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Aufnahmestopp bei der Tafel Bayreuth: Darum gibt es hier vorerst kein Essen mehr

Die Tafel Bayreuth muss vorerst einen Aufnahmestopp für Neukunden verhängen. Grund dafür ist eine drohende Überlastung.

Spende an Tafel in Bayreuth: Damit soll die Arbeit der Wohltäter einfacher werden

Bei einer Übergabe am Donnerstag, 3. Februar 2022, durften die Vertreter der Tafel in Bayreuth ein besonderes Geschenk in Empfang nehmen.

VR Bank Bayreuth-Hof spendet im Namen ihrer Mitglieder an die Tafeln

Rund 600 Menschen sind seit 40, 50, 60 und sogar 70 Jahren Mitglied der VR Bank-Bayreuth-Hof eG. Normalerweise ist das ein Anlass gemeinsam zu feiern. Ein Festakt ist jedoch aufgrund der aktuellen Coronalage nicht möglich. 

Kunden der Bayreuther Tafel halten keinen Abstand und tragen keine Maske – Was ist an dem Vorwurf dran?

Ein bt-Leser macht eine Entdeckung: Jeden Mittwoch und Samstag, also immer wenn die Tafel eine Ausgabe macht, stehen die Menschen vor dem Tafel-Laden in Bayreuth Schlange – und zwar ohne Abstand und Maske.

Coronavirus: Deutlich mehr Anmeldungen bei Bayreuther Tafel 

Seitdem der Laden der Bayreuther Tafel wieder offen ist, hat sich einiges geändert. Ehrenamtliche Helfer kommen nicht mehr, es gibt deutlich mehr Anmeldungen bei der Tafel und es gibt ein striktes Hygienekonzept. 

Tafel Pegnitz nach Corona-Pause wieder offen – “Wir brauchen jetzt Unterstützung”

In der Pegnitzer Tafel hat sich, wegen der Corona-Pandemie, vieles geändert. Jetzt hat die Tafel wieder geöffnet, Kunden dürfen den Laden jedoch nicht betreten. 

Coronavirus: Tafel hat zu – Stadtmission Bayreuth hilft Menschen in Not

Die Bayreuther Tafel hat zur Zeit wegen der Pandemie geschlossen. Deshalb ist es schwierig für Bedürftige, an Nahrung zu kommen. Deswegen hat sich die Stadtmission Bayreuth etwas ausgedacht. 

Peter Nerd hilft schon lange Zeit bei der Tafel Bayreuth mit. Foto: Christoph Wiedemann

Bis zu 1100 Menschen pro Woche bei der Tafel Bayreuth

Die Tafel in Bayreuth hat vor Weihnachten einiges zu tun. Die letzte Ausgabe findet am heutigen Samstag (21. Dezember 2019) statt. Eine Ausgabe beginnt allerdings schon am Freitag: Die Lebensmittel müssen sortiert werden.

3.300 Paletten in Bayern

In ganz Bayern werden etwa 3.300 Paletten für den täglichen Bedarf von den Tafeln ausgegeben, sagt der Vorsitzende der Tafel Bayern, Peter Zilles. In Bayreuth würden wöchentlich etwa sieben Tonnen Lebensmittel an die Kunden ausgegeben werden. Wichtig dabei ist, “dass wir die Leute nicht versorgen, sondern unterstützen”, sagt die Vorsitzende der Tafel Bayreuth, Ingrid Heinritzi-Martin-Martin.

Denn eine Versorgung kann von dem ehrenamtlichen Verein der Tafel nicht garantiert werden. Welche Lebensmittel bei der Tafel in Bayreuth ankommen, können die Helfer nämlich nicht beeinflussen. “Nudeln, Reis – eben die Grundnahrungsmittel mit langer Haltbarkeit kommen nämlich seltener”, sagt Heinritzi-Martin.

Die Lebensmittel in der Tafel Bayreuth

Die meisten Lebensmittel seien kurz vorm Ablaufen oder knapp drüber. Deshalb müssen alle Lebensmittel von den Ehrenamtlichen geprüft werden. So werden verdorbene Lebensmittel aussortiert. Das Essen stammt von von Supermärkten im Raum Bayreuth, sowie kleineren Betrieben. “Fast alle Bäcker sind dabei”, sagt Heinritzi-Martin.

