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SpVgg schreibt Geschichte, Trainer Rost rechnet mit “Fans” ab

Der Klassenerhalt ist drei Spieltage vor Schluss geschafft. Nach einem Saisonstart mit sechs Spielen ohne Punkt und Tor hat die Spielvereinigung Bayreuth damit Geschichte geschrieben. Trotzdem herrscht nach dem Spiel dicke Luft. Wegen einiger Fans.

Aus einem Schreiben der Datenredaktion des Fußballmagazins Kicker, das Trainer Timo Rost am Samstagnachmittag bei der Pressekonferenz nach dem Unentschieden gegen Viktoria Aschaffenburg verliest, steht geschrieben:

Weder in der Bundesliga noch in der 2. Liga ab 1974, noch in der Drittklassigkeit ab 1994 und der Viertklassigkeit ab 2008 hat in Deutschland je eine Mannschaft, die nach sechs Spieltagen punkt- und torlos war, je die Klasse gehalten.

(Fußballmagazin Kicker)

Eigentlich ist der 31. Spieltag in der Regionalliga Bayern damit ein Grund zum Feiern. Wären da nicht ein paar Zuschauer von der Haupttribüne, die die Mannschaft während des Spiels einmal mehr lautstark kritisierten. Mit denen rechnet Rost nach Abpfiff ab.

Die Spielvereinigung und Viktoria Aschaffenburg trennen sich 0:0. Einigen Zuschauern auf der Haupttribüne schmeckt das nicht. Foto: Thorsten Gütling

Rost sagt:

Was mich verärgert, das ist unterste Schublade, wie manche Fans auf der Haupttribüne diese Mannschaft beleidigen und über ihren Stil, wie sie Fußball spielt nur ablästern.

Der Trainer erinnert:

Meine Herren, ihr müsst mal die Kirche im Dorf lassen und wissen wo man herkommt.

Und fordert:

Demütig bleiben! (…) Ihr wart mausetot, mausetot. Der Verein war mausetot. Und die Mannschaft hat es geschafft, den Verein am Leben zu lassen. Deshalb immer respektvoll umgehen mit dieser Mannschaft, bitte.

Stimmung auf der neuen Gegen-Tribüne, dem sogenannten “Biest”. Foto: Thorsten Gütling

Dafür gibt es Applaus von den Gästen im VIP-Bereich, die der Pressekonferenz lauschen. Denn Rost sagt auch:

Ich bin auch stolz hier arbeiten zu dürfen und Teil der richtigen Fans und dieser Mannschaft sein zu dürfen.

Ein Problem, das man offenbar auch beim Gegner aus Aschaffenburg kennt. Denn Viktorias Coach Jochen Seitz sagt dazu:

Timo ich freue mich, dass du solche Worte an die Jungs von der Haupttribüne richtest, denn bei uns läuft es häufig ähnlich ab. Wenn ich das sage bekomme ich meistens ein paar auf die Ohren.

Und weiter:

Ich hoffe, dass die Jungs, die auf der Tribüne sitzen, sich das vielleicht auch mal zu Herzen nehmen. Wobei, das kann man meistens vergessen. Das tun sie meistens nicht. Sie fühlen sich meistens auch nicht angesprochen.

Hier geht’s zum Video der Pressekonferenz: