Schlagwortarchiv für: Landkreis

Über 200 Betriebe aus Bayreuth Stadt und Land beantragen KfW-Corona-Hilfen

Über 300 Betriebe aus Bayreuth Stadt und Landkreis sowie aus Forchheim, haben bereits die KfW-Corona-Hilfen beantragt. 

Staatsstraße im Kreis Bayreuth aktuell wegen Sportevent voll gesperrt

Die Staatsstraße 2186 zwischen Obernsees und Plankenfels ist am Sonntag (13.9.2020) zwischenzeitlich voll gesperrt. Grund dafür ist das Radsportevent “Bayreuther Contre la Montre”.

Gastronomen in oberfränkischem Landkreis verstoßen gegen Corona-Maßnahmen

Ein Landratsamt in Oberfranken meldet, dass sich in letzter Zeit vermehrt Bürger über Gastronomen beschweren. Diese halten sich angeblich nicht an das Infektionsschutzgesetz.

“Kultur vor dem Fenster” endlich auch im Landkreis Bayreuth

Der Landkreis Bayreuth beteiligt sich an der Internetplattform “Kultur vor dem Fenster”. Die Künstlerszene im Bayreuther Raum soll so unterstützt werden. 

Corona-Hotspots in Bayern: Hier gibt es die meisten Neuinfektionen

In Deutschland gibt es einen neuen Corona-Hotspot und der liegt in Bayern. Die 7-Tage-Inzidenz liegt weit über der bayerischen Corona-Obergrenze von 35 Menschen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen. 

Fifty-Fifty-Taxi in Bayreuth und Landkreis vor Einführung

Das Fifty-Fifty-Taxi in Stadt und Landkreis Bayreuth steht kurz davor, fest eingeführt zu werden. Die Entscheidung fällt am Montag (13.7.2020). 

Amtsanmaßung und Sachbeschädigung: Frau malt in Oberfranken Zebrastreifen auf die Straße

In Oberfranken muss sich eine Frau jetzt wegen Amtsanmaßung und Sachbeschädigung verantworten. Sie hat im Landkreis Hof einen Zebrastreifen auf die Straße gemalt. 

Bierdeckel: Bayreuths längst vergessene Brauereien

Florian Meisel hat ein ganz besonderes Hobby. Der Bischofsgrüner sammelt Bierdeckel. Für das Bayreuther Tagblatt hat er eine Auswahl aus dem Landkreis Bayreuth zusammengestellt. Darunter finden sich auch viele Brauerei, die es inzwischen gar nicht mehr gibt. Die bt-Leser haben auch kürzlich über das beste Bockbier Bayreuths abgestimmt.

Wer erinnert sich noch an die Brauerei Engelbrecht oder den Schillingskeller in Bayreuth? In der Bildergalerie unter dem Text, kann man durch lange vergessene Brauereien stöbern.  

36.000 Bierdeckel

Bereits sein Vater habe Bierdeckel gesammelt und vor knapp 20 Jahren sei auch er diesem Hobby verfallen, so Florian Meisel. Inzwischen ist die Sammlung des Familienvaters bereits auf rund 36.000 Bierdeckel aus dem gesamten deutschsprachigen Raum angewachsen. Darunter finden sich knapp 5.000 verschiedene Brauereien.

Durch Tauschbörsen oder Anzeigen findet man immer neue Schätze. Die Arbeit, die dahinter steckt, ist allerdings sehr zeitintensiv.

(Florian Meisel)

Die Bierdeckel werden dann von Meisel alphabetisch geordnet und in Kisten verpackt. Denn eine licht- und staubgeschütze Lagerung sei wichtig.

Bierdeckel aus den 20er Jahren

Interessant an den Bierdeckeln ist auch das Alter. In Meisels Sammlung finden sich viele Bierdeckel aus den 20er und 30er Jahren.

Um das Alter der Bierdeckel zu bestimmen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben dem Impressum gibt auch die Dicke der Bierdeckel oftmals Aufschluss über das Alter.

(Florian Meisel)

Zeitreise durch längst vergessene Brauereien

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Sie besitzen ebenfalls noch alte Bierdeckel? Dann melden Sie sich bei Florian Meisel unter der Telefonnummer 09276-926198.

Region: Zweitgrößtes Sport-Camp Bayerns entsteht

Die Bauarbeiten schreiten voran! In Bischofsgrün entsteht das zweitgrößte Sport-Camp Bayerns. Inzwischen haben die Bauarbeiten am Rohbau begonnen. Zum Jahreswechsel 2020/2021 soll das neue Sportangebot dann eröffnet werden.

Sport für drinnen und draußen

Neben den BLSV-Sportcamps in Inzell, Regen und am Spitzingsee entsteht nun auch in Bischofsgrün ein modernes Sportcamp mit einem breitgefächerten Sportangebot. Es umfasst sowohl Indoor- als auch Outdoor-Aktivitäten. Dazu zählt eine Dreifachsporthalle mit Kletterangeboten, ein Kunstrasenplatz sowie verschiedene Gesundheits- und Wohlfühlangebote, Seminarräume und auch Tennisplatze.

Foto: Susanne Jagodzik

Kosten: 32 Millionen

Ziel sei es, jedem die Möglichkeit zu geben, seinen Sport ausleben zu können. Das Angebot richte sich vorwiegend an Sportvereine, Sportfachverbände und Schulklassen. Aber auch sporttreibende Einzelnutzer seien herzlich willkommen, so Jörg Ammon, BLSV-Präsident auf Anfrage des bt.

Insgesamt belaufen sich die Kosten des Projekts auf 32 Millionen Euro. 23,4 Millionen werden dabei vom Freistaat Bayern übernommen.

Joachim Herrmann, Innenminister Bayern
Foto: Kurt Fuchs © CSU-Fraktion

Dieses Geld ist bestens angelegt. Jeder Euro zahlt sich aus, nicht nur finanziell, sondern auch in unbezahlbaren gesellschaftlichen Werten.

(Joachim Herrmann, Bayerns Innen- und Sportminister)

Idealer Standort Bischofsgrün

Das Fichtelgebirge habe dabei viele Kriterien erfüllt, die für den BLSV wichtig seien. Neben idealen Voraussetzungen für Outdoorsport zu nahezu allen Jahreszeiten, sei hier auch die Möglichkeit gegeben, den nordbayerischen Raum an das BLSV-Netz anzubinden, so Jörg Ammon, BLSV-Präsident.

Jörg Ammon, Präsident BLSV. Foto: BLSV

Die wunderbare Natur, das angrenzende Freibad, die Nähe zu zwei benachbarten Sportvereinen sowie viele weitere Synergien haben zur Entscheidung für den Luftkurort Bischofsgrün beigetragen.

(Jörg Ammon, BLSV-Präsident)

Hier entsteht das Sportcamp:

Ein Leben für die Tiere: Zu Besuch auf dem Gnadenhof

Wer sieht, welches Leid Menschen Tieren antun können, der könnte verzweifeln. Nicht so Monika Pracht. Auf ihrem Gnadenhof finden die ein Zuhause, die gequält, verprügelt und verstümmelt wurden. Wer wissen will, wie Pracht den Anblick von soviel Leid erträgt, der muss einen Blick auf ihre Wände werfen.

Wochenlanger Kampf um Mucks Leben

Das Jahr 1989 stellte nicht nur für ganz Deutschland eine Zäsur dar, sondern auch ganz persönlich für Monika Pracht. In diesem Jahr führte das Leben sie mit dem kleinen Muck zusammen. Zu dem Zeitpunkt lebte das Ponyfohlen unter schrecklichen Umständen in einem Wanderzirkus. Monika Pracht kaufte dem Zirkus das Tier ab. Wochenlang wurden die Wunden des Pferdes versorgt und er wurde aufgepäppelt. Erst dann war sicher: Der kleine Muck überlebt. Es sollte der Anfang eines langen gemeinsamen Weges sein. Und nicht zuletzt der Beginn des Gnadenhofes Fränkische Schweiz. Der kleine Muck ist heute dreißig Jahre alt.

Foto: red.

Zufrieden liegt er da, ein kleiner Kämpfer, der sich von einem misshandelten Pferdekind zu einem glücklichen Hengst entwickelt hat. Und bis heute einen ganz besonderen Platz im Herzen von Monika Pracht einnimmt. Monika Pracht ist einer dieser Menschen, bei denen man weiß, dass die Welt eine bessere wäre, gäbe es mehr wie sie. Betritt man den Gnadenhof, trifft man öfters auf folgenden Satz: “Hier endet unser Leidensweg. Wir haben nichts mehr zu fürchten. Wir sind zuhause.”

Wie kann man die Menschen nicht hassen?

Überall sind Sprüche und Zitate auf dem Gelände verteilt, eine kleine Leidenschaft von Monika Pracht. Vermutlich schöpft sie daraus Kraft. Eine der ersten Fragen, die sich im Gespräch mit ihr aufdrängen, ist folgende: Wie kann man die Menschen nicht hassen, wenn man so viel Leid sieht?

Foto: red. Frieda ist blind und Diabetes krank. In ihrem eigenen Zimmer findet sie sich aber gut zurecht und essen tut sie auch noch gerne.

Der Gnadenhof ist ein besonderer Ort. Wo soll man anfangen? Erstmal leben dort zwei Hunderudel. Da gibt es die dreibeinige Hündin Puppa und ihre Freundin Dolly, beide wurden aus einem Tierheim während eines Türkeiurlaubs gerettet. Puppa ist immer aktiv und die Chefin, auch mit ihren drei Beinen. Dolly ist sehr ängstlich, der kleine Hundekörper zittert die meiste Zeit und trotzdem sucht sie Nähe, lehnt sich an. Caruso ist ein wunderschöner brauner Hund mit den gefühlvollsten Augen, die man sich vorstellen kann.

Caruso will mehr

Am Tag unseres Besuches ist er krank, hört man auf ihn zu streicheln, tippt er einen mit der Pfote an: “mehr”. Monika Pracht fand ihn, als er gerade von zwei Männern mit einer Eisenstange verprügelt wurde. Wie so viele andere, rettete sie auch ihn.

Foto: red.

Das andere Rudel besteht hauptsächlich aus Windhunden. Tritt man in ihr Zuhause ein, kommt einem die ganze Bande entgegen gerannt, inklusive Dackelmischling Leo. Leo ist schon ein alter Herr, hört nicht mehr gut und kommt mit allen wunderbar aus. Nur mit Männern hat er Probleme, vor ihnen hat er Angst. Als man ihn fand, eingesperrt in einem Schrank, hatte er ein gebrochenes Brustbein und Pfoten. Am Gnadenhof begegnen einem nicht nur Tiere, sondern auch die Abgründe des Menschseins. Die Menschen wollen einen gesunden, jungen, süßen Hund, erzählt Monika Pracht. Wenn er dann alt wird, krank oder einfach nicht gut hört, haben sie es satt und werden ihn los.

Acht Anfragen pro Woche: Das Pferd muss weg

Es gibt sieben große Pferde, die auf einer Koppel stehen. Mittlerweile, so erzählt Frau Pracht, kommen pro Woche mindestens acht Anfragen, immer mit dem gleichen Anliegen: Das Pferd muss weg, weil man es nicht mehr reiten kann. Unmöglich den ganzen Bedarf abzudecken, zu limitiert ist der Platz und die finanziellen Mittel. Der Gnadenhof finanziert sich über Spenden und Patenschaften. Das Einzige, was dann übrig bleibt, ist der Versuch, sie woanders hin zu vermitteln. Nie wanderten in Deutschland so viele von ihnen in den Schlachthof wie heute.

Oft sind die Tiere hier am Ende ihres Lebens angelangt, um sie wird sich besonders gekümmert, sie sollen es gut haben, zumindest auf ihrem letzten Weg. Zu jedem einzelnen Wesen gibt es eine Geschichte, Monika Pracht kennt sie alle.

Foto: red. Leo fühlt sich bei unserer Reporterin wohl.

In ihrer Küche wohnt gerade der Wellensittich “Pieps”. Pieps hat vorne keine Federn und ist mittlerweile so kraftlos, dass er nicht mehr mit den anderen Vögel im Gehege sein kann. Deswegen hat Monika Pracht ihn nah zu sich geholt und redet viel mit ihm. Keiner soll allein sein. Auch Kater Felix wird hingebungsvoll gepflegt.

Man könnte den ganzen Tag nur weinen und schreien

Mittlerweile ist er achtzehn Jahre alt und kann nicht mehr alleine essen. Ein ganzes Regal an Medikamenten ist nur für ihn, er soll keine Schmerzen haben. Bei all dem was sie erlebt, so Monika Pracht, könne sie gefühlt oft den ganzen Tag nur weinen und schreien. Es gibt eine kleine Gedenkstätte, mitten auf dem Gelände, darauf steht: “Ich bin gegangen, nur einen kleinen Schritt und gar nicht mal weit. Und wenn du dorthin kommst, wo ich jetzt bin, wirst du dich fragen, warum du geweint hast. In Liebe gedenken wir unseren verstorbenen Tieren.” Monika Pracht glaubt fest an die Regenbogenbrücke. Der Geschichte nach überquert man nach dem Tod eine Regenbogenbrücke, auf deren anderen Seite die geliebten Tiere warten. Fast tausend Tiere hat sie seit 1990 in den Tod begleitet.

Foto: red. An Heiligabend ist die “Mami”-Ziege verstorben. Das sind ihre drei Kinder.

Das kleine Zwergpony Scarlet steht ruhig auf ihrer Koppel. Sie ist eine wahre Überlebenskünstlerin, ein schwerst beeinträchtigtes Tier, das große Probleme beim Laufen hat.

75.000 Euro für die Tierärzte

Damals wurde es in einem Zirkus versteigert. Trotz alldem hat Scarlet sich durchgekämpft und ist ein wahrer Wonneproppen, so Monika Pracht. Wie so viele andere, bekommt sie regelmäßig Medizin und Behandlungen. Im Jahr gibt der Gnadenhof allein für die Tierärzte 75.000 Euro aus.

Foto: red. Die Wildgans Prinz ist mit einem amputierten Flügel zum Gnadenhof gekommen und steht gerne im Mittelpunkt.

“Wir bitten alle Tiere tausendfach um Verzeihung und hoffen, dass einige Wesen uns hören können. Es gibt Menschen, die versuchen, den Tieren zu helfen. Ich hoffe, die Seelen der gequälten Tiere können fühlen, dass sie nicht ganz verloren sind auf dieser Erde”, ist auf einem weiteren Schild zu lesen.

Wer kommt, darf bleiben

Katze Maunzi lag in einem Getreidesilo und wurde von der Feuerwehr gerettet. Heute ist sie zum zweiten Mal alleine als Freigängerin unterwegs und ist von selbst nach Hause gekommen. Alle kommen sie wieder, sie wissen, dass es ihnen hier gut geht. Vermittelt wird nicht, alle die kommen, bleiben auch. Sie sollen wissen, dass sie jetzt ein Zuhause haben.

Foto: red. Das ist Maunzi.

Monika Pracht wohnt mitten unter ihren Tieren, ihr Bett steht bei einem der Hunderudel. Als junge Frau ist sie viel gereist, hatte zahlreiche Interessen und konnte schöne Kleidung genießen. Mittlerweile ist ihr das nicht mehr wichtig. Ihr Entschluss für die Tiere zu leben, hat all die anderen Bereiche relativiert. Bislang hat sie zwei kleine Bücher geschrieben: “Spuren meiner Tiere”. Gerade arbeitet sie am dritten und letzten Band. In diesem wird es um Glück gehen und darum, wie sehr einen eine solche Aufgabe vereinnahmt. Die Tiere sind für sie wie Familienmitglieder, sie unterscheidet nicht zwischen Mensch und ihnen.

“Sie denken nicht an die Vergangenheit und planen nicht für die Zukunft. Sie leben im Hier und Jetzt und sind deshalb wesentlich besser dran als die Menschen. Weil sie keine Zukunftsängste haben, das ist ein großer Vorteil. Auf der anderen Seite werden sie immer noch behandelt wie zweite und dritte Kategorie.” (Monika Pracht)

Sie sagt ehrlich, dass man mit dem zufrieden sein muss, was man machen kann und konnte. Überall gibt es Grenzen und man könne nunmal nicht alle Tiere retten. Daran könnte man natürlich verzweifeln. Aber sie hat sich bemüht, sich stets extrem bemüht, den Tieren ein besseres Leben geben zu können. Und bei den Tieren, die ihren Platz auf dem Gnadenhof gefunden haben, hat sie ihr Ziel erreicht.

Wenn Sie den Gnadenhof Fränkische Schweiz unterstützen möchten, können Sie sich auf der Website über Spenden und Patenschaften informieren.