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Herbst-Trend: Die Bayreuther trinken Guayuasa-Tee

Teekultur in Bayreuth: Was gibt es Gemütlicheres als eine warme Tasse Tee auf dem Sofa zu trinken, wenn man vom Nassgrau nach Hause kommt? Im Trend sind jetzt zum Beispiel Mischungen aus Hanf und Karamell oder Guayusa mit Nougat. Hier gibt‘s einen Überblick zu drei Trendsorten.

Bei Oma bekam man als Kind eine Tasse Hagebutten- oder Pfefferminztee nach dem Spielplatzbesuch zum Trinken. Im vergangenen Winter experimentierte die Branche mit Gemüse-Tees, wie zum Beispiel mit Gurke oder Paprika – was sich allerdings nicht durchsetzte. Aktuell kommen immer mehr Tees mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen auf den Markt, wie Petra Bock, die Inhaberin von Teekultur in Bayreuth erklärt. Jedoch meist gemischt mit süßen Aromen, wie Vanille oder Nougat. Wie die Tees abgeschnitten haben? Mehr dazu unter den einzelnen Sorten.

Von Lateinamerika ins Bayreuther Teeregal

Insgesamt 480 Teesorten hat Petra Bock bei Teekultur im Regal. Jede hat sie vorher bei einer Verkostung probiert, bevor sie in ihren Laden in Bayreuth wandern. “Aktuell finden immer mehr Inhaltsstoffe aus dem lateinamerikanischen Raum bei den Deutschen Gefallen, auch im Tee”, sagt die Inhaberin und Tee-Sommelière. Die Besonderheit: “Die Tees haben nicht nur einen guten Geschmack. Den enthaltenen Inhaltsstoffen werden auch gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt”, sagt sie. Im Tee enthalten sind jetzt zum Beispiel Hanf, Guayusa oder Kurkuma. Etwa zweimal im Jahr, das heißt zum Wechsel der warmen oder kalten Jahreszeit, bringt die Tee-Branche neue Sorten auf den Markt.

Tee mit Hanf

“Dem Hanf sagt man eine entspannende und beruhigende Wirkung nach. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass ich nach einer Tasse Hanf-Tee besser einschlafen kann”, so Petra Bock. Eine berauschende Wirkung haben die Tees mit Hanf natürlich nicht, betont die Tee-Sommerlière. Teekultur hat zum Beispiel die Sorte “Nocello mit Hanf”, ein Rooibos-Tee mit Vanille- und Karamell-Geschmack. Außerdem heißt es, dass Hanf auch stimmungsaufhellend wirke, ähnlich wie Johanniskraut, fügt sie hinzu.

Foto: Redaktion

 

 

 

 

Tee mit Guayusa

“Guayusa ist ein echter Wachmacher, mild im Geschmack und hat ein süßliches Aroma, ähnlich wie Zuckerschoten”, sagt Petra Bock. Der Vorteil im Gegensatz zu Mate-Tee oder Kaffee sei, dass die anregende Wirkung zwar weniger intensiv sei, aber dafür länger anhalte. Guayusa gehört zu den Stechpalmen und ist in Südamerika, zum Beispiel in Peru oder Kolumbien beheimatet. Bei Teekultur findet man zum Beispiel die Sorte ‘Guayusa Kakao’, ein schwarzer Tee mit Kakao-Nougat-Geschmack.

Foto: Redaktion

Tee mit Kurkuma

Die südasiatische Kurkuma-Wurzel dürfte vielen bereits vom Gesundheits-Booster “Goldene Milch” ein Begriff sein. “Kurkuma soll eine entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkung besitzen”, erklärt die Teekultur-Inhaberin. Auch die Leber- und Gallenfunktion, könne durch den Verzehr verbessert werden, heißt es. “Wir haben mindestens 15 Kräutertees hier, in denen Kurkuma enthalten ist. Empfehlen kann ich zum Beispiel den Bio-Kräutertee ‘Basar der Sinne’, in dem außerdem Süßholzwurzel, schwarzer Pfeffer und Vanille enthalten ist”, so Petra Bock.

Foto: Redaktion

 

 

 

Ab heute gibt es Europas seltensten Kaffee in Bayreuth

Kaffeeanbau in Franken? Gibt’s nicht? Gibt’s doch! In Bayreuth gibt es bald den ersten eigenen Kaffee Europas zu kaufen. Er heißt Franken Deluxe *****S. Ab heute ist der Kaffee im Wiener Kaffeehaus 1897 erhältlich. Doch der Kaffe ist streng limitiert: momentan gibt es nur 25 Tassen davon.

Ein Jahr intensive Planung

Seit gut einem Jahr tüftelte Philipp von Fechter an der perfekten Röstung für den ersten kommerziell genutzten Kaffee Europas. Die erste Ernte erfolgte im Februar diesen Jahres. Ab dann ging die Arbeit für von Fechter richtig los. Er testete vier verschiedene Varianten der Trocknung. Von “natural” bis hin zu “washed”. Für welche Trocknung sich von Fechter dann am Ende entschied, stand bis zum Ende offen.

In Europa einzigartig: Kaffee direkt aus Franken. Foto: Philipp von Fechter

“Es geht, es funktioniert”

Die erste Ernte bestand aus zehn Kilo Kaffeekirschen. Um die Pflanzen anzubauen, brauche es ganz spezielle Bedingungen, die erfüllt sein müssen, denn Kaffeepflanzen seien sehr empfindlich. 25 Grad und feuchte Erde seien die optimalen Voraussetzungen, um Kaffee anbauen zu können. Darum kümmert sich von Fechters Kooperationspartner, das Tropenhaus “Klein Eden”.

Die Kaffeekirschen werden von Hand gepflückt und verarbeitet. Foto: Philipp von Fechter

Für das geröstete Endprodukt blieben nach der ersten Ernte allerdings nur knapp zehn Prozent übrig. Mit dieser wurden dann auch die ersten Röstungsversuche unternommen. Und siehe da: “Es geht, es funktioniert. Wir haben einen Kaffee, der vom Geschmack einmalig ist und europaweit einzigartig”, so Philipp von Fechter.

30 zusätzliche Kaffeepflanzen

Daher wurden im Tropenhaus auch knapp 30 neue Kaffeepflanzen angebaut. Die nächste Ernte soll dann im April 2020 folgen.

30 neue Pflanzen wurden im Tropenhaus “Klein Eden” für den Franken Deluxe-Kaffee angepflanzt. Foto: Philipp von Fechter

Wir rechnen mit 20-30 Kilo im nächsten Jahr. Manchmal kann man auch zweimal im Jahr ernten. Da wir als Endprodukt allerdings nur 10 Prozent herausbekommen, bleibt das Produkt exklusiv.

(Philipp von Fechter)

Franken Deluxe *****S

Ab Montag, den 11. November 2019, kann der einzigartige Franken-Kaffee dann im 1897 Wiener Kaffeehaus probiert werden. Da es jedoch nur eine geringe Mege davon gibt, ist Europas erster eigener Kaffee kein Schnäppchen. Eine Tasse kostet 29,90 Euro.

So schmeckt Franken: Der Franken Deluxe *****S. Foto: Philipp von Fechter

Es ist ein exklusiver Kaffee, der natürlich von der Menge sehr begrenzt ist. Aber der Kaffee ist eben weltweit einzigartig und unvergleichlich.

(Philipp von Fechter)

Campusbräu: Craftbeer von der Uni Bayreuth

An der Uni Bayreuth wird eigenes Bier gebraut: “Campusbräu”. Einmal im Monat treffen sich dabei die Mitglieder des Vereins Uni-Brau-Technik zum Brautag. Im Moment haben sie vier neue Sorten gebraut. Diese gibt es am Craftbeer-Abend am Freitag im Glashaus zum Probieren. Die Einzelheiten gibt’s im Video über dem Text.

