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Friedrichs-Forum: Das ist der zukünftige Leiter

Während die Sanierungsarbeiten am künftigen Friedrichs-Forum auf vollen Touren laufen, hat die Stadt jetzt eine wichtige Personalentscheidung getroffen. Hendrik Schröder wird das Friedrichs-Forum ab dem 1. Juli leiten.

Foto: Stadt Bayreuth

Das ist Hendrik Schröder

Hendrik Schröder wurde im Landkreis Lippe in Nordrhein-Westfalen geboren. Er ist gelernter Musiker und hat Oboe in Hamburg studiert. Als Kulturmanager war Schröder die vergangenen 15 Jahre an verschiedenen Mehrspartenhäusern angestellt. So war er unter anderem von 2008 bis 2014 am Nationaltheater Mannheim engagiert und im Anschluss vier weitere Jahre am Staatstheater Nürnberg Orchesterdirektor.

Über seinen neuen Job sagt Schröder, dass er sich auf die Entwicklung neuer Veranstaltungsreihen und Strukturen freue. Daneben blicke er positiv darauf, ein neues Team dafür zu gewinnen.

Die Profilierung des Friedrichs-Forums durch die Entwicklung eines vielfältigen Angebots für alle Menschen aus Bayreuth und Umgebung ist mir ein Herzensanliegen.
(Hendrik Schröder über seine neuen Aufgaben)

Das sagt die Oberbürgermeisterin

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sieht in der personellen Weichenstellung einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Positionierung der ehemaligen Bayreuther Stadthalle:

Foto: Thorsten Gütling

Mit Hendrik Schröder gewinnen wir für das Friedrichs-Forum einen Leiter, der als Musiker ein starkes inhaltliches Profil mitbringt und gleichzeitig an großen und renommierten Theatern in leitender Funktion als Kulturmanager tätig war. Ich bin überzeugt davon, dass das Friedrichs-Forum von seinen Kompetenzen und seinem Netzwerk profitieren wird.
(Brigitte Merk-Erbe)

Skandal-Miss-Bayreuth 1991: Das macht Michelle heute

Am Donnerstag steht beim Bayreuther Volksfest eines der Highlights auf dem Programm: die legendäre Miss-Volksfest-Wahl. Dieser Wettbewerb sorgt bei vielen Zuschauern für Begeisterung, erzeugte in den vergangen Jahren aber auch bereits das ein oder andere Mal Aufregung. Einmal stellte sich heraus, dass die Miss Bayreuth erst 14 Jahre alt war, ein anderes Mal gewann ein Mann, der sich erst später einer Geschlechtsumwandlung unterzog. bt-Redakteurin Susanne Jagodzik hat mit eben jener Michelle Mayer, der damaligen Miss Bayreuth über die “Skandal-Wahl” und ihr jetziges Leben gesprochen.

Die Miss-Volksfest-Wahl 1991

Michelle Mayer war 20 Jahre alt, als sie sich entschloss 1991 an der Wahl zur Miss Bayreuth auf dem Volksfest teilzunehmen. Was keiner wusste: Michelle hieß damals eigentlich noch Michael und durchlebte gerade eine Hormontherapie. Nur ein Viertel Jahr nach der Wahl zur Miss Bayreuth stand für Mayer dann die große, lange geplante, Geschlechtsumwandlungs-OP an.

Um einiges spontaner war dagegen die Teilnahme an der Wahl zur Miss Bayreuth. Michelle Mayer war mit ihren Kolleginnen vor Ort und machte aus Spaß bei dem Wettbewerb mit. Dass sie am Ende auch gewinnen würde, daran hätte sie nie gedacht.

Im nachfolgenden Video schildert Michelle Mayer ihre Emotionen nach dem Sieg.

Kurz nach dem Moment der Freude, flog Mayers Identität auf. Dann wurde ihr bewusst, dass ihr großes Geheimnis nun aufgeflogen ist. Mayer musste lange überlegen, wie sie mit der Situation umgehen soll. Sie dachte über ein Outing oder einen Umzug in eine andere Stadt nach. Auch die Medien stürzten sich schnell auf die Sensationsmeldung.

“Michelle” in der Bravo. Foto: Bravo

Der Gang in die Öffentlichkeit

Dann fasste Michelle Mayer einen Entschluss. Ihr wurde klar, dass sie anderen Menschen zeigen möchte, dass ein Leben, so wie sie es führt, vollkommen normal ist.

Ich war jahrelang in den verschiedensten Medien unterwegs, habe Selbsthilfegruppen unterstützt und mein Buch “Messer im Traum” veröffentlicht. Ich möchte den anderen zeigen, dass man sich öffentlich zeigen kann und nicht verstecken muss.

(Michelle Mayer)

Fokus auf das eigene Leben

Mayer widmete sich dann nach dem Medienrummel erst einmal ihrer Karriere. Die 48-Jährige war auf dem Kreuzfahrtschiff Aida unterwegs und betrieb in Erlangen einen Friseur-Salon. Erst vor drei Jahren kam sie zurück nach Bayreuth.

Dann besuchte sich auch das erste Mal nach 25 Jahren wieder die Miss-Wahl am Bayreuther Volksfest und wurde prompt erkannt.

Viele schauen mich an und überlegen, ob ich tatsächlich Michelle bin. Ich bin aber stolz darauf angesprochen zu werden. Es gibt mir die Möglichkeit meine persönliche Meinung abzugeben und den Menschen einen Blick hinter die Fassade zu gewähren.

(Michelle Mayer)

Kein leichter Weg

Heute blicke sie mit Stolz auf die vergangenen Jahre zurück. Sie sei froh diesen Schritt gegangen zu sein, auch wenn es nicht immer einfach war. Lange Zeit hatte die ehemalige Miss Bayreuth aufgrund ihrer Lebensgeschichte keinen Kontakt zu ihrer Familie. Mit 14 Jahren zog sie von zu Hause aus und war ab diesem Zeitpunkt auf sich alleine gestellt.

Auch mit Morddrohungen und Anfeindungen musste die heute 48-Jährige lernen umzugehen. Inzwischen würden ihr die Leute aber mit Toleranz und Akzeptanz begegnen.

Das ist mein Leben. Man kann nie mit der Geschichte abschließen. Aber das möchte ich auch nicht. Ich hoffe, mit meiner Lebensgeschichte noch vielen anderen helfen zu können.

(Michelle Mayer)

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Ein brasilianischer Italiener zieht in den Gasthof “Zum Oberen Tor”

Die Gaststätte “Zum Oberen Tor” galt jahrelang als gutbürgerliches, deutsches Lokal. Nach 30 Jahren ist nun aber Schluss. Stattdessen zieht ein Italiener mit einem besonderen Konzept in das Traditionshaus.

Unter dem Namen “Mozzarella e Basilico” bietet der Betreiber Jackson Roberto Carrer künftig sowohl italienisches Essen, als auch Burger an. Allerdings keine typisch amerikanischen Burger, sondern zubereitet nach italienischer Art.

Qualität ist uns wichtig. Lieber gibt es kleinere Mengen, aber dafür können wir ein hohes Maß an Qualität sichern.

(Jackson Roberto Carrer)

Besonders stolz ist Jackson Roberto Carrer auf den Steinofen, der mitten im Gastraum steht. Richtige italienische Pizza müsse aus dem Steinofen kommen, so Carrer.

Foto: pixabay

Jackson Roberto Carrer kam 2007 mit 17 Jahren nach Deutschland. Geboren wurde er in Brasilien, hat aber italienische Vorfahren und auch einen italienischen Pass. In Deutschland angekommen arbeitete Carrer zehn Jahre lang in der Eisdiele “Buonissimo”, bevor er in die Pizzeria “Il Peperoncino” in Bindlach wechselte.

Fabrizio Campisano brachte ihm dort alles bei, was er für den eigenen Laden “Mozzarella e Basilico” wissen musste.

Foto: Thorsten Gütling

In der heutigen Gastronomie gibt es nur noch wenige Läden, die sich voll und ganz auf ein Themengebiet spezialisieren. Multikulturelles ist heute im Trend.

(Jackson Roberto Carrer, Betreiber des Mozzarella e Basilico)

In knapp zwei Wochen soll dann die große Eröffnung stattfinden. Carrer plant dann jeden Tag von 11 bis maximal 23 Uhr geöffnet zu haben. Erst wenn man sehe wie der Laden läuft, könne man über einen Ruhetag nachdenken, so Carrer.

Nach Kritik: Halil Tasdelen äußert sich

Aufgrund einer Aussage Halil Tasdelens zu den Kompetenzen des Jusos-Chefs Kevin Kühnert wurden Stimmen aus den Reihen der oberfränkischen Jusos laut, die sich dadurch massiv angegriffen fühlten. Sebastian Weber, stellvertretender Bezirksvorsitzender der Jusos Oberfranken, forderte in einem Facebook-Post sogar eine öffentliche Entschuldigung von Halil Tasdelen.

Nun äußert sich Halil Tasdelen zu den Vorwürfen aus den eigenen Reihen:

Jeder der mich kennt, weiß dass ich ein großer Freund der Jusos bin und diese auch fördere. Ich habe bereits mit Jan Fischer gesprochen. Auch er weiß, wie sehr ich hinter den Jusos Bayreuth stehe. Damit ist das Problem sowohl für mich als auch für die Bayreuther Jusos geklärt.

Die Worte “Milchbubi” und “Kühnert solle doch erst einmal arbeiten” waren allgemeine Meinungen am Wahlstand der SPD zur Europawahl. Diese Worte kommen also nicht direkt von mir. Allerdings stehe ich dazu, dass ich glaube, dass Kevin Kühnert noch nicht reif genug ist.

Die Worte von Sebastian Weber sind mir allerdings unbegreiflich. Ich verstehe auch nicht, warum dies über die Öffentlichkeit auf diesem Niveau ausgebreitet werden muss. Deswegen werde ich auch nicht auf den Facebook-Post von Sebastian Weber reagieren.

(Halil Tasdelen, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Bayreuth)

 

Hamsterbacke: Erster Unverpackt-Laden in Bayreuth öffnet

Getreide aus dem Holzbehälter wie Bier in ein mitgebrachtes Gefäß zapfen und Milchprodukte, Obst und Gemüse plastikfrei einkaufen, soll schon bald auch in Bayreuth möglich sein.

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Eine Gruppe engagierter Bayreuther will einen Unverpackt-Laden öffnen – und zwar noch in diesem Jahr. Simon Pöschl-Kehry und seine Frau Laura Kehry brachten die Idee mit nach Bayreuth. Mit ihren Mitstreitern gründen sie den Verein Hamsterbacke, sodass aus der Vision schnell Realität wird.

Wir wollen ein Zeichen setzen gegen die Alternativlosigkeit von zunehmend aufwendig verpackten Lebensmitteln. Wir wollen es auch in Bayreuth selbstverständlich machen, möglichst unverpackt einkaufen zu können.

(Von der Homepage des Vereins Hamsterbacke)

Dazu arbeitet der Verein mit dem Transitionhaus zusammen. Das Bayreuther Transitionhaus ist derzeit noch immer auf der Suche nach einer neuen Bleibe, ebenso wie Simon Pöschl-Kehry und seine Mitstreiter für ihren Laden. “Am liebsten wäre uns eine gemeinsame Lösung: das Café des Transitionhauses und unser Laden unter einem Dach”, sagt der Initiator.

Das Konzept

“Wir wollen hauptsächlich lagerbare Trockenprodukte wie Getreide, Nudeln und Hülsenfrüchte verkaufen”, sagt Pöschl-Kehry. Aber auch Milchprodukte und Gemüse sollen zum Sortiment gehören. Der Verein will so viele Produkte wie möglich von Bauern aus Bayreuth und Umgebung beziehen. Nach der Gründung der Hamsterbacke wollen die Mitglieder verstärkt nach Erzeugern suchen, mit denen sie zusammenarbeiten können. Ganz nach dem Prinzip: So nah wie möglich.

Wenn man mal den Weg nachvollzieht, bis das Essen vom Produzenten auf dem Teller landet, wird einem echt schwindlig.

(Simon Pöschl-Kehry, Verein Hamsterbacke)

Ihre Behälter zum Abfüllen müssen die Kunden selbst mitbringen – egal ob Stofftaschen, Einmachgläser oder Tupperdosen. “Für die Laufkundschaft planen wir, zusätzlich Behälter im Laden anzubieten.” Welche das sein werden, ist noch unklar. Sicher ist aber, dass es keine Plastiktüten, sondern nur wiederverwendbare Gefäße und Taschen geben wird.

Die Finanzierung

Der Laden soll sich über die Mitgliederbeiträge finanzieren und ist nicht gewinnorientiert, lediglich die Kosten will der Verein mit den Einnahmen decken. “Darin unterscheiden wir uns von einem herkömmlichen Bioladen”, Simon Pösch-Kehry.


