Wie Seven Seals den Whisky neu denkt – Geschmack trifft Haltung
Whisky – ist ein Versprechen, ein Symbol für Zeit, Hingabe und eine Kultur des bewussten Genusses. Ein guter Single Malt ist keine beiläufige Erfrischung. Er verlangt Stille, Aufmerksamkeit und den richtigen Moment. Dass dieser Anspruch nicht zwangsläufig Jahrzehnte in einem Fass kosten muss, zeigt eine neue Generation von Herstellern – allen voran Seven Seals.
Seven Seals – ein Herzensprojekt
Die Geschichte von Seven Seals ist ein Wagnis – und eine Provokation. Der deutsche Unternehmer Dr. Dolf Stockhausen, lange erfolgreich in klassischen Wirtschaftsbranchen, widmete sich 2017 seinem Herzensprojekt: der Herstellung eines Single Malts, der nicht nur höchsten Ansprüchen an Geschmack genügt, sondern auch den Umweltgedanken nicht ignoriert. In Zusammenarbeit mit einer der größten Destillerien der Schweiz entwickelte er ein innovatives Verfahren zur „optimierten Reifezeit“. Das Ergebnis: ein Single Malt, der innerhalb kurzer Zeit die Aromenvielfalt entwickelt, für die andere Jahrzehnte benötigen.
Ein Affront? Vielleicht. Eine notwendige Weiterentwicklung? Ganz sicher.
Tradition weiterdenken
Denn während große Namen der Branche nach wie vor auf jahrzehntealte Produktionskonzepte setzen, bei denen die Qualität gelegentlich dem Ertrag geopfert wird – Stichwort mehrfach benutzte Fässer und kosmetische Farbanpassungen –, geht Seven Seals andere Wege. Thorsten Manus, Geschäftsführer der Seven Seals GmbH Deutschland und seit vielen Jahren in der Whisky-Welt zuhause, bringt es auf den Punkt: „Es geht uns nicht darum, Tradition zu ersetzen. Es geht darum, sie ernst zu nehmen – gerade deshalb müssen wir sie weiterdenken.“ Manus ist nicht nur Vertriebsmann, sondern auch Überzeugungstäter. Wer ihn bei einer Verkostung erlebt – manchmal sogar mit dem Dudelsack in der Hand –, spürt sofort: Hier spricht jemand, der lebt, was er verkauft. Das ist keine Inszenierung, das ist Haltung.
Die Produkte von Seven Seals
Die Seven Seals-Produkte – vom klassischen Single Malt über die kreativ ausgearbeiteten Zodiac Finishes bis zum in der Schweiz veredelten karibischen Rum – eint eines: der Anspruch, mit weniger Ressourceneinsatz mehr Genuss zu schaffen. Die Kritik an der gängigen Praxis, für jedes neue Fass Eichen zu fällen, ist deutlich.
„Die Idee, aus 100 Bäumen ein Fass zu machen, ist nicht mehr zeitgemäß“, so Manus. Stattdessen setzt Seven Seals auf ein holzbasiertes Reifungsverfahren, das Geschmack auf wissenschaftlicher Grundlage zur Blüte bringt – ohne mythologischen Ballast, aber mit viel Gefühl.
Nachhaltigkeit und Genuss vereint
Und doch: Geschmack ist nicht nur Chemie. Wer einmal einen Seven Seals Single Malt im Glas hatte – ob mit Amarone-, Port- oder Sherry-Finish – merkt schnell, dass hier nicht nur ein Verfahren optimiert wurde. Es ist die Kombination aus Innovation, echter Handwerkskunst und der tiefen Überzeugung, dass Genuss und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sind. „Wir wollen nicht besser als die Großen sein“, sagt Manus, „wir wollen anders sein – ehrlicher, klarer, näher am Menschen.“
Vielleicht ist es genau das, was den Unterschied ausmacht. Während manche sich in romantisierenden Markenwelten verlieren, bleibt Seven Seals am Produkt.
Was zählt, ist, was im Glas landet – und was davon bleibt.
Zum Autor
Christian Schwert ist Inhaber einer Beratungs- und Mediaagentur sowie Autor/Journalist für verschiedene Medien im Lifestyle- und Kulinarik-Segment.
Die Begegnungen und der Austausch/Vernetzungen mit Menschen steht für ihn immer im Vordergrund seiner Tätigkeiten. Seit über 25 Jahren ist er im Medienbereich tätig und gut vernetzt, was seinen Lesern:innen viele Insider/Geheim-Tipps ermöglicht.