Der Kern des Vereins Uni-Brau-Technik aus Bayreuth: (vorne v.l.): Matthias Völkl und Ben Huang. (hinten v.l.): Thomas Steiner, Moritz Helm, Simon Riedl und Vorstand Wolfgang Korth. Foto: Redaktion

Die Kunst des Brauens

“Wir wollen mit dem Verein die Kunst des Brauens weitergeben und erhalten”, sagt Vorstand Dr. Wolfgang Korth. Mehr als 50 Mitglieder habe der Verein in den vergangenen vier Jahren gewonnen, neue Interessierte seien immer Willkommen. Einmal im Monat wird im Untergeschoss der Uni Bayreuth gebraut. “Jeder darf eigene Ideen zu Rezepten mitbringen. Wir als Doktoranden geben dann Tipps und Hilfestellung bei der Umsetzung”, erklärt Moritz Helm. Und nicht nur Studenten, auch Externe dürften gerne mitbrauen, fügt er hinzu.

Von Mango bis Gurke

“Der Verein bietet viel Fläche, um mit Biersorten und Geschmacksnuancen zu experimentieren”, erklärt Vorstand Wolfgang Korth. Dabei entstehen die wildesten Kreationen: “Wir haben schon Mangobier oder auch Gurkenbier gemacht”, sagt Thomas Steiner. “Von manchen Sorten, wie dem Gurkenbier, kann man nur ein Glas trinken. Denn es ist einfach nicht so süffig.” Erfrischend sei es im Sommer trotzdem gewesen, so Helm. Das sei bei vielen Craftbeer-Sorten der Fall.

Durch diese Spirale fließt kaltes Wasser um den eingebrauten Sud herunter zu kühlen. Foto: Redaktion

Bockige Minze und Holy Granat für den Craftbeerabend

Für den Craftbeerabend hat der Verein die Sorten “Bockige Minze”, ein Indian Pale Ale “Holy Granat”, das dunkle “Provoak Stout” und ein “WE-IPA”, das heißt eine Mischung aus Weizen und IPA gebraut. Die Biere werden am Freitag, den 1. November, kostenlos ab 20 Uhr im Glashaus ausgeschenkt. Wer den Verein unterstützen möchte, kann das durch einen Beitrag für die Spendenbox tun.

Das Craftbeer wird in der Uni in Fässern gelagert. Foto: Redaktion

In diesem Behälter gärt der Sud. Foto: Redaktion

Die Idee dahinter

Uni-Brau-Technik finanziert sich aus Mitgliederbeiträgen und bekommt für die Brauzutaten Unterstützung von den Unternehmen Barth-Haas-Group und Ireks sowie der Becher Bräu, wo die Studenten auch einmal größere Mengen brauen können. Entstanden ist der Verein 2015. Die Idee dahinter: Interessierten zu zeigen, was an den Lehrstühlen Bioprozesstechnik und Chemische Verfahrenstechnik entsteht.

“Beim Bierbrauen sind viele unterschiedliche Prozesse integriert und außerdem hält man danach ein fertiges Produkt in Händen.”, so Vorstand Korth. Damit werde besser vorstellbar, was dort gelehrt wird. Zu verschiedenen Veranstaltungen an der Uni Bayreuth wird dann das eigene Bier unter der Marke “Campusbräu” aus dem Fass ausgeschenkt.

Dritter Rückruf bei Franken Bräu: Nicht nur Bier betroffen

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr ruft die Franken Bräu aus Mitwitz Getränke zurück – allerdings diesmal vorbeugend, wie der Rechtsanwalt der Brauerei, Prof. Alfred Hagen Meyer, auf Anfrage des Bayreuther Tagblattes mitteilt. Der aktuelle Rückruf habe mit den beiden vorherigen nichts gemein, betont Meyer.

Franken Bräu: Bier, Cola und Wasser betroffen

Diesmal ist die Lage eine andere: Aktuell hätte es keine Verbraucherbeschwerden gegeben.

Im Moment liegen keine Verbraucherbeschwerden vor.

(Prof. Alfred Hagen Meyer, Rechtsanwalt)

Trotzdem sind sieben hauseigene Franken Bräu Sorten und zehn Erfrischungsgetränke der Marke Frucade zurückgerufen worden, die zum Teil in Mitwitz produziert und abgefüllt werden.