Die Gründungsveranstaltung des Vereins Hamsterbacke findet am 20. Juni um 18 Uhr im Iwalewahaus statt.

Neueröffnung: Das steckt hinter dem Wiener Kaffeehaus

Nur noch wenige Tage, dann eröffnet Bayreuths erstes Wiener Kaffeehaus. Das Bayreuther Tagblatt konnte vorab einen Blick in die Räumlichkeiten werfen und sich mit dem Inhaber Philipp von Fechter unterhalten.

Das neue Wiener Kaffeehaus in der Opernstraße. Foto: Susanne Jagodzik

Wiener Charme in der Opernstraße

Der Wiener Kaffeehaus-Charme wird direkt beim Betreten des kleinen Ladengeschäfts “1897” in der Opernstraße deutlich. Dunkle Massivholz-Möbel prägen das Bild und versprühen eine gemütliche Atmosphäre.

Das barocke Bayreuth mit seiner Kultur braucht auch ein traditionelles Kaffeehaus. Italienische Cafés gibt es an jeder Ecke. Wenn wir aber schon eine deutsch-österreichische Kaffeehaus-Kultur haben, so gehört diese auch hierher.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Hier steht der Chef noch selbst hinter der Theke

Philipp von Fechter kam selbst über Umwege zur Kaffeerösterei. Eigentlich arbeitet der 39-Jährige als IT-Berater. Vor knapp fünf Jahren lernte er dann das Kaffeerösten. Seit zwei Jahren betreibt er eine Privatrösterei in Münchberg. Für die kommenden Monate konzentriert sich Fechter allerdings voll und ganz auf das neue Ladengeschäft.

Philipp von Fechter – Inhaber des 1897. Foto: Susanne Jagodzik

In den nächsten Monaten werde ich selbst hinter der Theke stehen.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Einzigartige Wiener Röstung

Das besondere an Fechters Kaffee ist die spezielle Wiener Röstung. Diese pendelt sich zwischen der sehr hellen Röstung und der dunklen Espresso-Röstung ein, wie man sie aus Italien kennt. Es gebe nur wenige, die die Wiener Röstart anbieten würden. Das mache es so besonders, so Philipp von Fechter.

Die gerösteten Bohnen der Privatrösterei 1897. Foto: Susanne Jagodzik

Kaffeehaus trifft auf Genussort

Neben den Kaffeespezialitäten bietet das 1897 auch weitere Röstprodukte wie Nüsse an. Zusätzlich erstellt der 39-Jährige ein Konzept für ein Regal-Mietsystem in seinem Laden. Regionale Händler können hier ein Regal mieten und ihre Produkte verkaufen. So finden neben einer speziellen Marmelade aus dem Tropenhaus auch Fischfilets in Dosen des Feinkosthändlers Schmaus – ein bisher einzigartiges Produkt in Bayern – ihren Platz im 1897.

Bayreuth ist ein kleiner kosmopolitischer Ort, in dem sich die ganze Welt trifft. Das zeigen wir auch mit unseren Produkten. Neben vielen regionalen Erzeugnissen wird es auch Delikatessen aus der ganzen Welt geben.

(Philipp von Fechter, Inhaber des 1897)

Zu einem guten Kaffee gehört natürlich auch ein kleines Gebäck. Deshalb wird es ab Samstag, 8. Juni, dann auch die Bayreuther “Opernkugeln” geben. Die Barockkugeln sind angelehnt an die Salzburger Mozartkugeln, schmecken allerdings gehaltvoller und fruchtiger. Außerdem bietet Philipp von Fechter künftig “Kaisertörtchen” an. Diese werden von der Bäckerei Zollinger nach einem “Original Fechter”-Rezept hergestellt.

Die Bayreuther “Opernkugeln” – eine Anlehnung an die Mozartkugeln. Foto: Susanne Jagodzik


Eröffnet wird das 1897 am Samstag, 8. Juni, um 13:30 Uhr. Ab dann wird das Kaffeehaus immer dienstags bis freitags von 11:30 bis 17:30 Uhr und samstags von 13:30 bis 17:30 Uhr geöffnet haben.

Röhrenseekaserne: Vom Industrie- zum Wohngebiet

Die Stadt Bayreuth will aus dem Gewerbegebiet der ehemaligen Röhrenseekaserne, zwischen Pottensteiner-, Justus-Liebig- und Wilhelm-Busch-Straße, ein Wohngebiet machen.

