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bt-Filmkritik: “Das perfekte Geheimnis”

Es sollte ein netter Abend mit Freunden werden. Doch ein Spiel verändert alles. Was passiert, wenn die Freunde jede private Nachricht mitlesen und jedes Telefonat via Lautsprecher mithören? Welche Geheimnisse kommen zu Tage? bt-Filmkritiker Alex Bauer hat es herausgefunden. Er hat sich mit einer Leserin “Das perfekte Geheimnis” im Cineplex angesehen.

Der Trailer zum Film

Ulla Preiss aus Bayreuth vergibt 4,5 Sterne:

bt-Filmkritiker Alex Bauer findet:

bt-Kinokritiker Alex Bauer. Foto: Thorsten Gütling

Karolin Herfurth, Elyas M’Barek, Jessica Schwarz, Wotan Wilke, Jella Haase, Frederick Lau und Florian David Fitz – was “Das perfekte Geheimnis” an Schauspielern aufwartet, kann sich sehen lassen, keine Frage. Doch können die und ihre Rollen einen zweistündigen Film tragen, der eigentlich nur im Wohnzimmer einer Münchner Dachgeschosswohnung spielt oder wird es auf Dauer langweilig, den drei Pärchen und dem Single-Kumpel dabei zuzusehen, wie sie nach und nach seelisch blank ziehen?

Kurz: Ja, das geht. Sogar überraschend gut. Okay, das Ganze erinnert entfernt an Doris Dörries “Nackt” von 2002, diesmal geht es aber nicht darum, ob sich die Paare nackt und mit verbundenen Augen wiedererkennen, nein, wir leben ja in der Generation Smartphone und so dreht sich alles darum, welche kleinen und großen Geheimnisse man so tagtäglich mit seinem Handy rumträgt.

Dabei sollte es ein netter Abend mit Freunden werden. Die Dialoge sind witzig, die Darsteller wirken vertraut miteinander und man kauft ihnen das “Beste Freunde”-Ding echt ab. Man hat das Gefühl, dass da wirklich gute Freunde am Tisch sitzen und sieht selbst Parallelen zu seinem eigenen Leben.

Da sitzt der Taxifahrer mit seiner Ökofreundin glücklich am Tisch, die Psychologin und ihr Schönheitschirurg führen augenscheinlich eine perfekte Ehe, der Hausmann und seine Karrierefrau ergänzen sich perfekt und der melancholische Singlelehrer glaubt an die wahre Liebe. Könnte alles so auch im echten Leben stattfinden.

Allgegenwärtig ist das Smartphone, dass alle sieben Personen während des Essens auf den Tisch legen – alle eingehenden Nachrichten werden laut vorgelesen, alle Anrufer auf Lautsprecher gestellt. Das wäre als Geschichte eines Films leider ziemlich langweilig, wenn keiner etwas zu verbergen hätte. Wäre. Denn jeder am Tisch hat ein Geheimnis. Und diese werden nach und nach aufgedeckt. Brutal ehrlich aufgedeckt. Und natürlich überzieht der Film immer ein kleines Stück, wird aber nie lächerlich dabei. Gut so. Der Film lebt vom mit- und gegeneinander der Rollen, von den fiesen Bemerkungen, den Ausrastern, den witzigen Dialogen und den ewigen Neckereien, die diese Runde so realitätsnah machen.

Da ist es auch egal, dass man wenig aus dem Film mitnimmt – das “Wir sollten wieder mehr miteinander reden und weniger zum Sklaven des Handys werden” kommt da irgendwie zu kurz weg. Aber gut, “Das perfekte Geheimnis” ist trotzdem ein guter Film, den man sich anschauen kann. Und liebe Pärchen, nach dem Film nicht denken, dass alle Menschen Geheimnisse auf ihrem Smartphone haben.

3,5 von 5 Sterne

Irrer Auftritt: Junger Mann erklärt, der echte Spiderman zu sein

Das war ein Auftritt, wie man ihn sonst nur aus dem Kino kennt: Beim Kinderfasching auf dem Herzogkeller stand am Sonntag plötzlich Spiderman im Raum. Ein verkleideter Mann, der angab, der Superheld aus den USA höchstpersönlich zu sein.

Der Mann, der dem Superhelden aus den Marvel-Comics täuschend ähnlich sah, erklärte, dass er aus New York gekommen sei, weil sich in Bayreuth derzeit eine ganze Reihe Superhelden aufhielten. Und dass sich unter so vielen Kostümierten für gewöhnlich aber immer auch der ein oder andere Schurke befinde. Als echter Superheld wolle er dafür sorgen, dass alles mit rechten Dingen zugehe. Wenn er diese Aufgabe als erledigt ansehe, reise er wieder ab, versprach der Mann dem verdutzten Publikum.

Gegenüber dem sichtlich überraschten Moderator Marvin Angerer erklärte Spiderman:

Ich habe mich an ein Flugzeug angehängt, um beim Flug über den Atlantik Kraft zu sparen.

Anschließende gab der Superheld den Kindern Autogramme, verteilte Bonbons und verschwand schließlich wieder genauso unerkannt, wie er gekommen war. Nicht jedoch ohne anzukündigen, dass er in den nächsten Tagen und Wochen in Bayreuth noch von sich hören lassen werde.

