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Wheelmap – Wie rollstuhlgerecht ist Bayreuth?

Die geplante Unterführung in der Kulmbacher Straße sorgt für Diskussionen. Man könne nicht garantieren, dass diese vollkommen barrierefrei sei, so das Bauamt der Stadt Bayreuth. Rollstuhlfahrer wie Bastian Beekes fordern deshalb ein Umdenken der Stadt. Doch wie rollstuhlfreundlich ist Bayreuth wirklich?

“60 bis 80 Prozent der Bayreuther Läden sind nicht rollstuhlgerecht”

Bastian Beekes aus Bayreuth kennt die Probleme der Stadt. Die Unterführungen seien allesamt nicht barrierefrei, außerdem wären viele der Gehwege zu schmal für Rollstuhlfahrer, so Beekes. Auch bei vielen Läden haben Menschen im Rollstuhl Probleme. Oft gebe es zwar Rampen, diese seien aber wiederum zu steil.

Steigungen bis zu 7 Prozent sind für Rollstuhlfahrer machbar. Ab dann wird es schwierig. Foto: Susanne Jagodzik

Wheelmap als Orientierung

Um anderen Rollstuhlfahrern in Bayreuth zu helfen, ist Bastian Beekes deshalb Teil des Projekts Wheelmap. Bereits 2010 startete der Berliner Verein “Sozialhelden” das Projekt. Dabei können Freiwillige auf der ganzen Welt öffentlich zugängliche Orte markieren und nach vier Kategorien der Rollstuhlfreundlichkeit bewerten.

Ausschnitt der Wheelmap Bayreuth. Foto: wheelmap.org

Beekes, der in Bayreuth studiert hat, kennt inzwischen die Wege und weiß wo er als Rollstuhlfahrer an seine Grenzen stößt. Damit auch andere Rollstuhlfahrer wissen, wo sie in Bayreuth auf Barrieren treffen, testet Beekes Bayreuth auf seine Rollstuhltauglichkeit. Dies wird dann auf der Wheelmap hinterlegt.

Inzwischen kenne ich mich in Bayreuth gut genug aus und weiß welche Wege ich nutzen kann und welche nicht. Andere haben damit aber Probleme. Deshalb gibt es die App Wheelmap. Siesoll dabei helfen, sich in der Stadt zurecht zu finden.
(Bastian Beekes)

Vier Kategorien

Mit Hilfe einer App oder über die Website Wheelmap kann man auf die hinterlegten Informationen zurückgreifen. Getestet werden dabei Geschäfte, Cafés, Toiletten und anderen Einrichtungen. Unterschieden wird dann in vier Kategorien von “nicht rollstuhlgerecht” bis zu “voll rollstuhlgerecht”.

Für die Größe von Bayreuth ist die Stadt schon ganz gut ausgerichtet. Man findet immer Wege. Auch wenn man manchmal dafür Umwege in Kauf nehmen muss.
(Bastian Beekes)

An der Königsallee soll künftig ein Nahversorgungszentrum entstehen,

Grünes Licht für neue Lebensmittelhändler und Discounter

Das Nahversorgungskonzept der Stadt Bayreuth wird sei 2014 regelmäßig fortgeschrieben und immer wieder angepasst. Noch gibt es Lücken im Konzept. Jetzt hat der Bauausschuss grünes Licht gegeben, diese zu schließen.

Wo Bayreuth schlecht versorgt ist

Gut drei Viertel der Stadt sind gut versorgt. Doch 18 Prozent gelten als unterversorgt, acht Prozent sogar als nicht versorgt. Diese Bereichen lägen, laut Stadtbaureferentin Urte Kelm, meist am Rande der Stadt. In Meyernberg, Laineck oder Oberpreuschwitz bestehe Handlungsbedarf. Wichtig sei es, Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote des Alltags zu bündeln und auch für Fußgänger gut erreichbar zu halten. “Im Rahmen des Konzeptes müssen wir zentrale Standorte innerhalb der Stadt erkennen und festlegen”, so Kelm.

