Legenden der Bayreuther Sportgeschichte
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Durch die Erfolge von zwei Triathleten hat auch die Sportstadt Bayreuth wieder überregionale Aufmerksamkeit erfahren. Da ist natürlich der unglaubliche Sieg von Anne Haug beim Iron-Man-Triathlon in Hawaii mit dem Gewinn des Weltmeistertitels und auch der Sieg von Andreas Draitz vom Schwimmverein Bayreuth, der über die selbe Distanz die ebenfalls überregional bekannte Challenge in Roth gewonnen hat. Den Titel „Sportstadt“ verdient Bayreuth schon seit vielen Jahrzehnten:
50er-Jahre – Unzählige Deutsche Meistertitel
Ihre größten Erfolge in einer unglaublichen Breite feierten die Bayreuther Sportler interessanterweise schon in den 50er-Jahren. Der Schwimmverein mit Horst und Lisl Weber, Christl und Issi Werther und Sieglinde Wolff war eine Schwimmerhochburg, die zu zahlreichen Titeln und zur Olympiateilnahme von Horst Weber in Melbourne führte.
Bei den deutschen Hallen-Schwimm-Meisterschaften in Bochum holen sich die fünf gestarteten Schwimmerinnen des SV Bayreuth drei Meistertitel. Christi Werther wird deutsche Meisterin über 400 Meter Kraul, Lisl Weber über 100 Meter Rücken und die Geschwister Weber und Werther werden Sieger in der vier Mal 100-Meter-Rückenstaffel.
Die 14-jährige Christl Werther wird am 17. August 1953 mit deutschem Rekord Deutsche Meisterin über 400 Meter Kraul und führt in der Staffel ihre Schwester Anneliese und die Geschwister Lisl und Issi Weber mit der vier Mal 100-Meter-Rückenstaffel ebenfalls zum Deutschen Meistertitel und bei den deutschen Hallenmeisterschaften 1955 in Pirmasens wird Sieglinde Wolff deutsche Meisterin über 200 Meter Brust.
Leni Hofknecht und Heiner Umlauft von der Turnerschaft waren an der deutschen Spitze. Foto: Bernd-Mayer-Archiv
Bei der Turnerschaft waren Leni Hofknecht (Olympiateilnahme in Helsinki 1952) und Heinrich Umlauft deutsche Spitze. Leni Hofknecht war im 100 Meter Sprint und im Weitsprung deutsche Spitze, Heiner Umlauft hielt mit 10, 4 Sekunden über die 100 Meter viele Jahre den bayerischen Rekord. Die BTS-Degenfechter Max Köstner, Otto Grau, Walter Köstner, Erich Eckenberger und Franz Köstner werden 1951 Deutscher Mannschafts-Meister und die Fußballer Fritz Semmelmann und Hans „Jumbo“ Zeitler werden Nationalspieler und dürfen wie Weber nach Melbourne.
Am 27. Juli 1953 verteidigt der „Mittelgewichtler“ Heinz Schulz vom VfB Bayreuth seinen deutschen Meistertitel im Steinstoßen und der Sportkegelclub „Harmonie“ erringt am 6. September 1953 in Berlin die deutsche Mannschaftsmeisterschaft.
1968-1972, Heidi Reineck holte insgesamt drei Bronzemedaillen mit deutschen Staffelteams. Foto: SVB
In den 60er-Jahren übernahmen die Schwimmerin Heidi Reineck, der Langläufer Walter Demel, der für seine vier Olympiateilnahmen sogar den Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth erhielt und die Skispringer Walter Demel und Henrik Ohlmeyer mit starken Leistungen das Interesse der Sportfans.
Der Ski-Langläufer Walter Demel, der von 1964 bis 1976 bei vier Olympischen Spielen dabei war, erhält vom damaligen Oberbürgermeister Hans Walter Wild den Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth. Foto: Bernd-Mayer-Stiftung.