Seitdem rätseln die Menschen in der Stadt, wer dieser Spiderman ist. Einen Hinweis auf seine Identität gab der Superheld jedoch im kurzen, exklusiven Interview mit dem Bayreuther Tagblatt.

 

Tatort-Talk 3: Über Wagner, Jeansjacken und Metal-Musik

Gleich in zwei Kinosälen zeigt das Cineplex am Freitag um 20 Uhr den Bayreuth-Tatort – zwei Wochen bevor der Film in der ARD ausgestrahlt wird. Für beide Vorführungen gibt es noch Restkarten.

Zur Einstimmung zeigen wir exklusives Interview-Material mit den Schauspielern vom Dreh im April 2018 (siehe oben).

Zwei weitere Folgen Tatort-Talk gibt’s hier:

 

Tatort-Talk 2: Über Gassen, Brot und Heimathafen

Gleich in zwei Kinosälen zeigt das Cineplex am Freitag um 20 Uhr den Bayreuth-Tatort – zwei Wochen bevor der Film in der ARD ausgestrahlt wird. Für beide Vorführungen gibt es noch Restkarten.

Zur Einstimmung zeigen wir exklusives Interview-Material mit den Schauspielern vom Dreh im April 2018 (siehe oben).

Eine weitere Folge Tatort-Talk gibt’s hier:

 

 

 

Kino, Cineplex, Alex Bauer, Neigschaut

Der Bayreuth-Tatort

Donnerstag ist Premierentag. Im Cineplex laufen die neuen Filme an. In dieser Woche gab es eine ganz besondere Vorstellung. Drei Wochen vor Erstausstrahlung in der ARD wurde der fünfte Franken-Tatort, der gleichzeitig der erste Bayreuth-Tatort ist, einem ausgewählten Publikum gezeigt. Karten dafür gab es nicht zu kaufen. bt-Filmkritiker Alex Bauer war mit zwei bt-Lesern dort und hat sich den Film für uns angeschaut.

Darum geht’s:

 

So hat der Film Patrick Lindthaler gefallen:

 

 

So hat der Film Petra Lindthaler gefallen:

 

Und bt-Filmkritiker Alex Bauer findet:

bt- Filmkritiker Alex Bauer.

“Der mittlerweile schon fünfte Franken-Tatort führt das Team um die beiden Ermittler Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felix Voss (Fabian Hinrichs) nun also endlich nach Bayreuth. „Ein Tag wie jeder andere“ heißt die Folge, die am 24. Februar dann im Ersten laufen wird. Für das Drehbuch verantwortlich war Erol Yesilkaya, der mit Regisseur Sebastian Marka schon einen München-Tatort zusammen gedreht hat. Ein eingespieltes Team könnte man also sagen, bei dem man sicher sein kann, dass es passt.

Viel soll über die Handlung nicht verraten werden, nur so viel: Der Rechtsanwalt Peters (Thorsten Merten) erschießt bei einer Verhandlung einen Richter, exakt eine Stunde später tötet er eine Wissenschaftlerin an der Universität – Voss und Ringelhahn machen sich auf die Jagd nach Peters und geraten dabei an ihre eigenen Grenzen, denn klar ist: das Morden wird nicht aufhören und hat System. Was folgt ist ein eineinhalbstündiges Spiel auf Zeit, das wenig Zeit zum Verschnaufen lässt.

Die Geschichte um Rache und Leid wird sehr packend erzählt, Durchhänger gibt es keine. Und: Man hat wirklich keine Ahnung, wie das Ganze ausgeht. Kann man nur loben eigentlich, hat man doch noch den ein oder anderen langweiligen Tatort im Kopf oder das Action-Gemetzel-Desaster von Til Schweiger.

Loben muss man auch die komplette Schauspielerriege: Hinrichs und Manzel ergänzen sich unglaublich gut – man sieht ihnen einfach gerne zu, wie sie harmonieren und auch ab und an aneinandergeraten. Mit Eli Wasserscheid (spielt Wanda Goldwasser), Andreas Leopold Schadt (spielt Sebastian Fleischer) und Matthias Egersdörfer (spielt Michael Schatz) ist natürlich das Franken-Trio auch wieder mit von der Partie, die den fränkischen Dialekt auch dem bundesweiten Publikum in entspannter Art und Weise näher bringt.

Apropos Dialekt und natürlich muss auch etwas über die Drehorte gesagt werden: Bis auf einen extrem fränkelnden Polizeipräsidenten hält sich das rollende R und das “Problem” mit dem D und T in Grenzen. Schön: Es wirkt nicht aufgesetzt und passt auch irgendwie zur Rolle.

Mit dem Landgericht, der Uni und dem Festspielhaus sind drei Orte zu sehen, die jeder Bayreuther sofort erkennt, sonst gibt es nicht sehr viel zu sehen von der Stadt. Nicht schlimm, man will ja keinen Stadtrundgang.

Insgesamt ist der fünfte Franken-Tatort wohl der beste der Reihe – da schwingt kein Lokalpatriotismus mit – es ist einfach das Zusammenspiel von Geschichte und hervorragender Besetzung, das „Ein Tag wie jeder andere“ so sehenswert macht.”

5 von 5 Sterne