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Essen und Trinken
Die bt-Leser haben abgestimmt: Das ist der beste Italiener in Bayreuth
„Wo geht man in Bayreuth am besten italienisch essen“, wollte das Bayreuther Tagblatt von seinen Lesern wissen. Das Gewinnerlokal hat eine besondere Geschichte und besondere Inhaber.
Das Bayreuther Tagblatt (bt) wollte via Facebook von seinen Lesern wissen, wo man in der Stadt am besten italienisch Essen geht. Das Gewinnerlokal überrascht und das fängt schon bei den Inhabern an.
Wir haben heute so richtig Lust auf Pizza, Pasta und Co. Daher fragen wir euch – wo geht ihr in Bayreuth und Umgebung am liebsten italienisch essen? 🍝🍕🥗🥩
Gepostet von Bayreuther Tagblatt am Sonntag, 30. August 2020
Sommer, Sonne, Strand: Was wären wir nicht gerne in den Urlaub gefahren, zum Beispiel nach Italien. Doch dann kam Corona. Die Pandemie hat nicht wenige Urlaubspläne durchkreuzt. Im „Urlaub dahoam“ wenigstens ein bisschen fühlen wie in Bella Italia: Das haben sich offenbar viele gedacht. Bester Beweis dafür ist das Siegerlokal im Voting der bt-Leser zum „Besten Italiener der Stadt“.
„La Sicilia“ in Bayreuth: Wo Richard Wagner schon gegessen und getrunken hat
Nicole und Jonny Gervasio: So heißen die Inhaber vom „La Sicilia“ in Bayreuth. Er ist 28 und sie gerade mal 22 Jahre jung. Im November 2019 war das zweifelsohne über beide Ohren verliebte Ehepaar in die Selbstständigkeit in der Gastronomie gestartet. Damals hatten sie ihr Lokal noch in der Ludwigstraße in Bayreuth, doch das lief nicht gut.
Im März 2020 erfolgte dann der Neustart im ehemaligen „Zur Linde“. Noch etwas früher hieß die Gastronomie „Der Angermann (Keller)“. Bierliebhaber Richard Wagner war da gern: “Triffst Du mich nicht zu Hause an, bin ich gewiss beim Angermann”, soll er als Information über seinen Verbleib gegeben haben.
Sizilianische Lebensart auf dem Teller
Jonny ist Sizilianer. Gelernt hat der 28-Jährige eigentlich Bodenleger. „Wir sind noch jung“, sagt er zur Selbstständigkeit in der Gastronomie, „wenn nicht jetzt,, wann dann?“ Finanzielle Sorgen im herkömmlichen Sinn habe er nicht. Beide würden sie mit Fleiß und überzeugt von dem, was sie können, positiv in die Zukunft schauen. „Du kannst nicht sagen, dass es nicht geht, wenn Du es nicht probiert hast.“
Kochen habe er – natürlich – bei Mama gelernt, so Jonny. „Schon als kleiner Junge habe ich in der Küche mitgeholfen.“ Heute ist es andersrum: Heute hilft Mama im Lokal mit. Ihr Spezialgebiet ist der Antipasti-Teller. „Die Gäste lieben ihn“, erklärt Nicole, „Es gibt kaum einen, der nur Hauptspeise bestellt.“ Nicole ist hauptsächlich Frontfrau im „La Sicilia“ und bemüht sich darum, den Gästen den Aufenthalt im Lokal so angenehm wie möglich zu machen.
Nummer Eins der beliebtesten Gerichte ist freilich die Pizza, Pizza Rustica um genau zu sein. Kostenpunkt: 10,50 €. Da kann man nicht meckern bei der Qualität und Größe. Im „La Sicilia“ kommen nur frische Produkte auf den Tisch. Das gilt insbesondere für den Pizzateig, den Jonny jeden Tag frisch macht. Das Rezept hat er von seinem Onkel. Es ist streng geheim. „Mir wurden schon 10.000 € dafür geboten“, erzählt der Sizilianer.
Die Pizza wird letztendlich von einem angestellten Pizzabäcker gemacht. Der bringt den Teig hauchdünn in Form. Bei der Rustica kommen Kirschtomaten auf die Grundsoße, gefolgt von Käse und mehreren Klecksen selbst gemachten Pestos. Ab damit in den Pizzaofen. Nach eineinhalb Minuten wird das Stück sizilianisches Küchenglück gedreht. Schließlich soll das schmackhafte Rund gleichmäßig fluffig und unten knusprig gebacken werden. Weitere eineinhalb Minuten und es folgt das Finale: Ein Blätterregen Rucola geht auf die Pizza nieder, gefolgt von Stücken von Parmaschinken und frisch gehobeltem Parmesan. Buon Appetito!
Mit Pizza und Co. durch die Corona-Zeit
Das „La Sicilia“ hat zwei Standbeine: das Lokal und den Lieferservice. Der war die Rettung für viele Freunde der „Cucina Italiana“ aber auch für das Inhaber-Ehepaar. Im Lockdown musste die Gastronomie bekanntlich eine Zwangspause einlegen. Liefern lassen ging und das ließ einen klassischen Lieferservice weiter machen. Den Lieferservice haben Nicole und Jonny beibehalten. Drei Fahrer liefern die Leckereien aus dem „La Sicilia“ auch nach Hause.
Neben Antipasti und Pizza gibt es natürlich auch Nachspeisen. Zur Standardkarte gibt es wechselnde Wochenkarten mit Gerichten aus regionalen wie saisonalen Rohprodukten. „Demnächst wird es Kürbisgerichte geben“, erzählen die beiden Inhaber, „mit italienischem Pfiff, versteht sich“
bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß