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Trend zeigt: In 15 Jahren könnte das letzte Wirtshaus sterben

Oberfranken ohne Wirtshäuser? Kann das bald Realität sein? Eine Studie zeigt: Wenn es so weiter geht, könnte die letzte Kneipe in 15 Jahren verschwunden sein.

Wie der Bundesverband der Regionalbewegungen mitteilte, gab es 1998 noch über 53.000 Schankwirtschaften in Deutschland. 2017 waren es dagegen nur noch 30.100. Der Verbandschef Heiner Sindel äußerte sich gegenüber der Saarbrücker Zeitung sehr besorgt: Gehe die Entwicklung in dem Tempo weiter, werde das letzte Wirtshaus im Jahr 2034 schließen müssen.

Nachwuchssorgen bei den Gastronomen

Der Fachkräftemangel ist auch in der Gastronomie angekommen. Immer mehr Gaststätten fehle es an Personal. Außerdem würden die Wirte Nachwuchssorgen plagen.

Um diesem Trend entgegenzuwirken möchte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit einem 30 Millionen schwerem Förderprogramm entgegensteuern. Teilnehmen können alle Gaststätten in Ortschaften mit weniger als 100.000 Einwohner und weniger als eine Million Euro Umsatz innerhalb der letzten drei Jahre. Das Förderprogramm “Gaststättenmodernisierungsprogramm” ging bereits in die zweite Runde. Doch wie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft mitteilte, sei auch der zweite Förderaufruf bereits nach wenigen Stunden aufgrund der hohen Resonanz ausgeschöpft.

Tropfen auf den heißen Stein

Um auf die Problematik noch stärker hinzuweisen, ruft der Bundesverband der Regionalbewegung am 18. September zu einer Protestaktion vor dem Brandenburger Tor in Berlin auf. Dann soll nochmals auf das Aussterben der kleinen Nahversorger aufmerksam gemacht werden.

Gessn werd dahaam: Königliches Mehl aus Kemnath

In Folge 13 ist Christoph Scholz zu Besuch in der Schustermühle in Kemnath. 

Gessn werd dahaam: Eine Bayreuther Bienensymphonie

In Folge 12 ist Christoph Scholz zu Besuch beim Saaser Bio-Imker Dr. Wolfgang Au.

“Das perfekte Dinner”: 2020 soll in Bayreuth gedreht werden

Es hat gewirkt. Mehrfach hatte das Bayreuther Tagblatt beim Fernsehsender VOX angefragt, warum die Koch-Show “Das perfekte Dinner” zwar schon drei Staffeln aus Bamberg, aber noch keine einzige aus Bayreuth gesendet hat. Jetzt heißt es auf Nachfrage beim zuständigen Produktions-Studio: “Bayreuth wird dem Sender unterbreitet.” Vorausgesetzt es finden sich noch mindestens sechs potenzielle Teilnehmer.

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14 Interessenten aus Bayreuth soll es schon geben. Ob diese bereits vor längerer Zeit ihr Interesse bekundet haben und für einen Dreh überhaupt noch zur Verfügung stehen, könne man nicht sagen. Als das Bayreuther tagblatt im März dieses Jahres berichtete, sprach eine VOX-Sprecherin von nur zehn Interessenten. Michael Hengsberg arbeitet in dem Kölner Studio, das Sendungen wie “Das perfekte Dinner” für VOX produziert. Er sagt, dass mindestens 20 Bewerber nötig seien um schließlich fünf geeignete für eine Staffel zu finden.

Bayreuth im toten Winkel

Dass Bayreuth nach 3.000 Folgen und 13 Jahren Laufzeit noch immer ein weißer Fleck auf der “Dinner”-Karte ist, sei laut Hengsberg dem Zufall geschuldet. Die Teilnehmer der einzelnen Staffeln würden bis zu einem Radius von 30 Kilometern um größere Städte herum gecastet. Weil “Das perfekte Dinner” bereits in Bamberg und Nürnberg zu Gast gewesen sei, habe Bayreuth wohl im “toten Winkel” der Sendung gelegen.

Ab Januar könnte gecastet werden

Die Planungen für das laufende Jahr seien abgeschlossen, sagt Hengsberg. Melden sich aber noch mindestens sechs Interessenten aus Bayreuth und der Region, könnte im Januar oder Februar des nächsten Jahres mit dem Casting für eine “Dinner”-Staffel in Bayreuth begonnen werden. Das Produktions-Studio ITV wolle sich gegenüber VOX für Bayreuth stark machen, sagt Hengsberg.

