Das Eigenkapital bei Finanzierung einer Immobilie
Der Kauf einer Wohnung stellt für so manchen die Verwirklichung eines Lebenstraums dar. Mit dem Erwerb einer Immobilie besteht eine langfristige Sicherheit und nicht mehr die Sorge, dass der Vermieter die Miete erhöht oder das Mietverhältnis wegen Eigenbedarfs gekündigt werden kann.
Die wenigsten Käufer haben ausreichende Ersparnisse, um damit ihr künftiges Eigenheim komplett zu bezahlen. Eine Finanzierung ist unumgänglich, sodass die Frage berechtigt ist, wie hoch der Eigenkapitalanteil sein sollte. Im Folgenden erfahren Sie, welche Faktoren für das Eigenkapital beim Kauf zu berücksichtigen sind.
Die Zusammensetzung des Eigenkapitals
Das Eigenkapital ist die Leistung an Geld, die der Käufer einbringt. Demgegenüber steht das Fremdkapital, welches in Form eines Darlehens von Banken oder Finanzierungsinstituten vergeben wird. In Summe müssen das Eigenkapital sowie das Fremdkapital nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Nebenkosten des Kaufvertrages abdecken. Zum Eigenkapital zählen im Wesentlichen die Sparrücklagen auf den eigenen Konten, Aktien oder sonstige Wertpapiere, die sich kurzfristig verkaufen lassen. Auch weitere Vermögenswerte können zum Eigenkapital zählen. Eine bereits abbezahlte Immobilie könnte als Sicherheit dienen und die Konditionen für den Wohnungskauf verbessern.
Notwendigkeit und Höhe des Eigenkapitals in Zeiten gestiegener Zinsen
Wer sich heute für den Kauf einer Immobilie entscheidet, hat genügend Eigenkapital einzuplanen, um den derzeit hohen Zinsen entgegenzuwirken. Wie hoch das Eigenkapital sein sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu sind die Bonität, das monatliche Einkommen und die Kreditdauer zu bewerten.
Kreditwürdigkeit
Vor dem Abschluss eines Darlehensvertrages prüft der Darlehensgeber ganz genau die Kreditwürdigkeit. Ist die Bonität nicht zu 100 Prozent überzeugend, verlangen Banken einen höheren Eigenkapitalanteil oder höhere Zinsen, um ihr Risiko entsprechend abzudecken.
Haushaltsbudget
Das monatliche Einkommen stellt die Grundlage für die Ratenzahlungen dar. Anstatt die Miete zu überweisen, fließen jetzt die Zahlungen an den Darlehensgeber. Mehr als ein Drittel des Nettoeinkommens sollte für die monatliche Rate an die Bank inkl. der Nebenkosten der Immobilie nicht kalkuliert werden, sonst besteht die Gefahr, dass der die Kreditvergabe abgelehnt wird.
Tilgungsdauer
Wie lange der Kredit laufen soll, hängt vom finanziellen Spielraum ab. Der Zins sollte für einen bestimmten Zeitraum fest vereinbart werden (das nennt man Zinsbindung), damit man mit den monatlichen Raten seine sonstigen Ausgaben planen kann. Nach Ablauf der Zinsbindungsfrist gilt es für die Restlaufzeit des Darlehens einen neuen Vertrag auszuhandeln, der sich dann an den später üblichen Zinskonditionen orientiert.
Zum Autor
Hans Werner Gloßner ist fränkischer Immobilien-Makler und gibt in seiner Kolumne viele Tipps zu den Themen Wohnen, Immobilien und mehr.