Wo die Getränke abgefüllt sind, erkennt man am Siegel auf dem Flaschen-Etikett. Es geht ausschließlich um Getränke, die in Mitwitz verarbeitet wurden.

(Prof. Alfred Hagen Meyer, Rechtsanwalt)

Grund für Rückruf bei Franken Bräu

Der Rückruf erfolge rein vorbeugend, wie Meyer sagt. Der Grund: Das sogenannte Detektionsgerät, das die gereinigten Flaschen vor der erneuten Befüllung auf mögliche Laugenreste untersuche, sei an verschiedenen Tagen zeitweise ausgefallen. Wegen des möglichen Gesundheitsrisikos sollten Kunden den Rückruf beachten und die betroffenen Getränke nicht konsumieren: Laugenreste könnten Haut und Schleimhäute reizen.  “Das Gerät ist seit August intakt”, sagt Meyer. Weitere Ausfälle seien nicht zu erwarten. 

Rückruf: Das müssen Kunden beachten

Die Partner aus dem Einzelhandel haben die betroffenen Getränke bereits aus dem Verkauf genommen. Sie können in den Verkaufsfilialen auch ohne Vorlage eines Kassenbons zurück gegeben werden. Der Kaufpreis wird erstattet.

Folgende Sorten sind vom Rückruf betroffen. Foto: Franken Bräu

Getränke in Fässern, seien dabei nicht betroffen, wie die Brauerei mitteilt.

Gutachten im Sommer: Keine Verbindung zum Abfüllbetrieb

Bereits im Spätsommer hatte die Brauerei Tausende Flaschen zurückrufen müssen, weil Rückstände von Reinigungslauge in einer Bierprobe gefunden wurden, die ein Verbraucher im Landratsamt Kronach abgegeben  hatte. Allerdings konnte, laut eines Gutachtens des Landratsamtes Kronach, damals keine Verbindung zwischen den Proben des Verbrauchers und dem Abfüllbetrieb in Mitwitz nachgewiesen werden. Geschäftsführer Rainer Mohr vermutete damals Sabotage.

Der Hintergrund: Die enthaltene Spülflüssigkeit stammte nicht aus der Industrie. Zudem sei die eingereichte Flasche bereits beschädigt gewesen, erklärt Meyer. Einige Wochen später hatte ein weiterer Verbraucher eine angebrochene Flasche bei der Stadt Hof eingereicht. Ebenso konnte keinerlei Verbindung zur Abfüllung in Mitwitz bestätigt werden. Bei einer weiteren Probe aus der Charge, sei keinerlei Lauge gefunden worden.

Frisch vom Bayreuther Markt: Das Superfood im Oktober

Tagsüber sommerlich warm, nachts eisig – im Oktober braucht der Körper unsere Unterstützung, damit er auch bei fiesen Grippeviren resistent bleibt. Neben täglicher Bewegung an der frischen Luft, helfen diese drei fränkischen Superfoods. Denn sie enthalten wichtige Vitamine und Nährstoffe. Mehr zu Butternut Kürbis, Lauch und Knollensellerie, erklären die beiden Experten Stephan Krauß aus Hausen und Martin Gräbner aus Harsdorf.

Butternut Kürbis: Stärkt die Sehkraft

Obst und Gemüse aus der Region zu essen, ist durch die kurzen Transportwege nicht nur umweltfreundlicher, sondern es bleiben außerdem mehr Vitamine erhalten, da die Produkte erst geerntet werden, wenn sie komplett reif sind. Inzwischen wird der birnenförmige Butternut Kürbis auch hier in der Region angebaut. Ursprünglich stammt er aus Südamerika. Seinen Namen verdankt er seinem zarten Fruchtfleisch mit buttrigem Aroma. Auch die Kerne kann man roh snacken oder in der Pfanne anrösten.