Attraktive Wohnlage

“Der Bereich befindet sich im Strukturwandel”, sagt Baudirektorin Urte Kelm. Während Flächen nördlich des Gebiets industriell genutzt werden, haben sich südlich Gewerbebetriebe angesiedelt, die das Wohnen nicht stören würden, heißt es am Dienstag im Bauausschuss. Vor allem das große ehemalige Areal der Heizungs- und Lüftungsbaufirma Rüskamp, das derzeit nur zwischengenutzt wird, soll wegen seiner günstigen Lage am Röhrensee umgenutzt werden. Somit beseitigt die Stadt zeitgleich leerstehende Gewerbeflächen.

Die leerstehenden Schandflecken an der Pottensteinerstraße sollen neuen Wohnhäusern weichen. Foto: Redaktion

Wohnen, arbeiten, leben

Geplant ist ein urbanes Gebiet, das Platz für geförderten Wohnungsbau, Gewerbe sowie soziale und kulturelle Einrichtungen bieten soll. So haben auch Menschen mit geringerem Einkommen die Möglichkeit, zentrumsnah zu wohnen. Einzelhandelsbetriebe, Vergnügungsstätten und Tankstellen dürfen nicht gebaut werden. Erlaubt sein sollen nur Geschäfte, die nicht in Konkurrenz mit dem Angebot der Innenstadt stehen.

Lärm- und Umweltschutz

Dass die zukünftigen Bewohner der Anlage auch gut schlafen können, soll beim Bau darauf geachtet werden, dass in den Bereichen mit hohem Verkehrsaufkommen, keine Schlaf- und Wohnräume entstehen, sondern zum Beispiel Flure und Treppenhäuser.

Um die Natur zu schützen, ist außerdem geplant, zehn Prozent der Grundstücksflächen mit Bäumen und Sträuchern zu bepflanzen.

bt öffnet Türen: Im Himmel über Bayreuth

Die Sonne scheint. Am Airport Bayreuth sitzen einige Männer und Frauen in Campingstühlen neben einer der vier Start- und Landebahnen. Es sind Mitglieder der Luftsportgemeinschaft Bayreuth. Während das Bundesligateam schon seit mehreren Stunden für Punkte in der Ligawertung unterwegs ist, kommen hier Flugfreunde zusammen, um das gute Wetter zu nutzen.

Regelmäßig schießen hier Segelflugzeuge in Richtung Himmel nach oben. Je nach Wetter dauern die Flüge manchmal nur wenige Minuten, manchmal aber auch über eine Stunde. Am Samstag, 1. Juni, gesellte sich bt-Redakteur Frederik Eichstädt dazu, um einen Flug mit Pressesprecher Daniel Große Verspohl zu unternehmen. Das Video zum Flug finden Sie über dem Text.

Im engen Cockpit

Frederik Eichstädt am Flugplatz

Mit angelegtem Sicherheitsgurt. Foto: Redaktion.

Am Anfang war ich schon ein bisschen nervös, besonders, als ich den Fallschirm anlegte. Denn mein Kopf begann just beim Anlegen damit, sich vorzustellen, in welchen Situationen ich das Utensil denn nun während des Flugs bestimmt auch gebrauchen könnte. Und was dabei so alles schief gehen kann. Nachdem ich mir selbst einredete, und lebhaft vorstellte, dass ich das alles bestimmt super bewältigen würde, wich die Anspannung aber einer gewissen Vorfreude. Nach der Sicherheitsunterweisung ging es dann auch schon in das Cockpit der Maschine ASK21. Die hat zwar eine Spannweite von 17 Metern, aber das Cockpit ist ziemlich eng. Besonders wenn man fast zwei Meter groß ist. Ein paar, wahrscheinlich nur halbwegs elegante, Verrenkungen später, saß ich dann im Flugzeug. Wenn man dann über sich die Deckenklappen des gläsernen Cockpits schließt, weiß man, dass es jetzt erstmal kein Zurück mehr gibt. Irgendwie schön, irgendwie auch etwas unheimlich. Dann heißt es warten. Und es wird heiß. Sehr heiß. Die Sonne prallt direkt auf das Glasdach. Der Schweiß läuft von meiner Stirn. Zum Wegmachen bleibt keine Zeit, da ich die Kamera in Position bringen muss.