Kernbereich: Königsallee / Neue Heimat

Neue Heimat Bayreuth

Im Stadtteil Neue Heimat ist die Wohndichte besonders hoch. Foto: Carolin Richter

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HWK: Lebensmittelhandwerk statt Discounter

Der Schwerpunkt der Planungen liegt im Bayreuther Osten, da in den Stadtteilen “Neue Heimat” oder “Hammerstatt” besonders viele Menschen wohnen. In der Nähe des Discounters in der Königsallee könnten sich künftig weitere Läden ansiedeln. Die Handwerkskammer für Oberfranken unterstützt die Planungen der Stadtverwaltung und bittet darum, in diesem Bereich einen Lebensmittelhandwerker einem weiteren Discounter vorzuziehen.

Ich kann es nur unterstützen das Entwicklungskonzept fortzuschreiben und bald mit Leben zu füllen. Es ist wichtig den Anwohnern in der Hammerstatt, der Neuen Heimat und entlang der Königsallee kurze Wege zu ermöglichen.

(Ernst-Rüdiger Kettel, Bayreuther Gemeinschaft)

Wo Handlungsbedarf besteht

Das Nahversorgungskonzept umfasst insgesamt folgende Bereiche in Bayreuth:

  • Altstadt / Bamberger Straße
  • Birken / Wittelsbacherring
  • Roter Hügel / Preuschwizer Straße
  • Röhrensee / Justus-Liebig-Straße
  • Kreuz / Scheffelstraße
  • Neue Spinnerei / Nordring
  • Festspielhügel / Gravenreuther Straße
  • St. Georgen / Bernecker Straße
  • Neue Heimat / Königsallee
  • Aichig / Grunaucenter

Wir sollten wegkommen von reinen eingeschossigen Bauten und die Wohnbebauung mit den Nahversorgern kombinieren. Der Raum sollte auch in der Höhe optimal ausgenutzt werden.

(Thomas Bauske, SPD)

Grundsätzlich ist es richtig, eine Mehrgeschossigkeit der Bauten zu prüfen, allerdings sollte man sich dabei aber nicht nur auf die Wohnbebauung beschränken.

(Urte Kelm, Stadtbaureferentin)

Röhrenseekaserne: Vom Industrie- zum Wohngebiet

Die Stadt Bayreuth will aus dem Gewerbegebiet der ehemaligen Röhrenseekaserne, zwischen Pottensteiner-, Justus-Liebig- und Wilhelm-Busch-Straße, ein Wohngebiet machen.

Attraktive Wohnlage

“Der Bereich befindet sich im Strukturwandel”, sagt Baudirektorin Urte Kelm. Während Flächen nördlich des Gebiets industriell genutzt werden, haben sich südlich Gewerbebetriebe angesiedelt, die das Wohnen nicht stören würden, heißt es am Dienstag im Bauausschuss. Vor allem das große ehemalige Areal der Heizungs- und Lüftungsbaufirma Rüskamp, das derzeit nur zwischengenutzt wird, soll wegen seiner günstigen Lage am Röhrensee umgenutzt werden. Somit beseitigt die Stadt zeitgleich leerstehende Gewerbeflächen.

Die leerstehenden Schandflecken an der Pottensteinerstraße sollen neuen Wohnhäusern weichen. Foto: Redaktion

Wohnen, arbeiten, leben

Geplant ist ein urbanes Gebiet, das Platz für geförderten Wohnungsbau, Gewerbe sowie soziale und kulturelle Einrichtungen bieten soll. So haben auch Menschen mit geringerem Einkommen die Möglichkeit, zentrumsnah zu wohnen. Einzelhandelsbetriebe, Vergnügungsstätten und Tankstellen dürfen nicht gebaut werden. Erlaubt sein sollen nur Geschäfte, die nicht in Konkurrenz mit dem Angebot der Innenstadt stehen.

Lärm- und Umweltschutz

Dass die zukünftigen Bewohner der Anlage auch gut schlafen können, soll beim Bau darauf geachtet werden, dass in den Bereichen mit hohem Verkehrsaufkommen, keine Schlaf- und Wohnräume entstehen, sondern zum Beispiel Flure und Treppenhäuser.

Um die Natur zu schützen, ist außerdem geplant, zehn Prozent der Grundstücksflächen mit Bäumen und Sträuchern zu bepflanzen.