70er- und 80er-Jahre – Starke Mannschaften
Dann folgen die Erfolge der Bayreuther Mannschaften. Die SpVgg spielte mit Manfred Größler oder Wolfgang Breuer viele Jahre in der zweiten Bundesliga und klopfte 1979 an das Tor zur Bundesliga an, die Basketballer des Post SV (ab 1976) und das Tischtennis-Team der BG Steiner Optik und des 1. FC Bayreuth spielten in der höchsten deutschen Spielklasse und im Europapokal und auch das SVB-Team des SVB spielte in der höchsten deutschen Liga.
Die unglaublichen Jahrgänge 1983 und 1984
Eine Klasse für sich waren und sind aber die Bayreuther Einzelsportler der Geburtsjahre 1983 und 1984.
Florian Mayer schaffte es bis unter die Top20 der Weltrangliste. Er nahm bei den Olympischen Spielen 2004 teil. Foto: Stephan Müller
Florian Mayer (1983) stand zweimal im Viertelfinale von Wimbledon (2004 und 2012) und im Achtelfinale der US Open in Flushing Meadow (2004 und 2010) und war in den Top 20 der Weltrangliste, sein Bayreuther Tenniskollege Philipp Petzschner (Jahrgang 1984) gewann sogar zweimal einen Grand-Slam-Titel im Doppel. Mit seinem österreichischen Doppelpartner Jürgen Melzer gewann er 2010 in Wimbledon und 2011 die US Open.
Ebenfalls Jahrgang 1984 sind die Müller-Zwillinge Michael und Philipp, die bei der BTS und HaSpo Bayreuth das Handballspiel erlernten, Nationalspieler wurden und seit vielen Jahren in der Handball-Bundesliga spielen.
Der spätere dreifache Weltmeister Fabian Dörfler erlernte das Kanufahren im SVB-Bad. Foto: Stephan Müller
Im Jahr 1983 wurden Fabian Dörfler (SVB-Kanu-Abteilung), der Weltmeister und Weltcup-Sieger im Wildwasser-Kanu-Slalom wurde, und natürlich der Star dieser Tage, Anne Haug, geboren.
Bayreuther Olympiateilnehmer
Bayreuther und Bayreutherinnen in Bayreuther Vereinen oder an der Universität und ein Bischofsgrüner
Speerwerfer Dr. Gottfried Weimann nahm an den Olympischen Spielen 1932 und 1936 teil. In Los Angeles warf er olympischen Rekord und ging in Führung, wurde aber dann von drei Finnen überholt. Foto: Privat
GOTTFRIED WEIMANN (1932 Los Angeles, zwischenzeitlicher Olympischer Rekord reichte nur zu Rang vier, 1936 Berlin, Speerwurf)
LENI HOFKNECHT (1952, Helsinki, Leichtathletik, Sprint, Weitsprung)
Die Sprinterin und Weitspringer Leni Hofknecht nahm an den Olympischen Spielen 1952 teil. Foto: BTS-Archiv
JUMBO ZEITLER (1952 Helsinki, 1956 Melbourne Fußball)
FRITZ SEMMELMANN (1656, Melbourne, Fußball)
Zwei Fußballer und ein Schwimmer. Hans Zeitler, Horst Weber und Fritz Semmelmann (von links) waren die Bayreuther Teilnehmer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne. Foto: Bernd-Mayer-Stiftung.
