Metall – eine Branche für den Wandel
von Kai Mönch
In einem der vorangegangenen Beiträge konnten wir bereits einen Einblick über die zukünftigen Entwicklungen von Personal und Maschine im metallverarbeitenden Sektor gewinnen. Doch wie steht es um die Metallindustrie selbst?
Ein häufig genannter Gegenspieler für die Metallindustrie stellt die Kunststoff- und Verbundwerkstoffindustrie dar. Deren Erzeugnisse zeichnen sich aus durch die leichte Formbarkeit, das häufig geringere Gewicht, die Resistenz gegenüber Korrosion oder Chemikalien.
Materialwissenschaftliche Forschungen ermöglichen zudem neueste Werkstoffe, die stärker auf den jeweiligen Nutzen zugeschnitten, deutlich nachhaltiger oder auch kostengünstiger in ihrer Herstellung oder Verarbeitung sein können.
Wer braucht da noch Metall?
Metalle, wie Aluminium, Stahl, Edelstahl, Titan oder Kupfer punkten durch
- hohe Hitzebeständigkeit
- Robustheit
- gute mechanische Festigkeit
- elektrische Leitfähigkeit
Genau diese Merkmale sind es, die den Einsatz von Metall und seiner Verarbeitung in vielen Bereichen unersetzbar machen. Gerade im Bausektor, wo Hochhäuser oder Brücken größtenteils auf Stahl setzen, ist ein Ersatz durch andere Werkstoffe – zumindest ganzheitlich – nicht vorstellbar. Auch im Bereich des Maschinenbaus, in denen die Stabilität und die Hitzetoleranz eine wesentliche Rolle für die Sicherheit des Anwenders spielen, ist die Nutzung metallischer Werkstoffe letztlich alternativlos.
Doch welches Material macht in Zukunft das Rennen?
Es gibt Bereiche, da ist Metall einfach nicht wegzudenken. Aber es gibt auch die, in denen sich die Werkstoffe ein Rennen um die Hoheit liefern werden. So beispielsweise bei den aktuellen Entwicklungen in der Automobil- oder Flugzeugbauindustrie. Dieser Bereich ist besonders spannend, denn hier kommen verschiedenste Anforderungen zusammen. Der Trend bleibt sicherlich, Autos und Flugzeuge weiterhin noch gewichts- und luftwiderstandsärmer zu gestalten, was offensichtlich für die Verwendung von Verbundwerkstoffen spricht.
Aber auch die metallverarbeitende Industrie hat diesen Trend erkannt und zieht nach: Durch Fortschritte in der Leichtbauweise, spezielle Legierungen oder durch neue Technologien im 3D-Druck versucht auch die Metallindustrie wettbewerbsfähig zu bleiben.
Metall kann auch grün
Ein weiterer großer Faktor, der gerade in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist die Beachtung und Verbesserung von Umwelt- und Klimaschutz, sowie Nachhaltigkeit industrieller Produkte. Die Erzeugung von Stählen und Förderung der nötigen Rohstoffe ist zwar bisher äußerst energieintensiv und umweltbelastend, Metall und speziell Stähle können dafür aber nahezu unbegrenzt recycelt werden ohne an Qualität zu verlieren – ein großer Vorteil für das Material in puncto Abfallreduzierung und Ressourceneffizienz.
Demgegenüber steht die Kunststoffindustrie stark unter Druck, da diese Werkstoffe häufig schwer abbaubar und nicht immer recycelbar sind. Auch hier arbeitet die Branche an neuen Technologien wie biologischen und recycelbaren Kunststoffen, um auf dem Feld der Nachhaltigkeit mithalten zu können.
Weiterhin bleibt das eine immense Herausforderung für beide Industrien und bietet großen Anreiz zur Innovation. Politische Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Erwartungen werden zunehmend fordern, nachhaltige und umweltfreundlichere Werkstoffe für den Konsum bereitzustellen. Als Nebenprodukt wird auch die Forschung immer weiter in der Erfindung neuer nachhaltiger Kombi-Materialien voranschreiten.
Veränderung als Motor
Bis sich die Gewinnung der Rohstoffe völlig umweltneutral gestalten lässt, wird noch einige Zeit vergehen. Doch die Metallbearbeitung, wie wir sie umsetzen, kann bereits viele Einsparungen beim Energieverbrauch verzeichnen. Grundsätzlich stellt der Klimaschutz nicht nur eine Hürde für die Metallindustrie dar, es ist auch eine Chance. Wer jetzt mitdenkt, proaktiv auf nachhaltige Produktionsmethoden umstellt und den Energiebedarf durch erneuerbare Energien aufwiegt, tut nicht nur der Umwelt einen Gefallen, er investiert auch in die eigene Zukunft und ebnet den Weg für den Wandel.
Kai Mönch
Kai Mönch ist Prokurist bei der HBK Metallbearbeitung GmbH in Goldkronach bei Bayreuth, einem Familienunternehmen.
Tel.: 09273 5010-149
E-Mail: K.MOENCH@HBK-METALL.COM
Zum Autor
Kai Mönch ist Prokurist bei der HBK Metallbearbeitung GmbH in Goldkronach bei Bayreuth, einem Familienunternehmen. Der Prokurist und Qualitätsmanager informiert in seiner Kolumne zu interessanten und relevanten Themen aus der Branche der Metallverarbeitung.
Die Fortschrittlichkeit in der Metallverarbeitung steht für ihn immer im Vordergrund seiner Tätigkeiten. Seit mehreren Jahren ist er als Prokurist und Qualitätsmanager tätig und gut vernetzt, was seinen Lesern:innen viele Insider/Geheim-Tipps ermöglicht.
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