Butternut Kürbis. Foto: Redaktion

Der Butternut-Kürbis enthält reichlich Vitamin A und Beta-Carotin: Das verbessert die Sehkraft, insbesondere bei Nacht. Auch das Zellwachstum wird dadurch angeregt und lässt die Haut strahlen. Seinen Namen verdankt der Butternut-Kürbis zwar dem buttrig-zartem Fruchtfleisch, allerdings hat er mit seinem geringen Fettgehalt von nur 0,1 Prozent rein gar nichts mit Butter gemeinsam. Durch sättigende Ballaststoffe wirkt er Heißhunger entgegen – optimal für alle, die schlank bleiben möchten. Das gegarte Fruchtfleisch ist leicht verdaulich und bekommt auch Babys oder Menschen mit empfindlichen Mägen super.

Stephan Krauß mit einem Butternut-Kürbis.Foto: Redaktion

Der Butternut-Kürbis ist im Nürnberger Land gewachsen. Im Frühjahr haben wir ihn gepflanzt. Meist wird er bis zu zwei Kilo schwer.

(Stephan Krauß aus Hausen)

Lauch pusht das Immunsystem

Erntefrischer Lauch. Foto: Redaktion

Seinen typischen Geschmack bekommt Lauch durch die enthaltenen ätherischen Öle, wie Matthias Gräbner erklärt. Sie stärken die Darmflora, die eine entscheidende Rolle für ein gutes Immunsystem spielt. Diese Öle wirken außerdem wie ein sanftes Antibiotikum und können gegen Bakterien im Mund- und Verdauungstrakt ankommen. Außerdem wirkt Lauch harntreibend, unterstützt die Nieren bei der Entsorgung von Giftstoffen und beugt so Nierensteinen vor. Mit etwa 26 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Lauch, deckt er bereits ein Viertel der empfohlenen Tagesdosis.

Matthias Gräbner. Foto: Redaktion

Frischen Lauch gibt es am Markt-Stand der Gärtnerei Gräbner den ganzen Winter über.

Der Lauch ist ein typisches Wintergemüse: Dass er eine gute Qualität hat, sieht man an seinem besonders dicken Strang und frischen Wurzeln. Gepflanzt wird er Ende Mai, Anfang Juni.

(Matthias Gräbner aus Harsdorf)

Knollensellerie stärkt die Nerven

Vor allem die Blätter des Selleries enthalten auch pflanzliche Hormone, die sich positiv auf das Nervensystem auswirken. Gießt man ihn als Tee auf, kann das Trinken lästige Blähungen stoppen. Der Sellerie enthält ebenso ätherische Öle und Bitterstoffe, die zum einen überschüssige Magensäure neutralisieren und zudem antibakteriell gegenüber Viren, Bakterien und Pilzen wirken. Die Bitterstoffe kurbeln die Verdauung an, indem sie die Enzyme in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse aktivieren.

Sellerie aus der Region. Foto: Redaktion

Wickelt man die Knolle in ein feuchtes Tuch, ist sie darin ein bis zwei Wochen haltbar. Besonders lecker ist Sellerie-Schnitzel: Man schneidet die Knolle dabei in Scheiben, paniert und brät sie anschließend an.

Was viele nicht wissen: Auch das Grün des Selleries kann essen und zum Beispiel getrocknet in eine Suppe geben.

(Matthias Gräbner aus Harsdorf)

Rotmainhalle in Bayreuth. Foto: Redaktion

Internationale Küche aus Speichersdorf: 25 Nationen und ihre Rezepte

Neues aus der Region: In Speichersdorf wohnen Menschen aus insgesamt 25 verschiedenen Ländern. Im Buch “Gerichte mit Geschichte” stehen sie im Mittelpunkt. Das Werk stellt diese Leute und ihre traditionellen Rezepte vor. Ava Lex aus Honduras ist eine von denen, die sich in Speichersdorf zum gemeinsamen Kochen trifft. Im Buch spricht sie über ihre Reise nach Bayern.

Ava Lex aus Honduras stellt ihr Rezept im Buch “Gerichte mit Geschichte” vor. Foto: Carolin Richter

Der Liebe wegen nach Deutschland

Vor knapp 18 Jahren ist Ava Lex nach Deutschland gekommen. “Das kam durch meinen Mann. Ich habe ihn durch die Arbeit bei der Firma Novem in Honduras kennen gelernt”, erklärt die 43-Jährige. Ihr Mann kommt aus Niederbayern. “Dort war es damals im Dezember kalt und grau”, erinnert sie sich. Doch als sie sich gerade eingewöhnt hatte, gingen sie noch einmal nach Honduras zurück. 2006 kam Ava Lex mit Mann und beiden Kindern erneut zurück nach Deutschland und zog in ein Haus in Feilersdorf, weil die Mieten in Bayreuth zu teuer waren.

Anschluss in der Kochgruppe

Der Kontakt nach Speichersdorf ist durch das Kochen entstanden. “Ich habe Anschluss gesucht und mich an Dolores gewendet. Sie hat mir von der internationalen Kochgruppe erzählt”, sagt Ava Lex. “Es macht Spaß mit den anderen zu kochen und zu reden”, erklärt sie. Seit 2013 ist sie regelmäßig beim Kochen dabei. Im Buch stellt sie das Rezept Tilapia vor, ein Fischfilet, das mit Kochbananen und Kokosmilch zubereitet wird.

Ava Lex kochte Tilapia. Foto: Eckard Bodner Verlag 2019

Inzwischen mag Ava Lex aber auch einiges aus der deutschen Küche: “Schäufele finde ich sehr lecker.”


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Wie der Kontakt entstanden ist

Das neue Buch “Gerichte mit Geschichte” ist bereits das zweite aus der Reihe “Die Welt zuhause in Speichersdorf. “Eine Frau sagte mir einmal: Wenn ich einmal nicht mehr bin, kennt niemand meine Geschichte”, erklärt Dolores Longares-Bäumler, von der Migrationsberatung der Caritas. Sie kennt sie alle persönlich: Denn bei der Sprechstunde im Speichersdorfer Gemeindehaus ist sie Anlaufstelle für alle, die aus fernen Ländern hergezogen sind. “Dann haben wir uns daran gemacht, und die Geschichten, wie und warum die Menschen hierher gekommen sind, im Buch ‘Angekommen’ festgehalten”, erklärt sie. Das war 2015.

Vom Kulturfest zur Kochgruppe

Alle zwei bis drei Jahre veranstalten die Speichersdorfer ein internationales Kulturfest. “Da haben alle Nationen traditionelles Essen mitgebracht. Das kam immer sehr gut an und irgendwann wollten haben einige Frauen, nach den Rezepten gefragt”, sagt Longares-Bäumler. Entstanden ist so eine Kochgruppe, die sich einmal im Monat im in der Schulküche trifft. So kam es zum zweiten Band von “Die Welt zuhause in Speichersdorf”, bei dem traditionelle Rezepte der verschiedenen Nationen mit enthalten sind.

Eine bereichernde Erfahrung

Aufgeschrieben hat die Geschichten Ulrike Sommerer. “Das war gar nicht so leicht, aber auch sehr bereichernd. Es braucht viel Vertrauen um die Geschichten zu erfahren”, sagt Sommerer.

Foto: Carolin Richter

Christian Porsch hat den Kontakt zum Verlag hergestellt und sich um die Organisation von der Idee bis zum fertigen Buch gekümmert. Nach zwei Jahren ist nun alles fix: Die kulinarischen und persönlichen Reisen, von süßem Käse bis Thai-Curry, kann man jetzt im Buch “Gerichte mit Geschichte” nachlesen, das im Eckard Bodner Verlag erschienen ist. Erhältlich ist es in der Gemeinde sowie in der Buchhandlung Bodner in Pressath.

Fangfrisch: Sushi aus regionalen Fischarten

In der Lehranstalt für Fischerei in Aufseß konnten Kursteilnehmer am Freitag lernen, wie man Sushi aus frischem heimischen Fisch herstellt. 

Superfood: Bayreuther Gemüse für den Herbst

Der Wind peitscht durch die Blätter, Sprühregen landet auf Wangen und Nasenspitze. Gerade jetzt im Herbst ist es wichtig, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten, damit das Immunsystem leistungsfähig bleibt. Drei Experten vom Bayreuther Wochenmarkt zeigen, mit welchem regionalen Gemüse man seinem Körper jetzt optimal pushen kann.

Wochenmarkt vor der Rotmainhalle, Foto: Carolin Richter

Die drei fränkischen Superfoods im September

Obst und Gemüse aus der Region zu essen, ist durch kurze Transportwege umweltfreundlicher. Daneben bleiben mehr Vitamine erhalten, da die Produkte erst bei voller Reife geerntet werden. Warum Kürbis, Romanesco und Brokkoli locker mit den Superfoods von Übersee mithalten können, erfahren Sie im Folgenden:

Hokkaido-Kürbis: Zur natürlichen Entwässerung des Körpers

Hokkaido-Kürbis. Foto: Carolin Richter

Erst seit dem 20. Jahrhundert wird der Hokkaido-Kürbis in Europa angebaut, ursprünglich stammt er von einer Insel nördlich von Japan. Bis zu zwei Kilo kann er schwer werden – damit gehört er eher zu den kleineren Sorten. Geschmacklich erinnert der Hokkaido an Esskastanien, sogar Marmelade kann man damit kochen.

Angelika Bajsini vor der Rotmainhalle, Foto: Carolin Richter

Den Kürbis gibt es hier am Markt meist ab Anfang September zu kaufen. Er ist ein typisches Herbstgemüse.

Meine Oma hat ihn immer süß-sauer eingemacht, also mit Essig, Zucker, Zimt, Muskat und etwas Nelken. Besonders lecker, ist er auch püriert als Suppe mit etwas Schmand.

(Angelika Bajsini, Stand Klaus Schmid & Bajsini)

Durch einen hohen Anteil an Kalium, regt der Hokkaido die Tätigkeit von Niere und Blase an und hilft den Körper auf natürliche Weise zu entwässern. Außerdem enthält der Hokkaido viel Vitamin A, das die Sehkraft stärkt und das Zellwachstum anregt. Er ist eines der Lebensmittel, das besonders leicht verdaulich ist und so auch Menschen mit sensiblem Magen gut bekommt. Auch Low-Carb-Fans können sich freuen: In 100 Gramm des Hokkaido stecken nur 5 Gramm Kohlenhydrate.

 


Romanesco: Für einen gesunden Blutkreislauf

Romanesco, Foto: Carolin Richter

Mit seinem spitzen Röschen fällt er einen schnell in den Blick. Auch wenn er aussieht wie “from outer space”, ist er ein heimisches Gemüse, dass hier im Freiland bis in den Herbst hinein gut wachsen kann. Im Gegensatz zum weißen Blumenkohl, darf der Romanesco in die direkte Sonne und erhält so seine leuchtende Farbe.

Florian Schmidt, Foto: Redaktion

Der Romanesco wächst noch bis Ende Oktober direkt im Bayreuther Freiland. Geschmacklich erinnert er an Blumenkohl, nur etwas intensiver.

(Florian Schmidt, Junior-Chef Gärtnerei Schmidt)

Romanesco enthält Chlorophyll, dass dafür sorgt, dass im Körper neue Blutzellen gebildet werden und der Sauerstofftransport im Körper gefördert wird. Je frischer der Romanesco ist, desto mehr Vitamin C enthält er – schon eine Hand voll Romanesco reicht aus, um den Tagesbedarf eines Erwachsenen decken zu können. Das enthaltene Vitamin K unterstützt außerdem Herz und Kreislauf.

Brokkoli: Senkt das Diabetes-Risiko

Brokkoli. Foto: Carolin Richter

Wer regelmäßig Brokkoli isst, kann sein Risiko für Diabetes Typ 2 um etwa 14 Prozent verringern, zu diesem Ergebnis sind englische Forscher im Rahmen einer Studie gekommen. Außerdem kann Brokkoli Krebserkrankungen vorbeugen und auch die Wirkung von Chemo-Therapien verstärken. Damit möglichst viel Vitamin C im Brokkoli enthalten bleibt, sollte man in besser dünsten, anstatt in kochendes Wasser zu geben.