HORST WEBER (1956 Melbourne, Schwimmen)
1951 wurden die BTS-Degenfechter mit Walter Köstner deutscher Mannschaftsmeister. Foto: BTS-Archiv
WALTER KÖSTNER (1960 Rom, 1964 Tokio, 1968 Mexico-City, Fechten)
WALTER DEMEL (1964 Innsbruck, 1968 Grenoble, 1972 Sapporo, 1976 Innsbruck, Skilanglauf)
1972, Walter Demel. Insgesamt nahm Walter Demel an vier Olympischen Spielen teil und erhielt dafür den Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth. Foto: Bernd-Mayer-Stiftung
GÜNTER GÖLLNER (1964 Innsbruck, 1968 Grenoble, Skispringen, Warmensteinach, startete für den 1. FC Bayreuth)
HENRIK OHLMEYER (1968, Grenoble, Skispringen, Bischofsgrün)
HEIDEMARIE REINECK (1968 Mexico-City Bronzemedaille 4 x 100 Meter Lagen , 1972, München, Bronzemedaillen über 4 x 100 Meter Lagen und 4 x 100 Meter Freistil)
HEIKE FRIEDRICH (1988, Seoul, für die DDR, Schwimmen, Gold über 200 Meter Freistil, die mehrfache Welt- und Europameisterin schloss sich 1990 dem Schwimmverein Bayreuth an)
1991, Autogrammkarte von Heike Friedrich. Die DDR-Schwimmerin holte eine Goldmedaille. Sie schloss sich nach der Wende dem Schwimmverein Bayreuth an. Foto: Archiv Stephan Müller
TOBIAS BARNERSSOI (1994, Albertville, Skirennlauf, Student Universität Bayreuth)
VASILE FLOREA (1996, Atlanta, für Rumänien, Tischtennis, 1. FC Bayreuth)
JANINA KRISTIN GÖTZ (2004, Athen, Schwimmen, Staffel-Europameisterin )
FLORIAN MAYER (2004, Athen, Tennis)
Autogrammkarte von Maximilian Müller. Max Müller war Kapitän der deutschen Hockey-Mannschaft und holte zweimal Gold. Er ist Sohn der Bayreuther Eishockey-Legende Martin Müller. Foto: Archiv Stephan Müller
MAX MÜLLER (2008 Peking, Goldmedaille , 2012 London Goldmedaille, Hockey, studierte in Bayreuth, Sohn der Bayreuther Eishockey-Legende Martin Müller)
PHILIPP PETZSCHNER (2012, London, Tennis)
ANNE HAUG (2012, London, 2016, Rio de Janeiro, Triathlon)
FLORIAN VOGEL (2016, Rio de Janeiro, Schwimmen)
Der mehrmalige deutsche Meister Florian Vogel, vom Schwimmverein Bayreuth, war Teilnehmer der Olympischen Spiele 2014. Für überregionale Aufmerksamkeit sorgte er bei einem Interview 2015 mit der Bild-Zeitung als er eine Frau, die zu ertrinken drohte, aus dem 14 Grad kalten Wasser der Isar rettete. Für seinen mutigen und selbstlosen Einsatz wurde dem Schwimmer von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) die Bayerische Rettungsmedaille verliehen. Foto: Privat
ANJA SCHERL (2016, Rio de Janeiro, Marathon, sie knackte beim Hamburg-Marathon als Hobby-Läuferin völlig überraschend die Olympia-Norm)
Bayreuther und Bayreutherinnen im Olympiakader
Folgende Bayreuther Sportlerinnen und Sportler mussten auf dem Höhepunkt ihrer Karriere aus den verschiedensten Gründen auf die Olympischen Spiele verzichten.
GUNDA FRIEDRICH (1936, Berlin, für den Vorbereitungskader nominiert, Hochsprung, London 1948, Deutschland durfte nicht teilnehmen)
HANS „OSTER“ HÜBNER (1936, Berlin, Feldhandball)
Hans Hübner war deutscher Nationalspieler im Feldhandball und im Vorbereitungskader für Berlin 1936.
CHRISTL WERTHER (1956, Melbourne, Schwimmen)
Die Schwimmerinnen Lisl Weber und Christl Werther konnten in „West“-Deutschland zahlreiche deutsche Meisterschaften und deutsche Rekorde feiern. Eine Olympia-Teilnahme wurde ihnen jedoch verwehrt, weil es damals noch die „gesamtdeutsche Mannschaft“ mit der DDR gab und die Startplätze deshalb sehr begrenzt waren.
WOLFGANG PIRL, CHRISTINE HARTUNG, WALTER RIESS (1980 Moskau, Boykott, Schwimmen bzw. Judo)
Auch Wolfgang Pirl war von dem Boykott in Moskau betroffen. Der Schwimmer wechselte dann zum Triathlon und nahm am Ironman in Hawaii teil. Foto: Schwimmverein Bayreuth
Olympia 1980 in Moskau fand ohne deutsche Sportler statt – der Boykott betraf auch drei Bayreuther Sportler, die sich für die Spiele qualifiziert hatten. „Meine Damen und Herren, schwere Verletzungen des Völkerrechts ergeben einen schlechten Rahmen für friedlichen sportlichen Wettkampf.“ Mit diesen Worten empfahl Bundeskanzler Helmut Schmidt im April 1980 dem Nationalen Olympischen Komitee, die Olympischen Spiele in Moskau im selben Jahr zu boykottieren. Die Sowjetunion hatte im Dezember 1979 Afghanistan überfallen und besetzt, sodass US-Präsident Jimmy Carter daraufhin die Welt zum Boykott der Spiele in Moskau aufforderte. Im Gegensatz zu Großbritannien, Frankreich und Italien folgte die Bundesregierung dem Aufruf.
