortlichen Kita Betrieb während der aktuellen Corona-Pandemie begleiten und Vertrauen schaffen.

Ziele des Projektes der Uni Bayreuth

Neueste Erkenntnisse in der medizinischen Wissenschaft sollen eingeordnet werden, erklärt Nagel. Wie verhält sich das Coronavirus bei Kindern oder können bisherige Erkenntnis bestätigt werden? Nach Nagels Angaben gelten bisher folgende Erkenntnisse: Kinder können das Virus in der Regel nicht weitergeben und das Virus wird vom Kind kaum an andere Personen weitergegeben.

Außerdem gibt es eine sogenannte sozial empirische Studie. Hier soll untersucht werden, wie die Eltern ihre Kinder die Schließung und die Wiedereröffnung der Kitas erlebt haben.

Teilnahme an der Studie in Bayreuth

Wie es Kindern, Eltern und Erziehern ergangen ist, soll in Interviews erfragt werden: Personen, die teilnehmen möchten, können sich unter maximilian.ferencak@uni-bayreuth.de melden. Alle aufgenommenen und persönlichen Daten werden nach Nagels Angaben vollständig anonymisiert und anschließend gelöscht. Persönliche Daten werden nicht an die Öffentlichkeit gelangen, sagt Professor Nagel.

Für medizinische Erkenntnisse bekommen Eltern von der Uni Bayreuth ein „Elternbüchlein“. Darin sollen gesundheitliche Veränderungen des Kindes eingetragen werden, erklärt Nagel. 

Insbesondere sollte hier auf die Corona-Verdachtssymptome wie Niesen, Husten, Schluckbeschwerden, Durchfall, Verlust des Geruchs oder Geschmacks, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber geachtet werden, erläutert der Professor weiter.

Stadt Bayreuth beteiligt sich bei Projekt

Momentan wurden die Kita-Träger in Bayreuth über das Projekt informiert. Danach erhalten die Eltern erhalten in Abstimmung mit den Trägern das “Elternbüchlein” für die medizinische Komponente des Projektes.

Die Stadt beteiligt sich mit ihren drei Kitas. Auch Awo und BRK beteiligen sich an dem Projekt, erklärt Sozialreferentin der Stadt Bayreuth Manuela Brozart.

Bayreuther Tagblatt - Christoph Wiedemann

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann