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Home Office: zwischen Ruhe und Stress

medi ist einer der großen Arbeitgeber in Bayreuth. Von den ingesamt 1.700 Mitarbeitern am Standort, nutzen 190 aus dem kaufmännischen Bereich regelmäßig die Option, von zuhause aus zu arbeiten. Die Ergebnisse einer AOK-Studie zeigen auch Schwächen dieses Arbeitsmodells auf. Das Bayreuther Tagblatt hat mit medi darüber gesprochen, warum das Unternehmen Home Office anbietet und wie die Mitarbeiter langfristig ohne gesundheitliche Einschränkungen davon profitieren können.

Home Office als freiwillige Option

Foto: Pexels

medi bietet seit 2006 die Möglichkeit Home Office zu nutzen. „Die Nachfrage seitens der Mitarbeiter und Bewerber war da. Viele erwarten das inzwischen von der modernen Arbeitswelt“, erklärt HR-Manager Sascha Bohne. „Home Office zu nutzen ist hier individuell und freiwillig“, fügt er hinzu. Machbar sei es im kaufmännischen Bereich. Vor allem Mitarbeiter mit einem langen Arbeitsweg oder Mitarbeiter mit Kindern würden das Modell nutzen – jedoch immer in Absprache mit der jeweiligen Führungskraft.

Flexibel und eigenverantwortlich arbeiten

Laut Sascha Bohne, arbeiten 190 Mitarbeiter regelmäßig, an etwa ein bis  zwei Tage pro Woche, von zuhause aus. Dazu kommen weitere, die das Angebot nur vereinzelt in Anspruch nehmen. „Für das Unternehmen hat es den Vorteil, dass man so von Fachkräften profitieren kann, deren Wohnort weiter entfernt ist“, sagt er.

Mit Home Office möchten wir den Mitarbeitern ermöglichen, flexibel arbeiten zu können. Damit pflegt medi eine Vertrauenskultur und setzt außerdem auf eine gewisse Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter: das sorgt für Motivation.

(Sascha Bohne, HR-Manager bei medi)


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Risiko: Wenn die Grenzen verschwimmen

Wie eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK belegt, habe mehr als ein Drittel derer, die regelmäßig im Home Office arbeiten Probleme nach der Arbeit richtig abzuschalten. Dazu komme, dass ein Viertel sogar im Urlaub über Probleme am Arbeitstag nachdenkt. Die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem verschwimmen zunehmend: Die Befragten gaben zum Beispiel an, auch in ihrer Freizeit oder während des Urlaubs geschäftliche Anrufe oder Mails zu bekommen. Das spiegelte sich im gesundheitlichen Zustand der Betroffenen wieder: Mehr als die Hälfte klagte über Erschöpfung, Gereiztheit, Nervosität oder Schlafstörungen.

Sport und Ruhezeiten: Wie medi vorbeugt

Doch so weit muss es nicht kommen – dem stimmt auch HR-Manager Sascha Bohne zu. „Eine ständige Erreichbarkeit wird bei medi nicht erwartet und ist auch nicht gewünscht“, erklärt er. Natürlich greife bei den Mitarbeitern im Home Office ebenfalls das Arbeitszeitgesetz. „Sie haben die Möglichkeit die Zeiten mobil zu erfassen“, fügt Bohne hinzu.

Wichtig ist es, dass die Mitarbeiter und Führungskräfte immer im Gespräch bleiben, wie hoch die Belastung gerade ist und welches Arbeitsmodell ihnen guttut.

(Sascha Bohne, HR-Manager bei medi)

medi am Standort Bayreuth. Foto: Redaktion

medi engagiert sich für die Gesundheit der Mitarbeiter: Zum Beispiel gibt es Yoga-Kurse im Unternehmen, vor der Arbeit oder mittags. „Uns erreicht viel positives Feedback“, sagt Sascha Bohne.

Home Office ist kein Muss. Die Mitarbeiter können jederzeit wieder täglich im Unternehmen arbeiten. Manche finden zuhause keine Ruhe oder haben Schwierigkeiten eine stabile Internetverbindung herzustellen. Es ist wichtig, dass jeder für sich die optimalen Bedingungen findet.

(Sascha Bohne, HR-Manager bei medi)

Entspannt durch mobiles Arbeiten

Gerade laufe ein Pilotprojekt, bei dem digitale Arbeitsmöglichkeiten von zuhause oder unterwegs getestet werden, so Bohne. Dazu gehören zum Beispiel virtuelle Meetings über Video. „Wird ein Kind plötzlich krank, nimmt das bei vielen den Druck, wenn sie kurzfristig nach Absprache ins Home Office wechseln und so trotzdem an der Konferenz teilnehmen können“, erklärt er.