Dazu kommen aber auch deutlich größere Mengen: “Wir bekommen beispielsweise Waren aus Feucht”, sagt Peter Zilles. “Aber nur, weil es sich hier um mehrere Paletten handelt”, erklärt Zilles den Grund für den weiten Weg von Bayreuth nach Feucht. Dort werden nämlich Lebensmittel geholt, welche die Supermärkte nicht mehr von einem Logistikunternehmen brauchen. So stehen beispielsweise schon jetzt zwei Paletten von Weihnachtsartikeln im Lager der Tafel Bayreuth.

Ein Helfer seit der Gründung in Bayreuth

Peter Nerad ist einer der Helfer, die beim Sortieren helfen. Er prüft das Mhd (Mindesthaltbarkeitsdatum) für die Waren der Kühltheke: Joghurt, Quark oder Milch.

“Ich bin dabei, weil ich den Menschen helfen möchte”, sagt Nerad. Er ist bereits seit der Gründung der Tafel Bayreuth ehrenamtlich dabei. Seitdem er im Ruhestand ist, habe er allerdings mehr Zeit und hilft deshalb zwei Tage in der Woche.

Tafel Bayreuth: Mehr ehrenamtliche Helfer

Rund 20 Ehrenamtliche Helfer sind vor den Ausgaben mit den Vorbereitungen beschäftigt. “Insgesamt sind wir immer so um die 140 Helfer”, sagt Heinritzi-Martin. Doch die Tafel Bayreuth bräuchte weitere Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. “Einige helfen einmal pro Woche, andere einmal alle zwei Wochen – das kann sich jeder aussuchen”, erläutert Heinritzi-Martin.

So wie Rosemarie Baierlein. Sie arbeitet jeden Freitag und wird von allen anderen nur “Mutti” genannt. “Ich mach immer Fleischpflanzerl für meine Leute”, sagt sie dazu. “Meine Mama hat gesagt, ich hab das Helfersyndrom” und im Ruhestand habe sie Zeit. “Es ist ein gutes Gefühl, wenn man nach Hause geht und etwas für Allgemeinheit gemacht hat”, nennt Rosemarie Baierlein den Grund für ihre Hilfe.

Bis zu 1100 Menschen bei der Tafel Bayreuth

Die Helfer müssen nicht nur die Waren Sortieren, Regale auffüllen, sondern auch die Ausgabe betreuen. “Zwischen 1.000 und 1.100 Menschen kommen in Bayreuth wöchentlich”, sagt Zilles. Neben Rentnern und Asylbewerbern seien besonders viele Alleinerziehende unter den Kunden der Tafel, weiß Heinritzi-Martin.

Wer berechtig ist bei der Tafel Bayreuth einzukaufen und die Regeln der Ausgabe finden Sie hier auf der Internetseite der Tafel Bayreuth.

Viele Spenden vor Weihnachten

Vor Weihnachten gibt es viele Spenden für die Tafel Bayreuth: Etliche Unternehmen oder Schulen spenden Lebensmittel, basteln Tüten oder spendieren sogar Kinogutscheine. Dazu kommen noch etwa 400 Geschenke der Aktion “Weihnachten im Schuhkarton”, sagt Heinritzi-Martin.

Bis die letzten Spendenartikel ausgegeben sind, kann es schon März werden, weiß Peter Zilles. Die Weihnachtssüßigkeiten kommen ab Januar zu den verschiedenen Tafeln. “Im letzten Jahr hatten wir in Bayreuth 20 Paletten Süßigkeiten.”

Die Ehrenamtlichen der Bayreuther Tafel möchten in diesem Zusammenhang weitere Menschen zum Helfen animieren: Sie brauchen das Ehrenamt und die Menschen hinter dem Ehrenamt. Wer Lust hat, anderen Menschen zu helfen, kann sich bei der Tafel Bayreuth melden.

Das sind die Gesichter der Bayreuther Tafel

Bereits im November 2004 hat die Bayreuther Tafel zum ersten Mal ihre Tore geöffnet und gab am Menzelplatz rund 125 Menschen die ersten Lebensmittel aus. Heute, 15 Jahre später, haben sich die Voraussetzungen enorm verändert. Seit 2013 findet man den Laden der Tafel Bayreuth in der Justus-Liebig-Straße. Alles ist jetzt größer und moderner. Im August wurde der Laden nochmals umgebaut. Jetzt gibt es mehr Platz für die Kunden, die Hygienevoraussetzungen wurden durch eine Kistenwaschmaschine verbessert und die Lampen auf LED umgestellt. Eines bleibt jedoch gleich: Ohne die Unterstützung der Ehrenamtlichen wäre die Arbeit bei der Tafel Bayreuth nicht möglich.