Heidi Reineck. Foto: Schwimmverein Bayreuth
Damit wurde Christine Hartung – sie hatte sich durch ihren Titelgewinn bei der Deutschen Meisterschaft über 200 Meter Brust qualifiziert – und Wolfgang Pirl, beide vom Schwimmverein Bayreuth, die Teilnahme an den Spielen verbaut. Gleiches galt für Judokämpfer Walter Rieß, den Deutschen Meister der Jahre 1981, 1984 und 1985. Der Brustschwimmer und spätere Triathlet Wolfgang Pirl musste enttäuscht feststellen, dass seine Bestzeit über 100 Meter zu einer Bronzemedaille gereicht hätte.
Judokämpfer Walter Rieß. Foto: Stephan Müller
GEORG KÄMPF (1984, Los Angeles, für den Vorbereitungskader nominiert)
In den Monaten vor den Olympischen Spielen in Los Angeles rechneten die Bayreuther Sportfans fest mit einer Teilnahme des Basketball-Nationalspielers Georg Kämpf. „Schorsch“, der nach den finanziellen Schwierigkeiten des USC Bayreuth in der Saison 1983/84 für den DTV Charlottenburg Berlin spielte, hatte eine überragende Saison und war auf dem Höhepunkt seiner sportlichen Kariere. Der damals 28-jährige Aufbauspieler war Leistungsträger in der Nationalmannschaft, mit einem Schnitt von über 20 Punkten drittbester Bundesliga-Korbjäger und scheiterte mit den Berlinern nur knapp im Halbfinale am späteren Deutschen Meister ASC Göttingen. Eigentlich brauchte er nach der gemeinsamen Olympia-Vorbereitung in Israel nur noch auf die Nominierung von Bundestrainer Ralph Klein zu warten. Doch die kam nicht.
Die Basketballer Georg Kämpf (unten), Armin Sowa (oben links) und Gottfried Oliwa (oben rechts). Foto: Stephan Müller
Klein nahm schließlich zwei Aufbauspieler mit nach Los Angeles, mit denen er über eine Verpflichtung für den BSC Saturn Köln verhandelt hatte. Eine Olympia-Teilnahme war freilich ein besonderes Argument. Schlauer war hier Christoph Körner. Wochen später gab Körner zu, dass er nie an einen Wechsel von Leverkusen nach Köln gedacht habe, aber durch die Verhandlungen mitgenommen wurde. „Dabei sein ist alles!“ Diese Möglichkeit hatte Georg Kämpf freilich nie gehabt. Er hatte sich schon relativ früh für eine Rückkehr nach Bayreuth entschieden und dies auch bekannt gemacht. Die Bayreuther standen zwar als Bundesliga-Absteiger fest. Georg Kämpf hatte jedoch Carl Steiner, der den Verein USC Olympia in BG Steiner Optik umfirmierte und bald zur deutschen Meisterschaft führte, seine Rückkehr in die Hand versprochen. Schorsch blieb – wie seine Mutter 48 Jahre vorher – zu Hause.
INGO BLEYL (1994 Albertville, nominiert, Short-Track, Bayreuther Turnerschaft)
Untröstlich war auch der Short-Track-Läufer Ingo Bleyl. Das deutsche Nationale Olympische Komitee hat den Sportlern falsche Qualifikationskriterien übermittelt, die sie erfüllten. Ingo Bleyl und eine Teamkollegin aus dem Nationalteam erfüllten brav die Kriterien, freuten sich über die Nominierung, wurden als Olympia-Athleten eingekleidet und in Albertville gemeldet, reisten an und durften dennoch nicht starten. Die Begründung des Eisschnelllaufverbandes: Es sei ein „Interpretationsfehler“ unterlaufen.