Während mir mein Pilot noch erklärt, dass unser Flugzeug gleich in drei Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen wird, haben wir die 100 km/h bereits erreicht und rasen über die Startbahn nach vorne. Im nächsten Moment sind wir bereits in der Luft. Und es fühlt sich gut an. Sehr gut. Der Bordfunk macht sich bemerkbar, der Höhenmesser piepst und ich bin wirklich begeistert von der Aussicht. Das Fliegen fühlt sich im Segelflieger ganz anders an als in den großen Passagiermaschinen. Man fühlt den Wind. Ein Gefühl von Freiheit macht sich breit. Ich habe ein Grinsen auf dem Gesicht. Auf die Frage, wie es mir geht, antworte ich euphorisch: “Geil”, und schiebe wenig später noch ein: “Ja, doch, wirklich gut” hinterher. Nach ein paar Runden beschließen wir dann dennoch zu landen. Es wird wieder gefunkt und gepiepst. Und wenig später setzen wir dann schon wieder auf dem Landeplatz auf. Ich habe immer noch ein Lächeln auf dem Gesicht.

Im Cockpit des Segelflugzeugs. Foto: Frederik Eichstädt.

Mehr zur LSG Bayreuth

Die Luftsportgemeinschaft Bayreuth (LSG) ist amtierender Deutscher Meister im Segelfliegen. Seit Oktober 2018 weilt die Meisterschale in der Wagnerstadt. Kurz darauf durfte sich die siegreiche Mannschaft im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Auch in der aktuellen Saison sind die Bundesligaflieger wieder an den Wochenenden in der Bundesliga auf Punktejagd.

Die Maschine der LSG im Rathaus. Foto: Redaktion.

Feriendorf Obernsees: Viel geplant, wenig gebaut

Seit Jahren sorgt das Bauprojekt rund um die Therme Obernsees für Aufsehen. Neben dem Feriendorf werden immer wieder Pläne für ein Hotel und diverse Gesundheitseinrichtungen diskutiert. Nun stehen große Teile der Fläche allerdings zum Verkauf. Das Bayreuther Tagblatt fasst den aktuellen Stand und die geplanten Baumaßnahmen in Obernsees zusammen:

Feriendorf an der Therme: 53 Häuser stehen

Das Feriendorf an der Therme ist das einzige Projekt, das bisher realisiert werden konnte. Inzwischen wurden 53 verschiedene Ferienhäuser am Hang neben der Therme Obernsees auf einer Fläche von 350.000 m² gebaut. Dabei wird zwischen sieben unterschiedlichen Modellen – vom Einzelhaus bis zum Premium-Bungalow – unterschieden. Innerhalb eines Jahres seien die Häuser nach Angaben des Bauträgers Schürgers-Hilhorst verkauft worden. Weitere Häuser könnten in den nächsten Bauabschnitten folgen. Vertrieben wird die Feriendorf-Anlage von der Immobilienfirma “Alpenimmobilien”.

Foto: Susanne Jagodzik

Karl Lappe, Bürgermeister von Mistelgau, äußert sich positiv über die Entwicklung des Feriendorfs:

Die Ferienhäuser an sich funktionieren gut. Der Tourismus im Raum Mistelgau entwickelt sich dadurch auch sehr gut. Wir hoffen, damit die Marke von 25.000 Übernachtungsgästen im Jahr zu knacken.

(Karl Lappe, Bürgermeister Mistelgau)

Baumhäuser: Fachliche Unterstützung gesucht

Zusätzlich sollen neben den Ferienhäusern rund 60 Baumhäuser entstehen. Nach Angaben des Investors seien die finanziellen Mittel für die Baumhäuser bereits gesichert, es würde aber an einer fachlichen Unterstützung für die Umsetzung der Pläne mangeln. Platz wäre außerdem für 50 weitere Ferienhäuser. Die Grundstücke seien voll erschlossen, heißt es. Gebaut wird vorerst aber nicht.

Foto: Susanne Jagodzik

Gesundheitseinrichtungen in Planung

Diverse Gesundheitseinrichtungen sind, nach Angaben des Bauträgers, ebenfalls in Planung. Dazu kooperiert Schürgers mit der Seniosana GmbH. Von einer Reha-Klinik für superreiche Herzpatienten aus aller Welt ist mittlerweile aber keine Rede mehr. Stattdessen heißt es:

Wir haben verschiedene Möglichkeiten von einer Mutter-Kind-Klinik bis hin zu einem barrierefreien Generationen-Wohnen. Aktuell stehen wir mit dem Landratsamt Bayreuth in engem Kontakt bezüglich der Bebauungspläne. Spätestens im Juli haben wir dann verlässliche Informationen, wie es weitergehen kann.