Scheffelstraße: Skater sind leiser als der Verkehr

Noch immer steht nicht fest, was aus den verwilderten Tennisplätzen an der Scheffelstraße wird. Denn der Vorschlag des Planungsamtes, drei Beachvolleyball-Felder für rund 210.000 Euro anzulegen, erhält starken Gegenwind. Die Debatte um die Skate-Anlage für die Jugendlichen als Alternative ist noch nicht vom Tisch. Der Jugendausschuss wollte am Montagnachmittag noch einmal über das Thema sprechen, doch dazu kam es nicht.

Scheffelstraße lauter als Skate-Anlage

Ulrike Gote, Grünen-Stadtratsmitglied und Jugendpflegerin, machte sich für die Bayreuther Skater stark. Sie beantragte, das Thema in die nächste Sitzung des Jugendausschusses zu vertagen. Der Grund: Der Bau der Skate-Anlage werde auf Grundlage eines zwölf Jahre alten Lärmgutachtens abgelehnt, das den Ausschussmitgliedern nicht einmal vorliege. Gote hat sich das Gutachten angesehen. Daraus gehe hervor, dass die Scheffelstraße mit einer Belastung von rund 60 Dezibel wesentlich lauter als ein Skate-Park sei.

Die Emissionswerte sind zu den Tagzeiten laut Gutachten sogar immer unterschritten.

(Ulrike Gote über die Lärmbelastung durch die Skate-Anlage)

Die Jugendpflegerin möchte, dass die Ergebnisse der schalltechnische Untersuchung aus dem Jahr 2007 in der nächsten Sitzung vorgestellt werden und erst dann über das Thema neu entschieden wird. Sie sieht in der Untersuchung keinen Grund, den Bau der Anlage abzulehnen.

Bislang hat sich kein Anwohner, von denen es ohnehin keine direkten gibt, über die potentielle Skate-Anlage beschwert. Die Stadt fürchtet aber, dass Klagen kommen könnten und ist auch deshalb gegen den Bau.

50/50-Taxi auf dem Prüfstand

Oberverwaltungsrätin Manuela Brozat hat außerdem bekannt, dass die Stadt zeitnah mit dem Landkreis und einem Taxiunternehmen über die mögliche Einführung des Angebotes für Jugendliche beraten möchte. Schon Anfang Mai hatte der Kreisausschuss signalisiert, er wolle mit der Stadt über ein Pilotprojekt und die Einführung einer Teststrecke sprechen.

Brozat gab dem Gremium allerdings zu bedenken, dass die Stadt mit dem Discobus, den Anruflinientaxis und der Bezuschussung von Bustickets für Jugendliche bereits gut aufgestellt sei.

Schüler verschönern das Altstadtbad

Rechtzeitig zum Start in die Freibadsaison erstrahlt das Altstadtbad Bayreuth in neuem Glanz. Schüler der Klasse 6 a der Altstadtschule haben in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder, Jugend, Familie und Integration an vier Vormittagen das gegenüberliegende Altstadtbad umgestaltet.

Unter der Leitung ihrer Lehrerin Katharina Schwab-Stepanenko ließen die Schüler dabei ihrer Kreativität freien Lauf. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die zuvor dunkle und heruntergekommene Holzwand bietet nun ein Panorama, das jeden Badegast sofort an Urlaub denken lässt. Blauer Himmel, Palmen, türkisblaues Meer, weißer Sandstrand und strahlender Sonnenschein. Am Horizont entdeckt man ein Segelboot oder einen Delfin, der aus dem Wasser springt.

Terrorabwehr: Warum es in Bayreuth keine Poller gibt

Absenkbare Poller werden an den Zufahrtsstraßen der Innenstadt wohl auch in naher Zukunft nicht installiert. Warum nicht? Ganz einfach, weil sie zu teuer sind. Das hat der Hauptausschuss am Mittwoch beschlossen. Bereits vor zwei Jahren hatte CSU-Stadtrat Christian Wedlich einen entsprechenden Antrag gestellt.

Großveranstaltungen wie das Bürgerfest, der Weihnachtsmarkt oder das Afrika-Karibik-Festival sollten laut Antrag mit den im Boden versenkbaren Pollern vor möglichen Terroristen und Amokfahrern gesichert werden. Der Vorteil: Die Barrieren würden für den Rettungsdienst, die Polizei und andere Einsatzkräfte im Ernstfall kein Hindernis darstellen. Rechtsreferent Ulrich Pfeifer hält dagegen, dass auch die Betonklötze, die bislang zur Terrorabwehr aufgestellt werden, so positioniert sind, dass Rettungskräfte sie passieren können.