Derartige Castings sähen zunächst ein Telefon-Interview mit den Bewerbern vor. Dabei werde getestet, inwiefern sie kulinarisch interessiert seien. In einem zweiten Schritt würden Mitarbeiter des Produktions-Studios die Bewerber dann in ihren Wohnungen besuchen und dort ein kurzes Vorstellungs-Video drehen, das sie dem Fernsehsender VOX dann vorlegten.

Kult-Sprecher des “Dinners”: Daniel Werner soll im nächsten Jahr auch moderieren, was in Bayreuths Küchen und Esszimmern vor sich geht. Foto: RTL/Frank W. Hempel

Zwei Zimmer, mehr Vorgaben gibt es nicht

Bewerben könnte sich grundsätzlich jeder, der mindestens 18 Jahre alt sei. Der bisher älteste Teilnehmer einer Staffel sei ein 85 Jahre alter Münchner gewesen. Eine große Bandbreite an unterschiedlichen Charakteren und Lebensumständen sei natürlich wünschenswert, sagt Hengsberg. Auch wie gut und was sie kochten, bleibe den Teilnehmern überlassen. Zwischen Hausmannskost und Haute Cuisine sei alles möglich, sagt Hengsberg. Einzig an die Wohnung werde eine Voraussetzung gestellt. Die müsste nämlich mindestens zwei Zimmer haben, damit ein Raum für Interviews zur Verfügung stünde. Hengsberg sagt aber auch: “Notfalls sind wir dafür aber auch schon in die Wohnungen der Nachbarn ausgewichen. Hauptsache die Kandidaten passen.”

Das Bewerbungsformular gibt’s hier.

Köln an der Spitze

Übrigens: Nicht nur in Bamberg wurde bereits dreimal gedreht. In Regensburg fand “Das perfekte Dinner” auch schon dreimal statt, in Würzburg immerhin zweimal. Nürnberg war sogar schon sechsmal dran – genauso oft übrigens wie Mallorca. Mit Abstand am meisten Folgen gab es bisher aber aus Köln, nämlich 55. Gefolgt von Berlin (50), Hamburg (44), Düsseldorf und München (jeweils 29). Auch in Marrakesch, Texas, Los Angeles und Kapstadt fanden sich schon genügend Interessierte.

Mia Klub: Amerikaner spricht von Rassismus an der Tür

Ist Rassismus in Bayreuth ein Problem? Hört man die Geschichte von Therde Stimphile aus Heinersreuth und schenkt ihr Glauben, könnte man meinen ja. Seine Anschuldigungen wiegen schwer. Auf Facebook warnt der Amerikaner vor Orten, “die man als dunkelhäutiger Mann, der in Deutschland lebt, meiden sollte”. Dazu zählt seiner Auffassung nach auch der Bayreuther Nachtclub Mia in der unteren Maxstraße.

Rassismus an der Clubtür?

Therde Stimphile schildert auf seinem Facebook-Profil folgende Situation: Er sei am vergangenen Samstag mit drei Freunden in der Stadt gewesen, um einen schönen Abend zu verbringen. Gegen ein Uhr hätten die Männer, der Amerikaner, ein Afrikaner und zwei Syrer, beschlossen, weiterzuziehen und in den Club Mia zu gehen.

An der Türe sei sein afrikanischer Freund aufgehalten worden. Die Türsteher hätten den Männern mitgeteilt, dass nur Studenten in den Club dürften und sie einen Studentenausweis bräuchten.

Wir drehten uns um und verließen die Schlange.

(Therde Stimphile auf Facebook)

Doch sie hätten bemerkt, dass niemand anders gebeten wurde, einen Studentenausweis vorzuzeigen. Am Samstag war laut Facebook-Seite des Clubs das Motto “Meine Lieblingslieder”. Von einer reinen Studentenparty ist dort nicht die Rede. Lediglich der Eintritt soll für Studenten einen Euro billiger gewesen sein an diesem Abend.

Also hätten die Männer einen Gast, der aus dem Club kam, gefragt, ob er Student sei. Als dieser verneint habe, seien sie zurück gegangen und hätten die Security gefragt, warum sie nicht hinein durften. Wie Stimphile schreibt, bekamen sie keine Antwort. Seinen syrischen Freunden hätten die Türsteher allerdings gesagt, dass sie in den Club dürften, nur ihre dunkelhäutigen Freunde nicht. Der Amerikaner vermutet, weil sie weiß sind.

Demütigendes Gefühl

Therde Stimphile schreibt weiter, er habe sich gedemütigt und frustriert gefühlt. Die Situation sei ihm peinlich gewesen.

