bt öffnet Türen: Im Himmel über Bayreuth

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Die Sonne scheint. Am Airport Bayreuth sitzen einige Männer und Frauen in Campingstühlen neben einer der vier Start- und Landebahnen. Es sind Mitglieder der Luftsportgemeinschaft Bayreuth. Während das Bundesligateam schon seit mehreren Stunden für Punkte in der Ligawertung unterwegs ist, kommen hier Flugfreunde zusammen, um das gute Wetter zu nutzen.

Regelmäßig schießen hier Segelflugzeuge in Richtung Himmel nach oben. Je nach Wetter dauern die Flüge manchmal nur wenige Minuten, manchmal aber auch über eine Stunde. Am Samstag, 1. Juni, gesellte sich bt-Redakteur Frederik Eichstädt dazu, um einen Flug mit Pressesprecher Daniel Große Verspohl zu unternehmen. Das Video zum Flug finden Sie über dem Text.

Im engen Cockpit

Frederik Eichstädt am Flugplatz

Mit angelegtem Sicherheitsgurt. Foto: Redaktion.

Am Anfang war ich schon ein bisschen nervös, besonders, als ich den Fallschirm anlegte. Denn mein Kopf begann just beim Anlegen damit, sich vorzustellen, in welchen Situationen ich das Utensil denn nun während des Flugs bestimmt auch gebrauchen könnte. Und was dabei so alles schief gehen kann. Nachdem ich mir selbst einredete, und lebhaft vorstellte, dass ich das alles bestimmt super bewältigen würde, wich die Anspannung aber einer gewissen Vorfreude. Nach der Sicherheitsunterweisung ging es dann auch schon in das Cockpit der Maschine ASK21. Die hat zwar eine Spannweite von 17 Metern, aber das Cockpit ist ziemlich eng. Besonders wenn man fast zwei Meter groß ist. Ein paar, wahrscheinlich nur halbwegs elegante, Verrenkungen später, saß ich dann im Flugzeug. Wenn man dann über sich die Deckenklappen des gläsernen Cockpits schließt, weiß man, dass es jetzt erstmal kein Zurück mehr gibt. Irgendwie schön, irgendwie auch etwas unheimlich. Dann heißt es warten. Und es wird heiß. Sehr heiß. Die Sonne prallt direkt auf das Glasdach. Der Schweiß läuft von meiner Stirn. Zum Wegmachen bleibt keine Zeit, da ich die Kamera in Position bringen muss.

Während mir mein Pilot noch erklärt, dass unser Flugzeug gleich in drei Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen wird, haben wir die 100 km/h bereits erreicht und rasen über die Startbahn nach vorne. Im nächsten Moment sind wir bereits in der Luft. Und es fühlt sich gut an. Sehr gut. Der Bordfunk macht sich bemerkbar, der Höhenmesser piepst und ich bin wirklich begeistert von der Aussicht. Das Fliegen fühlt sich im Segelflieger ganz anders an als in den großen Passagiermaschinen. Man fühlt den Wind. Ein Gefühl von Freiheit macht sich breit. Ich habe ein Grinsen auf dem Gesicht. Auf die Frage, wie es mir geht, antworte ich euphorisch: “Geil”, und schiebe wenig später noch ein: “Ja, doch, wirklich gut” hinterher. Nach ein paar Runden beschließen wir dann dennoch zu landen. Es wird wieder gefunkt und gepiepst. Und wenig später setzen wir dann schon wieder auf dem Landeplatz auf. Ich habe immer noch ein Lächeln auf dem Gesicht.

Im Cockpit des Segelflugzeugs. Foto: Frederik Eichstädt.

Mehr zur LSG Bayreuth

Die Luftsportgemeinschaft Bayreuth (LSG) ist amtierender Deutscher Meister im Segelfliegen. Seit Oktober 2018 weilt die Meisterschale in der Wagnerstadt. Kurz darauf durfte sich die siegreiche Mannschaft im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Auch in der aktuellen Saison sind die Bundesligaflieger wieder an den Wochenenden in der Bundesliga auf Punktejagd.

Die Maschine der LSG im Rathaus. Foto: Redaktion.