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bt-Immobilien-Kolumne
Die Feuchtigkeit im Keller beim Hauskauf
Endlich sind Sie fündig geworden, Sie haben Ihr Traumhaus nach langer Suche entdeckt und jetzt steht die erste Besichtigung mit dem Verkäufer oder Makler an.
Sollten Sie bei einer Hausbesichtigung im Keller Feuchtigkeit entdecken, dann müssen bei Ihnen alle Alarmglocken schrillen. Woran erkennt man Feuchtigkeit? Wenn Sie eine gute Nase haben, werden Sie es riechen, wenn nicht, dann sollten Sie auf die gelbbraunen Ränder achten, die sich am Sockelrand der Wände im Bereich zu den Kelleraußenwänden befinden. Insbesondere ist auch zu achten auf schwarze Ecken im Deckenbereich, das könnten unter Umständen auch Schwarzschimmelflecken sein, die sich in nicht gut belüfteten Ecken von Kellerräumen finden lassen.
Die erste Maßnahme, die Sie ergreifen können, ist, sich ein Feuchtigkeitsmessgerät zu besorgen und beim Verkäufer um einen zweiten Termin bitten. Mit diesem Gerät können Sie bis zu einer gewissen Wandstärke messen, ob die Wand trocken, feucht oder gar nass ist.
Ein erstes beim Verkäufer zu erfragende Indiz ist, wenn bei älteren Häusern die Kellerwände nicht isoliert sind bzw. wenn die Außenwandfassade Risse hat, in die das Wasser eindringen kann. Die Frage nach einer Drainage ist unumgänglich bei älteren Häusern, die z.B. in den 50er und 60er Jahren errichtet wurden. Sollte dennoch eine Drainage vorhanden sein, könnte die Möglichkeit bestehen, dass diese im Laufe der Jahrzehnte versandet ist, d.h. dass sie ihre Zweckbestimmung nicht mehr erfüllt und das Wasser nicht mehr vom Haus weggeführt wird.
Höchst problematisch sind auch Kelleraußentreppen, ob mit oder ohne Sickerrost vor der Kelleraußentüre. Sofern die Treppe nicht überdacht ist, können Sie davon ausgehen, dass dieses Konstrukt stets eine Quelle für eindringendes Wasser sein kann.
Wenn Sie Verdacht auf Feuchtigkeit schöpfen und sich selbst nicht in der Lage fühlen, ist ein Anruf beim Sachverständigen für Baumängel unumgänglich. Lassen Sie sich nicht ein auf die Äußerungen des Verkäufers, denn oft ist es so, dass er nicht einmal selbst weiß, dass der Keller oder bestimmte Räume feucht sind.
Der Bausachverständige sollte nach meiner fachlichen Meinung öffentlich vereidigt sein, denn er haftet persönlich dafür, wenn er eine Aussage trifft (ob schriftlich oder mündlich), die, einfach ausgedrückt, nicht der Wahrheit entspricht.
Ein Termin mit einem Sachverständigen kostet für einen Außenstehenden nicht wenig Geld, aber die paar hundert Euro sind gut investiert, wenn man bedenkt, dass die Sanierung eines Kellers inkl. Wärmeisolierung und Drainage im Extremfall sehr viel Geld kostet.
Fazit für Sie als Immobilienkäufer: Seien Sie achtsam und höchst sensibel, wenn es um das Thema Feuchtigkeit im Keller geht, denn Wasser ist ein höchst unangenehmer Begleiter, wenn es um Ihren künftigen Besitz geht.
Gloßner Immobilien
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Zum Autor
Hans Werner Gloßner ist fränkischer Immobilien-Makler und gibt in seiner Kolumne viele Tipps zu den Themen Wohnen, Immobilien und mehr.