Der Kampf des schwarzen Mannes ist nicht auf die Grenzen der Vereinigten Staaten beschränkt.

(Therde Stimphile auf Facebook)

Auch seine Frau Suraja sagt auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts, ihr Mann sei völlig aufgelöst nach Hause gekommen, sei aufgebracht und wütend gewesen. Nicht, weil er nicht in den Club gekommen sei, sondern vielmehr, weil die Türsteher gelogen hätten. Erklären können sich die Stimphiles den Vorfall nicht.

Wir waren Anfang August erst zusammen im Mia, um meinen Geburtstag zu feiern. Da sind wir ohne Probleme reingekommen.

(Suraja Stimphile über einen Besuch im Mia)

Sie wollen auf jeden Fall mit der Geschäftsführerin, Christin Mehlhorn, sprechen und wissen, warum Stimphile und sein Freund nicht ins Mia durften. Bislang blieb die Kontaktaufnahme allerdings erfolglos. “Die Telefonnummer auf Facebook ist nicht vergeben, auf meine Nachricht, in der ich um Rückruf gebeten habe, habe ich noch keine Antwort bekommen”, sagt Suraja Stimphile. Am Freitag wollen sie die Chefin im Club besuchen.

Die Geschäftsführerin des Clubs wollte sich auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts nicht zu den Vorwürfen äußern.

Nicht der erste Vorfall

Den Vorfall zu klären, liegt dem Paar am Herzen. Denn wie Suraja Stimphile berichtet, ist es nicht der erste Vorfall von Rassismus, den sie und ihr Mann erleben mussten. Vergangenes Jahr auf dem Kulmbacher Bierfest sei ihr Mann angepöbelt worden, weil er eine Lederhose trug. Nur Deutsche dürften die deutsche Tracht tragen, habe er sich sagen lassen müssen.

Es seien Kleinigkeiten im Alltag, die Therde Stimphile merken ließen, er gehöre nicht dazu, sagt seine Frau. Und das, obwohl er sehr gut Deutsch spreche und sich in Deutschland immer sicher und wohl gefühlt habe.

Deshalb sind wir vor zwei Jahren auch von den USA zurück nach Deutschland gezogen, als mein Mann aus der Army entlassen wurde.

(Suraja Stimphile)

Der Vorfall an der Tür des Bayreuther Clubs habe nun das Fass zum Überlaufen gebracht. Seinem Ärger hat Therde Stimphile auf Facebook Luft gemacht, um auf das Thema Rassismus aufmerksam zu machen.

Gessn werd dahaam: Hier gibt’s die besten Gurken der Welt

In Folge 11 erzählt Christoph Scholz von Kolbs Bauernladen und den besten Gurken der Welt.

Gessn werd dahaam: Frankens Nationalgericht und die Zucchini-Invasion

Christoph Scholz erzählt in Folge 10 von „Gessn werd dahaam“ vom langweiligsten Gemüse der Welt, Buchtipps und dem fränkischen Nationalgericht.

Gessn werd dahaam: Ein heißer Hund, ein kleiner Hund und ein Toast Hawaii

Die Suche nach perfektem luftgetrockneten Schinken führt Christoph Scholz in einen Bayreuther Feinkostladen.

Ein brasilianischer Italiener zieht in den Gasthof “Zum Oberen Tor”

Die Gaststätte “Zum Oberen Tor” galt jahrelang als gutbürgerliches, deutsches Lokal. Nach 30 Jahren ist nun aber Schluss. Stattdessen zieht ein Italiener mit einem besonderen Konzept in das Traditionshaus.

Unter dem Namen “Mozzarella e Basilico” bietet der Betreiber Jackson Roberto Carrer künftig sowohl italienisches Essen, als auch Burger an. Allerdings keine typisch amerikanischen Burger, sondern zubereitet nach italienischer Art.

Qualität ist uns wichtig. Lieber gibt es kleinere Mengen, aber dafür können wir ein hohes Maß an Qualität sichern.

(Jackson Roberto Carrer)

Besonders stolz ist Jackson Roberto Carrer auf den Steinofen, der mitten im Gastraum steht. Richtige italienische Pizza müsse aus dem Steinofen kommen, so Carrer.

Foto: pixabay

Jackson Roberto Carrer kam 2007 mit 17 Jahren nach Deutschland. Geboren wurde er in Brasilien, hat aber italienische Vorfahren und auch einen italienischen Pass. In Deutschland angekommen arbeitete Carrer zehn Jahre lang in der Eisdiele “Buonissimo”, bevor er in die Pizzeria “Il Peperoncino” in Bindlach wechselte.