Knapp 140 Ehrenamtliche arbeiten hier, um den Betrieb am Laufen zu halten. bt-Redakteurin Susanne Jagodzik stellt einige von ihnen vor. Impressionen aus dem Lager der Bayreuther Tafel finden Sie über dem Text. 

“Die Bereitschaft uns zu unterstützen ist etwas ganz Besonderes”

Ingrid Heinritzi-Martin, Vorsitzende der Tafel Bayreuth, schätzt die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer sehr. Die Tafel lebe aber auch von den Spenden der Lebensmittelmärkte und von Sach- und Geldspenden. Einen großen Teil der Ware holen die freiwilligen Fahrer der Bayreuther Tafel von den Supermärkten aus der Region. Aber auch von dem Zentrallager der Tafel Nürnberger Land werden Produkte an die Tafeln in Franken verteilt. Dann kommt es auch einmal vor, dass man Waschmittel bei der Tafel Bayreuth kaufen kann.

Die 1. Vorsitzenden der Tafel Bayreuth e. V., Ingrid Heinritzi-Martin. Foto: Susanne Jagodzik

Die Bereitschaft uns zu unterstützen ist etwas ganz besonderes und nicht selbstverständlich. Das schätzen wir sehr. Ohne die Ehrenamtlichen wären wir nichts.

(Ingrid Heinritzi-Martin, 1. Vorsitzende Tafel Bayreuth e.V.)

“Vom Backsta zum Backsta-Käs”

Fahrer, wie Roland Motschiedler oder Günther Kühnemund, bringen die Lebensmittel dann zum Bayreuther Tafelladen. Diese müssen bereits bei der Abholung vor den Supermärkten auf Frische kontrolliert werden, bevor sie in die Kühlautos verladen werden.

Roland Motschiedler ist einer der freiwilligen Fahrer, der die Ware aus den Supermärkten abholt. Foto: Susanne Jagodzik

Ich habe jahrelang bei BAT gearbeitet und wurde nun freigestellt. Jetzt helfe ich als Fahrer bei der Tafel mit. Es ist schön, zu wissen, dass man etwas gutes tun kann und gebraucht wird.

(Roland Motschiedler, Fahrer bei der Tafel Bayreuth)

Vom Maurer zum Lebensmittelfahrer: Günther Kühnemund. Foto: Susanne Jagodzik

Ich komme vom Backsta zum Backsta-Käs. Früher war ich Maurer und jetzt arbeite ich mit Lebensmitteln. Man braucht auch als Rentner gewisse Strukturen. Die habe ich hier. Durch ein Inserat 2014 wurde ich auf die Tafel Bayreuth aufmerksam. Jetzt helfe ich bereits seit fünf Jahren als Fahrer.

(Günther Kühnemund, Rentner)

“Die Leute sollen Freude an ihrem Einkauf haben”

Sobald die Ware an der Tafel Bayreuth ankommt, wird sie von den Freiwilligen vor Ort in den Räumen hinter den Kulissen sortiert. Obst und Gemüse, das nicht mehr in den Verkauf kann, wird dann in einer extra Kiste gesammelt und geht an den Gnadenhof.

Eine der ältesten Ehrenamtlichen bei der Tafel Bayreuth: Rosemarie Baierlein. Foto: Susanne Jagodzik

Wir sortieren und ordnen die Ware so, dass man das Gefühl hat, in einem richtigen Laden zu stehen. Die Leute sollen sich wohlfühlen und Freude an dem Einkauf haben.

Seit sechs Jahren helfe ich hier in der Tafel aus. Es ist wichtig, die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung zu erkennen.

(Rosemarie Baierlein, Rentnerin)

Rosemarie Baierlein gehört mit 77 Jahren zu den ältesten Helfern. Doch das Alter merkt man der Rentnerin nicht an. Geschickt sortiert sie das Gemüse aus und lernt die jungen Nachwuchshelfer an. So auch die Studentin Sophie Gottlieb.

Neu im Team: die Studentin Sophie Gottlieb. Foto: Susanne Jagodzik

Ich bin heute erst das zweite Mal dabei. Durch eine Freundin in der Uni bin ich auf die Tafel aufmerksam geworden. Wenn man den ganzen Tag nur in der Bibliothek sitzt und lernt, ist das hier ein toller Ausgleich. Und mit meiner Arbeit kann ich auch noch Gutes tun.