Ingo Bleyl. Foto: BTS-Archiv
BARBARA OLTARJOW (1996 Atlanta, Moderner Fünfkampf, Bayreuther Turnerschaft)
Barbara Oltarjow wäre 1996 als Silbermedaillengewinnerin bei der Junioren-WM im Modernen Fünfkampf sicher eine Olympia-Kandidatin gewesen. Von 1912 bis 2000 durften in dieser Sportart bei Olympia jedoch nur die Männer teilnehmen.
MARTIN KITTNER (2008, Peking, Ringen)
Spätestens seit dem Sieg beim „Großen Preis“ von Warschau mit dem Nationalkader im August 2006 gehörte der Bayreuther Ringer Martin Kittner zu den Kandidaten für das Olympia-Team 2008 in Peking in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm im griechisch-römischen Stil. Doch dann kam am 30. September 2006 das Zweitliga-Duell zwischen dem AC Lichtenfels und der RWG Mömbris Königshausen. In der vierten Runde seines Kampfes wird Kittner ausgehoben. Nach einem Überwurf – wie er ihn Training und Wettkampf unzählige Male erlebt hat – landet der damals 28-jährige unglücklich auf der Matte und bricht sich den Halswirbel. Die Beschädigung des Rückenmarks führten zu einer dauerhaften Behinderung.
FABIAN DÖRFLER (2008, Peking, Wildwasser Kanu-Slalom)
In den Jahren vor den Olympischen Spielen in Peking 2008 dominierten zwei Weltklasse-Kanuten ihre Konkurrenz. Der Bayreuther Fabian Dörfler und sein Augsburger Mannschaftskollege von „Kanu Schwaben Augsburg“, Alexander Grimm, gewannen so ziemlich alles, was international zu holen war. Dörfler wurde 2005 Weltmeister im Einer-Kajak, bei der WM 2007 holte er Silber und zusammen mit Alexander Grimm und Erik Pfannmöller den WM-Titel mit der Mannschaft. In den Jahren 2005 und 2007 wurde er Weltcup-Sieger. Dörfler und Grimm waren beide gleich stark und es war vor den Spielen von Peking schon klar, dass beide zu den Favoriten für die Goldmedaille zählten. Aber es gab nur einen einzigen deutschen Startplatz in Peking. Bei der nationalen Qualifikation siegte Alexander Grimm über Fabian Dörfler und wurde in Peking Olympiasieger und war am Ende seiner Karriere vierfacher Weltmeister. Dörfler konnte sich am Ende über vier WM-Medaillen (drei Mal Gold) und über sieben EM-Medaillen (zwei Mal Gold), aber eben über keine Olympia-Teilnahme freuen.
Fabian Dörfler wurde Sportler des Jahres. Die damalige SVB-Vorsitzende Christine Düreth-Trat gratulierte. Foto: Stephan Müller
MICHAEL MÜLLER (2008, Peking, Handball)
Im März 2008, gerade rechtzeitig vor den Olympischen Spielen von Peking, feierte der Bayreuther Michael Müller einen gelungenen Einstand in der Handball-Nationalmannschaft. In der Feldtorschützenliste der Bundesliga belegt der Bayreuther mit 127 Toren als viertbester Deutscher den sechsten Rang. Trotz dieser starken Saisonleistung entschied sich der Bundestrainer Heiner Brand für die größere Erfahrung. Mit Holger Glandorf und Christian Zeitz hat er zwei erfahrene Linkshänder und amtierende Weltmeister im Rückraum, auf die er beim besten Willen nicht verzichten wollte und konnte.