Fabrizio Campisano brachte ihm dort alles bei, was er für den eigenen Laden “Mozzarella e Basilico” wissen musste.

Foto: Thorsten Gütling

In der heutigen Gastronomie gibt es nur noch wenige Läden, die sich voll und ganz auf ein Themengebiet spezialisieren. Multikulturelles ist heute im Trend.

(Jackson Roberto Carrer, Betreiber des Mozzarella e Basilico)

In knapp zwei Wochen soll dann die große Eröffnung stattfinden. Carrer plant dann jeden Tag von 11 bis maximal 23 Uhr geöffnet zu haben. Erst wenn man sehe wie der Laden läuft, könne man über einen Ruhetag nachdenken, so Carrer.

Neueröffnung: Das steckt hinter dem Wiener Kaffeehaus

Nur noch wenige Tage, dann eröffnet Bayreuths erstes Wiener Kaffeehaus. Das Bayreuther Tagblatt konnte vorab einen Blick in die Räumlichkeiten werfen und sich mit dem Inhaber Philipp von Fechter unterhalten.

Das neue Wiener Kaffeehaus in der Opernstraße. Foto: Susanne Jagodzik

Wiener Charme in der Opernstraße

Der Wiener Kaffeehaus-Charme wird direkt beim Betreten des kleinen Ladengeschäfts “1897” in der Opernstraße deutlich. Dunkle Massivholz-Möbel prägen das Bild und versprühen eine gemütliche Atmosphäre.

Das barocke Bayreuth mit seiner Kultur braucht auch ein traditionelles Kaffeehaus. Italienische Cafés gibt es an jeder Ecke. Wenn wir aber schon eine deutsch-österreichische Kaffeehaus-Kultur haben, so gehört diese auch hierher.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Hier steht der Chef noch selbst hinter der Theke

Philipp von Fechter kam selbst über Umwege zur Kaffeerösterei. Eigentlich arbeitet der 39-Jährige als IT-Berater. Vor knapp fünf Jahren lernte er dann das Kaffeerösten. Seit zwei Jahren betreibt er eine Privatrösterei in Münchberg. Für die kommenden Monate konzentriert sich Fechter allerdings voll und ganz auf das neue Ladengeschäft.

Philipp von Fechter – Inhaber des 1897. Foto: Susanne Jagodzik

In den nächsten Monaten werde ich selbst hinter der Theke stehen.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Einzigartige Wiener Röstung

Das besondere an Fechters Kaffee ist die spezielle Wiener Röstung. Diese pendelt sich zwischen der sehr hellen Röstung und der dunklen Espresso-Röstung ein, wie man sie aus Italien kennt. Es gebe nur wenige, die die Wiener Röstart anbieten würden. Das mache es so besonders, so Philipp von Fechter.

Die gerösteten Bohnen der Privatrösterei 1897. Foto: Susanne Jagodzik

Kaffeehaus trifft auf Genussort

Neben den Kaffeespezialitäten bietet das 1897 auch weitere Röstprodukte wie Nüsse an. Zusätzlich erstellt der 39-Jährige ein Konzept für ein Regal-Mietsystem in seinem Laden. Regionale Händler können hier ein Regal mieten und ihre Produkte verkaufen. So finden neben einer speziellen Marmelade aus dem Tropenhaus auch Fischfilets in Dosen des Feinkosthändlers Schmaus – ein bisher einzigartiges Produkt in Bayern – ihren Platz im 1897.

Bayreuth ist ein kleiner kosmopolitischer Ort, in dem sich die ganze Welt trifft. Das zeigen wir auch mit unseren Produkten. Neben vielen regionalen Erzeugnissen wird es auch Delikatessen aus der ganzen Welt geben.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Zu einem guten Kaffee gehört natürlich auch ein kleines Gebäck. Deshalb wird es ab Samstag, 8. Juni, dann auch die Bayreuther “Opernkugeln” geben. Die Barockkugeln sind angelehnt an die Salzburger Mozartkugeln, schmecken allerdings gehaltvoller und fruchtiger. Außerdem bietet Philipp von Fechter künftig “Kaisertörtchen” an. Diese werden von der Bäckerei Zollinger nach einem “Original Fechter”-Rezept hergestellt.

Die Bayreuther “Opernkugeln” – eine Anlehnung an die Mozartkugeln. Foto: Susanne Jagodzik


Eröffnet wird das 1897 am Samstag, 8. Juni, um 13:30 Uhr. Ab dann wird das Kaffeehaus immer dienstags bis freitags von 11:30 bis 17:30 Uhr und samstags von 13:30 bis 17:30 Uhr geöffnet haben.