(Siegfried Schöbel, Geschäftsführer Seniosana GmbH)

Foto: Susanne Jagodzik

Sieben Hektar werden zum Verkauf angeboten

Rund sieben Hektar des Areals nahe der Therme Obernsees stehen nun allerdings zum Verkauf. Das betrifft die Ferienhäuser inklusive der noch nicht bebauten, angrenzenden Flächen. Die vorgesehene Fläche für das Projekt der Seniosana GmbH sei davon nicht betroffen, so Schürgers.

Das Exposé verspricht ein Entwicklungsgrundstück für Ferien- und Baumhäuser, das aber auch die Möglichkeit für eine Hotelanlage bietet. Die entsprechenden Baugenehmigungen würden laut Exposé der Maklerfirma Möllerherm Immobilien vorliegen. Angeboten wird das Grundstück für rund 2,7 Millionen Euro.

Foto: Susanne Jagodzik

Viele befürchten nun, dass der Bauträger Schürgers mit dem Großprojekt überfordert ist und es schnellstmöglich abstoßen möchte. Für Bürgermeister Karl Lappe allerdings kein Grund, in Panik zu verfallen.

Es ist ganz normal, dass sich der Bauträger nach neuen Investoren und Betreibern umsieht. Die Pläne des Bauprojekts sollen trotzdem, wie vereinbart, realisiert werden.

(Karl Lappe, Bürgermeister Mistelgau)

 

Scheffelstraße: Skater sind leiser als der Verkehr

Noch immer steht nicht fest, was aus den verwilderten Tennisplätzen an der Scheffelstraße wird. Denn der Vorschlag des Planungsamtes, drei Beachvolleyball-Felder für rund 210.000 Euro anzulegen, erhält starken Gegenwind. Die Debatte um die Skate-Anlage für die Jugendlichen als Alternative ist noch nicht vom Tisch. Der Jugendausschuss wollte am Montagnachmittag noch einmal über das Thema sprechen, doch dazu kam es nicht.

Scheffelstraße lauter als Skate-Anlage

Ulrike Gote, Grünen-Stadtratsmitglied und Jugendpflegerin, machte sich für die Bayreuther Skater stark. Sie beantragte, das Thema in die nächste Sitzung des Jugendausschusses zu vertagen. Der Grund: Der Bau der Skate-Anlage werde auf Grundlage eines zwölf Jahre alten Lärmgutachtens abgelehnt, das den Ausschussmitgliedern nicht einmal vorliege. Gote hat sich das Gutachten angesehen. Daraus gehe hervor, dass die Scheffelstraße mit einer Belastung von rund 60 Dezibel wesentlich lauter als ein Skate-Park sei.

Die Emissionswerte sind zu den Tagzeiten laut Gutachten sogar immer unterschritten.

(Ulrike Gote über die Lärmbelastung durch die Skate-Anlage)

Die Jugendpflegerin möchte, dass die Ergebnisse der schalltechnische Untersuchung aus dem Jahr 2007 in der nächsten Sitzung vorgestellt werden und erst dann über das Thema neu entschieden wird. Sie sieht in der Untersuchung keinen Grund, den Bau der Anlage abzulehnen.

Bislang hat sich kein Anwohner, von denen es ohnehin keine direkten gibt, über die potentielle Skate-Anlage beschwert. Die Stadt fürchtet aber, dass Klagen kommen könnten und ist auch deshalb gegen den Bau.

50/50-Taxi auf dem Prüfstand

Oberverwaltungsrätin Manuela Brozat hat außerdem bekannt, dass die Stadt zeitnah mit dem Landkreis und einem Taxiunternehmen über die mögliche Einführung des Angebotes für Jugendliche beraten möchte. Schon Anfang Mai hatte der Kreisausschuss signalisiert, er wolle mit der Stadt über ein Pilotprojekt und die Einführung einer Teststrecke sprechen.

Brozat gab dem Gremium allerdings zu bedenken, dass die Stadt mit dem Discobus, den Anruflinientaxis und der Bezuschussung von Bustickets für Jugendliche bereits gut aufgestellt sei.