Folgende Eishockey-Spieler und -Trainer, die in Bayreuth aktiv waren, waren bei Olympischen Spielen dabei:
ULF STERNER (1960, Squaw Valley, 1964, Innsbruck Silbermedaille mit Schweden, 1986/87, Trainer beim SV Bayreuth)
JIRI CRHA (1976, Innsbruck, Silbermedaille mit der CSSR, spielte 1983/84 für den SV Bayreuth)
KARL ZUREK (1976, Innsbruck, spielte von 1982 bis 1986 für den SV Bayreuth)
HANS ZACH (1980, Lake Placid, 1988 bis 1990 Trainer beim SV Bayreuth)
VLADIMIR VACATKO (1980 Lake Placid, spielte 1985/86 für den SV Bayreuth)
LORENZ FUNK (1980, Lake Placid, 1990/91 Trainer beim SV Bayreuth)
MICHAEL HEIDT (1992, Lillehammer, spielte von 1986 bis 1988 beim SV Bayreuth)
KEN BERRY (1988, Kanada, spielte 1985/86 beim SV Bayreuth)
RAIMUND HILGER (1992 Lillehammer, 1994 Albertville, spielte 1985/86 beim SV Bayreuth)
IGOR IWANOW (1994 für Russland, spielte 1998/99 beim ESV Bayreuth)
DENNIS ENDRAS (2018, Silbermedaille, spielte von 2003 bis 2005 bei den Bayreuth Tigers)
Folgende Basketballer, die in Bayreuth aktiv waren, waren bei Olympischen Spielen dabei:
ARMIN SOWA (1984, Los Angeles, spielte von 1985 bis 1988 bei Steiner Optik Bayreuth)
UWE SAUER (1984, Los Angeles, spielte für Steiner Bayreuth)
MICHAEL KOCH (1992, Barcelona, spielte von 1987 bis 1991 bei Steiner Bayreuth und war von 2014 bis 2016 Trainer bei medi Bayreuth)
HANS GNAD (1992, Barcelona, spielte 1989/90 für Steiner Bayreuth)
KAI NÜRNBERGER (1992, Barcelona, spielte 1989/90 für Steiner Bayreuth)
Auch ein weiterer Fußballer, der in Bayreuth aktiv war, war bei den Olympischen Spielen dabei:
FRANK TÜRR (1992, Barcelona, spielte in der Bayernliga-Saison 1993/1994 bei der SpVgg Bayreuth)
Sportler des Jahres
Seit 1984 kürt die Stadt Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem Sportkuratorium den Sportler des Jahres. Folgende Bayreuther Sportlerinnen und Sportler haben diese Ehrung erhalten.
Anton Doll erhält von Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz die Ulrike-Meyffarth-Statue als Sportler des Jahres. Foto: Stephan Müller.
1984 | Harald Hertrich | Rollschnelllauf | ||
1985 | Georg Kämpf | Basketball | ||
1987 | Michael Angerer | Moderner Fünfkampf | ||
1988 | Michael Koch | Basketball | ||
1989 | Michael Angerer | Moderner Fünfkampf | ||
1990 | Anton Doll | Eishockey | ||
1993 | Derrick Taylor | Basketball | ||
1994 | Barbara Oltarjow | Moderner Fünfkampf | ||
1995 | Janina-Kristin Götz | Schwimmen | ||
1997 | Jürgen Hegenbarth | Tischtennis | ||
1998 | Kathrin Mayer | Inline-Skating | ||
1999 | Rosa-Maria Ndolo | Moderner Fünfkampf | ||
2000 | Werner Thomas | Fußball | ||
2001 | Ralph Häfner | Kickboxen | ||
2002 | Melanie Knopf | Inline-Skating | ||
2003 | Melanie Moder | Kickboxen | ||
2004 | Christiane Pape | Rollstuhl-Tischtennis | ||
2005 | Fabian Dörfler | Kanu | ||
2006 | Dietmar Kober / Werner Burkhardt | Rollstuhl-Tischtennis | ||
2008 | Udo Döhler | Eishockey | ||
2009 | Michael Müller | Handball | ||
2010 | Philipp Petzscher | Tennis | ||
2011 | Florian Mayer | Tennis | ||
2012 | Anne Haug | Triathlon | ||
2013 | Christine Theiss | Kickboxen | ||
2014 | Florian Vogel | Schwimmen | ||
2015 | Katja Ulbrich | Inline-Skating | ||
2016 | Anja Scherl | Marathon | ||
2017 | Sebastian Mayer | Eishockey | ||
2018 | Michaela Grassinger | Paracycling |
Text: Stephan Müller
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