(Sophie Gottlieb, Studentin an der Uni Bayreuth)

“Wir halten uns an alle Lebensmittelverordnungen”

Zweimal in der Woche, am Mittwoch und am Samstag, ist dann Ausgabetag. Am Tag vorher bedeutet das für die Ehrenamtlichen eine Menge Arbeit. Gerade gekühlte Ware muss schnell sortiert und eingeräumt werden.

Ursula Lammel, Gründungsmitglied der Bayreuther Tafel. Foto: Susanne Jagodzik

Wir halten uns hier genauso an die Lebensmittelverordnungen wie die richtigen Läden. Da die Kühlkette nicht unterbrochen werden darf, muss es schnell gehen.

Besonders bei Wurst- und Fleischware kontrollieren wir stark. Was schon angetaut ist, wird weggeschmissen.

(Ursula Lammel, Gründungsmitglied der Bayreuther Tafel)

“Was wäre, wenn es die Tafel nicht gäbe?”

Die vorsortierte Ware wird dann am Tag vor der Ladenöffnung bereits in die Kühltheken oder die Regale im Ladenraum eingeräumt. Alles, was dort keinen Platz findet, wandert zurück in die Kühlräume. Von dort können dann bei Bedarf Produkte nachgereicht werden.

Peter Skraban: seit Januar 2019 ehrenamtlicher Helfer bei der Tafel Bayreuth. Foto: Susanne Jagodzik

Mein ursprünglicher Gedanke war 1000 Sozialstunden zu leisten, um abzugsfrei in den Frühruhestand gehen zu können. Schnell habe ich aber gemerkt wie wichtig die Tafel Bayreuth ist.

Was wäre mit den Menschen und den Lebensmitteln, wenn es die Tafel nicht gäbe? Das muss man sich immer wieder vor Augen führen.

(Peter Skraban, Früh-Rentner)

Um die rund 250 Kunden, die an einem Ausgabetag zur Bayreuther Tafel kommen, zu registrieren und auch die weiteren Abläufe in dem Laden zu organisieren, arbeitet Stefan Kühnlein als Ladenleiter. Kühnlein ist seit Beginn der Bayreuther Tafel an Bord. Lange Zeit arbeitete er ehrenamtlich. Da sich nun aber die Strukturen veränderten und auch der Laden immer größer wurde, benötigte die Bayreuther Tafel einen hauptamtlichen Ladenleiter.

Der Ladenleiter Stefan Kühnlein. Foto: Susanne Jagodzik

Es braucht jemanden, der sich um das Alltagsgeschäft kümmert. Oft haben unsere Kunden auch neben den Öffnungszeiten Fragen und Probleme. Dann gibt es eine extra “Sprechstunde”, in der die Menschen mit ihren Anliegen zu mir kommen können.

(Stefan Kühnlein, Ladenleiter Bayreuther Tafel)

Durch die Bayreuther Tafel profitieren bis zu 1.200 Menschen pro Ausgabe von den Lebensmitteln. Umso wichtiger ist es, dass es die Ehrenamtlichen der Bayreuther Tafel gibt, die anpacken. Doch gerade im Sommer fehlen oft wichtige Arbeitskräfte.

Die Tafel Bayreuth in der Justus-Liebig-Straße. Foto: Susanne Jagodzik

“Wir sind immer auf der Suche nach freiwilligen Helfern”

Daher freut sich die Vorsitzende Ingrid Heinritzi-Martin, dass auch immer mehr Studenten sich melden, um bei der Tafel mitzuarbeiten.

Der Laden hat eine günstige Lage. Wir sind nahe an dem Fahrradweg zur Uni. Dadurch werden die Studenten auf uns aufmerksam. Wir konnten inzwischen schon viele Studenten für unsere Arbeit gewinnen.

(Ingrid Heinritzi-Martin, 1. Vorsitzende Bayreuth Tafel e.V.)

Außerdem gebe es an den Gymnasien verschiedene Schülerprojekte, wie zum Beispiel das freiwillige soziale Schülerjahr, in dem man seinen Dienst in der Tafel Bayreuth absolvieren könne. Dadurch erhofft sich die Tafel Bayreuth stetig ehrenamtliche Nachwuchskräfte, die über die Zeit hinaus bei der Tafel arbeiten wollen.

Wer die Tafel Bayreuth unterstützen möchte, kann sich unter info@tafel-bayreuth.de über die verschiedenen Möglichkeiten informieren.