Foto: Redaktion

Der Hauptausschuss ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Anschaffung und Errichtung mit 35.000 Euro pro Poller zuzüglich der Folgekosten für die Wartung beispielsweise, die laut Rechtsreferent Ulrich Pfeifer vermutlich noch höher als die Anschaffungskosten seien, nicht wirtschaftlich seien. Für das Bürgerfest, das in der gesamten Innenstadt stattfindet, bräuchte die Stadt für elf Zufahrtswege rund 50 Poller, 15 davon müssten absenkbar sein – das ergibt Kosten in Höhe von 1,75 Millionen Euro.

Ein weiteres Problem: Rund um den Marktplatz und die gesamte Innenstadt verlaufen etliche Versorgungsleitungen. Der Untergrund müsste, um die Poller ausreichend tief einbauen zu können, jedoch frei von diesen sein.

Die Leitungen müssten umverlegt oder tiefer verlegt werden. Das wäre extrem teuer.

(Rechtsreferent Ulrich Pfeifer)

Die bisherige Lösung

In den vergangenen beiden Jahren stellte die Stadt zur Absicherung der Veranstaltungen in der Innenstadt große Pflanzkübel auf. 2018 wurden diese erstmals durch 1,5 Tonnen schwere Betonblöcke ersetzt. Diese seien nicht nur bereits vorhanden, sondern auch kostengünstiger und können flexibel, je nach Veranstaltungsgröße an unterschiedlichen Standorten, aufgestellt werden, sagte Pfeifer. In der Anschaffung kostet ein Block 100 Euro, hinzu kämen 50 Euro für den Auf- und Abbau. Zur Orientierung: Beim Konzert der Toten Hosen im vergangenen Jahr stellte die Stadt 69 Betonsteine zur Sicherheit auf. Gesamtkosten: 3.600 Euro.

Foto: Thorsten Gütling

Bayreuth ist sicherste Großstadt Oberfrankens

Um die Notwendigkeit der Poller besser einschätzen zu können, stellte Christine Götschel, Leiterin der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt den Sicherheitsbericht 2018 im Hauptausschuss vor. Wie sie betonte, ist Bayreuth die sicherste Großstadt Oberfrankens. Mit Terror habe die Stadt noch nicht zu kämpfen gehabt. Dennoch sei es unbedingt notwendig, Veranstaltungen abzusichern. Denn: “Eine 100-prozentige Sicherheit kann man nie gewährleisten”, sagt Götschel.

Damit Bayreuth auch weiterhin sicher bleibt, sei die Polizei nicht nur bei Großveranstaltungen präsent.

Es mir auch ein großes Anliegen, wieder eine Fußstreife in der Stadt zu installieren.

(Christine Götschel, Leiterin der Polizeiinspektion)

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Auch wenn die Poller nun nicht installiert werden, will die Verwaltung den Markt weiterhin beobachten. Sollten die versenkbaren Systeme eines Tages günstiger zu haben sein, könnte es durchaus sein, dass Bayreuths Innenstadt doch noch mit Pollern vor möglichen Amokfahrten gesichert wird. Bis dahin sollen es aber die vorhandenen Betonklötze tun.

Baustelle Hochbrücke: So soll umgeleitet werden

Die Autobahndirektion Nordbayern plant den Abriss und Neubau der Hochbrücke bei der Anschlusstelle Bayreuth Nord in fünf Teilabschnitten. Die Brücke aus dem Baujahr 1972 kann aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht mehr saniert werden. Die Autobahndirektion hat am Dienstag den Ablauf der Bauarbeiten, der innerhalb von vier Jahren erfolgen soll, betroffenen Unternehmern aus dem Industriegebiet vorgestellt.

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Industriegebiet: So wird die Umleitung voraussichtlich aussehen

In einem ersten Bauabschnitt, der 1,5 bis zwei Jahre dauert, sollen die beiden seitlichen Nord-Rampen der Autobahnbrücke abgebrochen werden. Die Hauptbrücke bleibt derweil noch unberührt. Die Zu- und Abfahrt ins Industriegebiet wird über die Bindlacher Allee, die Weiherstraße, die Riedinger Straße und andererseits über die Bernecker Straße erfolgen, wie Stefan Schricker von der Autobahndirektion Nordbayern erklärt.

Der Weg in Richtung Bindlach wird zweispurig bleiben, da die Verkehrsbelastung von Bayreuth stadtauswärts ab 16 Uhr insgesamt höher ist, als in den Morgenstunden.

(Thomas Pfeifer, Dienststellenleiter Bayreuth / Autobahndirektion Nordbayern)

Morgens hingegen entzerre sich der Verkehr und verteile sich über drei bis vier Stunden. Es wurden bisher Verkehrszählungen an verschiedenen Knotenpunkten im Industriegebiet, am Autobahnkreisel Nord, an der Brücke, und an der ehemaligen Kaserne durchgeführt. Sie sind in die Erstellung der Umleitungspläne eingeflossen.

Messungen des Verkehrsflusses morgens und abends auf der Hochbrücke.

Messungen des Verkehrsflusses morgens und abends auf der Hochbrücke. Grafik: Autobahndirektion Nordbayern

Zweispurige Ein- und Ausfahrt in Richtung Stadtzentrum

“Die Strecke über die Hochbrücke ist schon jetzt bereits hohen Belastungen ausgesetzt”, sagt Schricker. Allerdings sehe er bis dato keine Alternativen für die erwähnte Wegführung über Bindlach. In der Bindlacher Allee müsse dazu auch die Ampelschaltung neu eingestellt werden und eine zusätzliche Ampel an der Weiherstraße eingesetzt werden. “Der Oval-Kreisverkehr hat uns besonders Sorge bereitet”, sagt Schricker.

Aus Richtung Stadtzentrum werde man den Verkehr über die Dr.-Hans-FrischStraße zweispurig ins Industriegebiet St. Georgen West leiten. Von dort in Richtung Stadt, komme man wiederum zweispurig am Grünen Baum vorbei.

Uns liegt eine frühzeitige Einbindung von Planungsträgern und Betroffenen des Ersatzneubaus Hochbrücke am Herzen. Die Planung ist ein Prozess. Wir versuchen, während dieser Entwicklung, Bedenken der Betroffenen mit zu berücksichtigen.

(Thomas Pfeifer, Dienststellenleiter Bayreuth / Autobahndirektion Nordbayern)

Ausweichen über Bindlacher Berg und Bayreuth Süd

Der Verkehr von Norden könne ebenso bereits über die Autobahn-Ausfahrt Bindlacher Berg abfahren, um Staus zu entzerren. Der Verkehr, der von den Gemeinden an der B22 kommt, werde frühzeitig abgefangen und nach Bayreuth Süd umgeleitet.

Sperrung der Abfahrt Bayreuth-Nord

Wird im dritten Bauabschnitt die Hauptbrücke, mit einer Fläche von 9.500 Quadratmetern, und auch die südlichen Rampen abgebaut, ist eine Sperrung der A9-Abfahrt Bayreuth-Nord unumgänglich – für drei Monate wird es dort eine Teilsperrung geben. Dann werde in der Dieselstraße zudem eine Behelfszufahrt zur A9  eingerichtet. An einem ruhigen Wochenende, wie Dienststellenleiter Thomas Pfeifer erklärt, müsse die A9 dann allerdings für 30 Stunden voll gesperrt werden. “Es wird dann großräumig über die A6, die A93, die A70 und die A9 in Richtung München umgeleitet. In Richtung Berlin fährt man dann am besten ab dem Autobahndreieck Holledau über die A93, oder über die A73.

Im vierten Bauabschnitt sei bereits die Durchfahrt unter der Hochbrücke, also zwischen Mc Donalds und Autobahn, wieder möglich. Im letzten und fünften Bauabschnitt werde der Verkehr nur marginal betroffen sein. Hier werde man die Entwässerungs-Führung in Angriff nehmen.

