Rotmainhalle Bayreuth: Regionales Superfood im Dezember

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Nass-graue Tristesse draußen, während sich Krankheitserreger in den beheizten Räumen pudelwohl fühlen. Jetzt ist Vorbeugen angesagt! Damit die Immunabwehr des Körpers gut funktioniert, benötigt er Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Zwei Experten aus der Bayreuther Rotmainhalle erklären, zu welchen regionalen Superfoods man im Dezember greifen sollte.

Florian Schmidt, Junior-Chef der Gärtnerei Schmidt in Bayreuth. Foto: Carolin Richter

Birnen können Gelenkschmerzen lindern

Über 2.500 Sorten gibt es weltweit. In Deutschland werden die Birnen meist im September und Oktober geerntet. Gart man sie kurz im Wasser, werden bestimmte Enzyme freigesetzt, die Gelenkschmerzen bei Rheuma oder Gicht lindern können. Außerdem enthalten Birnen viel Vitamin B2, das den Stoffwechsel unterstützt. Auch bei Diabetes sind Birnen hilfreich: einige der Sorten halten den Blutzuckerspiegel im Zaum. Die Finger lassen sollte man allerdings von Früchten, die noch nicht reif sind: Denn davon kann man Bauchkrämpfe oder Blähungen bekommen.

Birnen. Foto: Carolin Richter

Die Birnen sind im Oktober geerntet und lagern in den Wintermonaten kühl und dunkel. Sie kommen aus dem Nürnberger Raum und sind eher fest. Wenn man sie zuhause eine Woche in die Küche legt, werden sie aber nach und nach weicher und süßer.

Lecker schmecken die Birnen in einem Obstsalat oder zusammen mit Naturjoghurt.

(Florian Schmidt, Junior-Chef Gärtnerei Schmidt)

Rosenkohl tut dem Magen gut

Rosenkohl. Foto: Carolin Richter

Keine Scheu vor den kleinen Röschen – denn die neueren Züchtungen sind kaum noch bitter. Und wenn der Rosenkohl Frost abbekommt, lässt ihn das im Geschmack sogar noch süßer werden. Allerdings sind Bitterstoffe auch hilfreich, da sie eine gereizte Magenschleimhaut beruhigen können. Auch Verdauungssäfte in Leber, Galle und Bauspeicheldrüse werden damit aktiviert und regen die Verdauung an. Außerdem sind die Röschen eine echte Vitaminbombe: Auf 100 Gramm Kohl kommen 112 Milligramm Vitamin C – damit hätte man sogar mehr als die empfohlene Tagesdosis zu sich genommen.

Gärtnerei-Inhaberin Beate Gräbner. Foto: Carolin Richter

Den Rosenkohl haben wir im Mai gepflanzt. Er bleibt draußen stehen: Der Frost der vergangenen Woche macht ihm nichts aus. Wir bauen hier nicht nur grünen sondern auch blauen Rosenkohl an.

Besonders lecker wird er so: Zuerst putzt man ihn und schneidet bei den größeren Röschen ein Kreuz in den Strunk. In einem Topf würzt man ihn mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat. Mit einem Becher Sahne und einem Becher Wasser kochen die Röschen dann etwa 15 bis 20 Minuten – so bleibt er mild im Geschmack.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)

Den Rosenkohl gibt es bei der Gärtnerei Gräbner auch in Blau. Foto: Carolin Richter

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Rotkohl schützt die Zellen

Ob Rotkohl, Rotkraut oder Blaukraut – je nach Region hat er eine andere Bezeichnung. Und die Farbe kann tatsächlich variieren: Bereitet man ihn eher süß zu, wird er blauviolett. Bereitet man ihn sauer zu, dann eher rötlicher, heißt es.

Rotkohl. Foto: Carolin Richter

Die enthaltenen Flavonoide im Rotkohl schützen die Zellen und können dem Alterungsprozess verlangsamen. Mit 100 Gramm Rotkohl lässt sich ein Drittel des Vitamin K Bedarfes abdecken – durch dessen blutverdünnende Wirkung, wirkt das unterstützend auf das Herz-Kreislauf-System. Einige Strukturen des Rotkohls sind unverdaulich und kurbeln so eine müde Verdauung an.

Das jetzige Rotkraut unterscheidet sich zu jenem in den Sommermonaten. Es ist eine spezielle Sorte, die sich besonders gut lagern lässt.

Rotkraut lässt sich ganz einfach selbst zubereiten: einfach in einer Pfanne Zwiebeln in Fett andünsten, das Kraut in feine Streifen schneiden und hinzugeben. Aufgegossen wird das ganze mit Glühwein und Essig. So köchelt es weiter. Wer möchte, kann noch ein Lorbeerblatt hinzu geben.

(Beate Gräbner, Gärtnerei Gräber aus Harsdorf)