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Magazin/Historisch

Die immer hilfsbereite Bayreuther Stadtpolizei

Noch heute denken die Bayreuther mit ein wenig Wehmut an die Stadtpolizei zurück. Auch Wolfgang Wagner hatte dazu eine Lieblingsgeschichte. 

Es war eine Lieblingsgeschichte von Wolfgang Wagner: „Einmal trank der Dirigent Joseph Keilberth nach einem ziemlichen Ärger mit seinem Kollegen Knappertsbusch in meinem Büro mehrere Gläser Frankenwein. Es waren über zwei Bocksbeutel. Ich erschrak furchtbar, als er mir mitteilte, dass er noch zu einem abschließenden Nachttrunk noch in das Künstlerlokal „Eule“ fahren wollte.“

Nachdem es Wolfgang Wagner nicht gelang, dem Dirigenten die Autoschlüssel abzunehmen, rief er die Stadtpolizei an. Die Beamten schauten sich die Sachlage an und entschlossen sich zu einer interessanten Aktion: Statt die Autoschlüssel Keilberths per Amtsgewalt zu
konfiszieren, ließen sie ihn selbst ans Steuer, nahmen den VW-Käfer mit ihren zwei Dienstwagen in die Mitte, um ihn mit Blaulicht sicher zum Markt zu geleiten.

Text: Stephan Müller

Stephan Müller ist Stadtrat, Hobbyhistoriker, freiberuflicher Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte Bayreuths. Für das Bayreuther Tagblatt hat er sein Archiv geöffnet. Die besten Anekdoten gibt es immer wieder hier beim bt.

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