Warten auf den offiziellen Start

In Kürze, das heißt Mitte 2019, möchte die Autobahndirektion Nordbayern den sogenannten Antrag auf Planfeststellung, in dem alle Planungen zum Ersatzneubau dokumentiert sind, einreichen. Ein neutraler Gutachter werde dann auch ein Beweissicherungsverfahren an den umliegenden Gebäuden durchführen. Erst wenn die Planfeststellung genehmigt ist, kann der konkrete Zeitplan erstellt werden. Im Moment geht Pfeifer aber davon aus, dass 2020 mit den ersten Vormaßnahmen zum Bau begonnen werden kann. Ein Video-Statement dazu finden Sie über dem Text.

Warum der Ersatzneubau notwendig ist

Die Hochbrücke aus dem Jahr 1972 hat im Laufe der Zeit aus folgenden Gründen Schaden genommen:

  • Abplatzungen
  • Hohe Chloridbelastung durch Streusalz
  • Schäden am Fahrbahnübergang und an den Lagern
  • Hohlstellen, Risse und Schaden durch Korrission

Die Erneuerung werde bereits jetzt durchgeführt, damit man in Ruhe planen könne. Andernfalls müsste später  eine unbedachte Ad-Hoc-Lösung aus dem Ärmel geschüttelt werden.

Gratis ins Kreuzer: Das sind die Gewinner

Auch wenn die Temperaturen sich momentan noch nicht nach Sommer anfühlen, haben die Freibäder der Region ihre Tore schon geöffnet. Mit dem bt haben Sie die Möglichkeit, eine Saison lang gratis im Kreuzsteinbad zu plantschen.


Eine Saison Gratis-Baden

Zum Start in die Saison verlost das Bayreuther Tagblatt 3×1 Saisonkarte für das Kreuzsteinbad im Wert von jeweils 90 Euro.

Die Gewinnspielfrage war:

Wie viele Meter lang ist die gewundene Rutsche im Kreuzsteinbad?


Neu: USB-Ladestation

Wer nicht nur das kühle Nass genießen will, kann ab sofort auch sein Handy im Kreuzer aufladen. Rund 30 Schließfächer, die die Azubis der Stadtwerke Bayreuth mit USB-Ladebuchsen ausgestattet haben, stehen den Badegästen ab sofort zur Verfügung.

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Auktion in der Graserschule

Drei, zwei, eins, meins: Fundstücke unter dem Hammer

Verloren und nicht abgeholt: Zweimal im Jahr versteigert das Bayreuther Fundbüro Fundstücke, die nach einer  Aufbewahrungsfrist von sechs Monaten vom Eigentümer nicht abgeholt wurden. Wenn Joanna Gollek und Benjamin Birkner ihre Schränke im Fundbüro leeren, kommt so einiges zusammen. Kein Wunder: Nahezu täglich bringen Bürger Gegenstände, die sie irgendwo in der Stadt gefunden haben, bei der Behörde vorbei. Vieles holen sich die eigentlichen Besitzer zurück, vieles bleibt aber auch liegen und kann dann ersteigert werden.

Weder Kleidung, noch Schmuck, noch Krücken oder ein Rollator waren vor den Schnäppchenjägern sicher. Fotos: Redaktion

Am Dienstag war es wieder soweit. Rund 100 Bieter kamen in die Graser-Schule, um das ein oder andere Schnäppchen zu machen. Häufig sind es die gleichen Interessenten, die immer wieder kommen und zum Beispiel gezielt auf der Suche nach Schmuck sind.

T-Shirts für 50 Cent, Jacken für 4,50 Euro, drei neue Hemden oder Hosen für 10 Euro oder eine Marken-Damenbluse für 6,50 Euro. Wer schnell ist, kann richtig absahnen. Zwischen 1.500 und 2.000 Euro läppern sich bei einer Auktion mit den Schnäppchenpreisen für die Stadtkasse zusammen.

Drei neue Hosen, noch mit Preisschild, für nur zehn Euro? Gibt’s bei der Auktion des Fundbüros.