Jürgen Schmidt, Foto: Redaktion

Im Frühjahr und Herbst wächst der Brokkoli besonders gut im Freiland – dann wird er auch größer. Wenn es im Sommer zu trocken ist, tut ihm das eher nicht so gut. Saison hat er noch etwa bis Ende Oktober, bis es Frost gibt.

Zubereiten kann man den Brokkoli zum Beispiel mit Semmelbröseln in der Pfanne oder als cremige Suppe.

(Jürgen Schmidt, Inhaber Gärtnerei Schmidt)

Folgende regionale Obstsorten haben jetzt außerdem Saison:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Preiselbeeren
  • Weintrauben
  • Pfirsich
  • Zwetschgen

Forderung: Bayerische Biergärten sollen UNESCO-Kulturerbe werden

Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) kämpft aktuell dafür, dass die traditionellen bayerischen Biergärten als immaterielles Kulturerbe der UNESCO geschützt werden. Im Freistaat sind sie Brauchtum und gelebte Kultur zugleich.

Inzwischen kann man auf über 200 Jahre Geschichte blicken:

Die Erfolgsgeschichte der traditionellen Biergärten ist eng mit unserer Kultur und der Entstehung des bayerischen Bieres verbunden. Dabei können wir auf eine mittlerweile 200 Jahre lange Entwicklung dieses Brauchtums zurückblicken.

(Franz Bergmüller, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur)

Brotzeit erlaubt

Ein wichtiges Merkmal der Biergärten sei noch heute die Besonderheit, auch die eigene Brotzeit mitbringen zu dürfen. Ein Relikt aus den Anfängen der damaligen „Bierkeller“. „Ursprünglich wurden Keller zur Gärung und Lagerung des Sommerbiers genutzt“, so Bergmüller. Zur weiteren Kühlung wurden über den Bierkellern schattenspendende Bäume gepflanzt. Nach 1812 wurde den Brauereien dort der direkte Lagerabverkauf gestattet.


Bewirtung mit Speisen verboten

Da sich diese neuen Biergärten innerhalb kürzester Zeit größter Beliebtheit erfreuten, fürchteten bayerische Gastronomen herbe Verlusteinbußen. König Ludwig I. löste dieses Problem, indem den Biergärten zwar weiterhin der Ausschank von Bier, aber nicht die Bewirtung mit Speisen erlaubt wurde, so Bergmüller. Somit entwickelte sich schnell der Brauch, die eigene Brotzeit in die Biergärten mitzunehmen. Eine Regelung, die noch bis heute erhalten geblieben ist.

Wo der Ursprung der Biergärten liegt

Offiziell gilt die bayerische Landeshauptstadt München als die Wiege der traditionellen Biergärten. Tatsächlich entstanden sie aber wohl zeitgleich in unterschiedlichen Regionen Bayerns. Überall entwickelten sich eigene Traditionen, wie zum Beispiel, welches Bier dort hauptsächlich ausgeschenkt wurde.

Biergärten sind tief in der bayerischen Kultur verankert und werden bis heute auch als dieses gelebt. In den vergangenen Jahren sind unzählige Biergarten-Apps, Internetplattformen und Websites entstanden, durch die gezielt in bestimmten Regionen nach traditionellen Biergärten gesucht werden kann.

(Franz Bergmüller, Vorsitzender des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur)

Der VEBWK möchte die traditionelle Biergartenkultur als immaterielles UNESCO Kulturerbe schützen lassen. „Dafür benötigen wir dringend die Hilfe aller Freunde von Biergärten und des bayerischen Brauchtums“, sagt der Vereinsvorsitzende. Unterstützen kann man die Aktion bei einer Abstimmung auf der Website des VEBWK.

Qualitätssiegel: Maisel, Erdinger und Schneider machen gemeinsame Sache

Schneider Weisse, die Privatbrauerei Erdinger Weissbräu und die Brauerei Gebr. Maisel haben am Freitag ihr neues Qualitätssiegel vorgestellt.