Bis zur nächsten Auktion sind die Schränke des Fundbüros dann wieder gut gefüllt, mit Dingen, die Bayreuth Tag für Tag verliert. Dann heißt es in der Turnhalle der Graser-Schule erneut:

50 Cent zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten!

(Auktionator Benjamin Birkner)

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Bayreuths verlorene Dinge: Vom Sexspielzeug bis zur Unterwäsche

Wer kennt es nicht: Gerade hat man seine Unterwäsche, seinen Rollstuhl, seinen Pelzmantel oder sein Notstromaggregat noch bei sich, doch schneller als man schaut, sind die Dinge weg. Verloren. So oder auf welchem Weg auch immer, gelangen fast täglich gewöhnliche und eher ungewöhnliche Gegenstände ins Fundbüro – 2.500 bis 3.000 Stück im Jahr. Gefunden von irgendeinem ehrlichen Bürger, der die Sachen bei der Behörde abgibt. Dort kann der Eigentümer sie dann abholen. Sechs Monate lang lagern Joanna Gollek und Benjamin Birkner vom Fundbüro die Gegenstände.

Selbst Pelzmäntel gehen in Bayreuth von Zeit zu Zeit verloren. Fotos: Redaktion

Die kuriosesten Dinge im Fundbüro

Alles muss raus

Doch nicht alles, was verloren geht, findet auch wieder seinen Weg zurück zu seinem Eigentümer. Nach einem halben Jahr werden die Hüter der Regale bei einer Auktion versteigert. Dabei kommt alles unter den Hammer, was nicht abgeholt wurde. Am Dienstag ist es wieder soweit. Ab 13 Uhr können Schnäppchenjäger in der Turnhalle der Graser-Schule Allerlei ersteigern. Und das schon ab einem Einstiegsgebot von 50 Cent.

“Der Anfangspreis richtet sich aber nach dem Wert der Sache. Wertvollen Schmuck zum Beispiel lassen wir vorher vom Juwelier schätzen”, sagt Joanna Gollek. Ein teures Armband gibt es dann nicht für ein paar Cent. Dafür aber die Überraschungstüten für Kinder, Herren oder Damen, die Gollek und Birkner schon vorbereitet haben. Den genauen Inhalt sieht der neue Besitzer dann erst nachdem er die Tüte ersteigert hat.

Das Fundbüro versteigert bei seiner Auktion auch Überraschungstüten für Groß und Klein.

Am häufigsten werden Schlüssel, Geldbeutel, Handys und Schmuck abgegeben.

(Benjamin Birkner, Fundbüro Bayreuth)

25 bis 30 Prozent der Schlüssel, 70 Prozent der Geldbörsen und 50 Prozent der Handys werden von den Eigentümern wieder abgeholt. Die übrig gebliebenen Schlüssel und Handys werden vernichtet. “Wir können sie nicht versteigern”, sagt Gollek. Auch Lebensmittel oder etwa nasse Schwimmsachen aus den städtischen Bädern landen im Müll. Denn waschen und trocknen gehört nicht zu den Aufgaben des Fundbüros.

In der Regel geht bei den Auktionen alles weg: ob Rollator, Krücken, Baumaschinen, Brechstangen, Kinderwagen oder Kleidung. Die ersteigerten Einnahmen fließen in die Stadtkasse.

Kistenweise stapeln sich die Fundsachen bis zur Auktion im Fundbüro.

Wer’s findet, darf’s behalten?

Als Finder ist man nicht dazu verpflichtet, den gefundenen Gegenstand im Fundbüro abzugeben. Wer möchte, kann ihn auch zu Hause aufbewahren. Auf jeden Fall muss der Fund der Behörde aber mitgeteilt werden. Nur Dinge, die weniger als zehn Euro wert sind, dürfen behalten werden. Hat das Fundbüro geschlossen, kann der ehrliche Finder auch zur Polizei gehen oder die Anzeige online aufgeben.

Ehrlich sein lohnt sich

Das Beste bei Fundsachen: Finder haben einen Anspruch auf Finderlohn. Dieser richtet sich nach dem Wert der Sache. Für zurückgebrachte Tiere und für Fundstücke, die mehr als 500 Euro wert sind gibt es drei Prozent. Für Dinge, die bis zu 500 Euro wert sind, fünf Prozent. Unter 50 Euro Wert gibt es keinen Anspruch auf Finderlohn.

Häufig haben verlorene Gegenstände zwar einen geringen Materialwert, der persönliche Wert ist dafür umso höher. In diesen Fällen liegt es am Eigentümer, ob und wie viel er dem Finder geben möchte.