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Frankenfarm-Geschäftsführer Jürgen Stübinger vor seinem neuen Catering-Großprojekt im ehemaligen Halifax.

Baustellen-Einblicke: So sieht’s heute im früheren Halifax aus

Auf 2.400 Quadratmetern entsteht im ehemaligen Halifax-Gebäude in Himmelkron eine neue Location: Eine Räumlichkeit für größere Feiern, inclusive Catering und Bar-Betrieb. Man kann sie für geschlossene Gesellschaften mieten, wie Hochzeiten, Geburtstage oder Firmen-Tagungen. Betrieben wird sie von der Frankenfarm, die nur wenige hundert Meter Luftlinie entfernt liegt. Eröffnet werden soll Ende Mai. Über dem Text finden Sie ein Video-Interview mit Frankenfarm-Geschäftsführer Jürgen Stübinger und aktuelle Impressionen aus dem Gebäude.

“Es passen circa 500 Sitzplätze in den Hauptsaal, also die ehemalige Mainstage. Wir haben runde und auch eckige Tische hier, die je nach Wunsch des Gastes angeordnet werden können”, erklärt Jürgen Stübinger, der Initiator des Catering-Projektes und Geschäftsführer der Frankenfarm. Im Gebäude gibt es außer der Haupthalle im Erdgeschoss einen angrenzenden Raum, in dem das Catering aufgebaut wird.

In diesem Raum wird das Catering aufgebaut werden. Foto: red / cr

Dazu im ersten Stock eine Bar mit verglaster Front, die Blick nach unten bietet. An die riesige Terrasse schließt außerdem direkt ein Club an.

Im ersten Obergeschoss entsteht ein Club.

Im ersten Obergeschoss entsteht ein Club. Foto: red / cr

Ein Catering-Großprojekt direkt neben der Frankenfarm

Zur Immobilie sei Stübinger eher spontan gekommen. Zum Wegreißen sei sie zu schade gewesen. Der frühere Eigentümer Ralf Wanka habe den Preis der Immobilie gesenkt, was sie für die Frankenfarm attraktiv gemacht habe. So habe man sich geeinigt. Denn mit dem Kauf vor etwas mehr einem Jahr, im Winter 2018, konnte auch verhindert werden, dass sich ein gastronomischer Konkurrent dort – in direkter Nachbarschaft zur Frankenfarm – niederlässt. Zudem gehöre die Belieferung von großen Gesellschaften mit Speisen bereits zum Tagesgeschäft der Frankenfarm. Von daher lag eine Räumlichkeit, in der Catering für geschlossene Gesellschaften angeboten wird, nahe.

Was gerade auf der Baustelle noch getan werden muss? Und wie die Haupthalle aussieht? Das erfahren Sie im Video-Interview über dem Text.

Der Eingangsbereich im Catering-Bau der Frankenfarm ist derzeit noch eine Baustelle. Hier war früher einmal das Halifax.

Der Eingangsbereich im Catering-Bau der Frankenfarm ist derzeit noch eine Baustelle. Foto: red / cr

Am Bischofsgrüner Marktplatz entsteht Schneemann Jakob

Bischofsgrün: So entsteht Schneemann Jakob

Seit Donnerstagmorgen um 7 Uhr sind zwei Kipplaster und ein zwei Bagger im Einsatz um auf dem Bischofsgrüner Marktplatz Schnee aufzuschütten – denn direkt vor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde entsteht Schneemann Jakob. Der Schnee wird von einer Waldlichtung in Karches nach Bischofsgrün gebracht. Ein Video dazu finden Sie über dem Text.

Stefan Schregelmann ist einer der Kipplaster-Fahrer. Sicher bugsiert das große Fahrzeug durch die engen Gassen und in den Waldweg an der B303 bei Karches. “Auf die Ladefläche passen ungefähr neun bis zehn Kubikmeter Schnee”, erklärt er. “Da sind wir heute den ganzen Tag beschäftigt.” Etwa 25 Fahrten sind notwendig.

Armin Hackl bedient den Bagger auf der Waldlichtung um einzelne Schneehaufen für die Kipplaster zu bilden. Schon seit dem allerersten Schneemannbau hilft er mit. Aus insgesamt 200 Kubikmetern Schnee werde der bis zu zwölf Meter hohe Schneemann dann am Freitag modelliert, bestätigt Hackl.

Die Idee für den ersten Riesenschneemann stammt von Horst Heidenreich und fand bis heute großen Anklang. Ist in Karches mal kein Schnee, wird er vom Schneeberg oder vom Ochsenkopf geholt.

Bei Karches wird der Schnee für den Bau von

Bei Karches wird der Schnee für den Bau von “Jakob” geholt. Foto: red / cr

Am Rosenmontag steigt das 34. Bischofsgrüner Schneemannfest. Um 19 Uhr startet der Fackelumzug an der Hubertus-Apotheke Illerswiesen, mit der Fichtelgebirgskapelle Ebnath, zum Schneemann auf den Marktplatz.

Hier können Sie den Aufbau von Schneemann Jakob live verfolgen:

Der Bischofsgrüner Marktplatz via Webcam:

Quasi und FegeR: Historiker und Familienvater am Mikrofon

“Wer Hip Hop macht, aber nur Hip Hop hört, betreibt Inzest!”. Diese Zeile des Hamburger Musikers Jan Delay hat den Bayreuther Rapper Quasi geprägt. Quasi heißt eigentlich Johannes Besold, ist 32 Jahre alt und zweifacher Familienvater. Früher habe er sich oft dafür gerechtfertigt, ein Rapper zu sein. Vielerorts würde man deshalb schief angesehen werden, vor allem, wenn man sich auch im Erwachsenenalter noch mit der Musik beschäftigt. Für viele der Leute ist Rapmusik etwas für Jugendliche. Johannes sieht das anders. Seit über zehn Jahren macht er zusammen mit seinem Freund Jens Detzer, der sich als Rapper FegeR nennt, Musik. Der Name “FegeR” kommt nicht etwa, wie im Duden vermerkt, von “draufgängerischer Mann” oder “junger Bursche”, sondern hat seinen Ursprung in der Geschichte von Jens’ Nachnamen. Passenderweise ist der 31-jährige Jens inzwischen Historiker. Dennoch stellt er sich in seiner Freizeit mit großer Freude vor das Studiomikrofon und schmettert seine Reime wortgewaltig in den Takt.

Die beiden Künstler sind Teil des Bayreuther Rap-Künstlerkollektivs Kanzlakustix. Am kommenden Freitag, den 1. März bringen die beiden ihr neues Album Art & Weise offiziell auf den Markt. Zwar kann man sich die Lieder auch vorher bereits online anhören, aber die, streng limitierte CD, wird erst ab Freitag persönlich von den beiden im Rahmen der Release Party auf der Kleinkunstbühne im Zentrum verkauft. Wir haben uns vorab mit den beiden Hip Hoppern getroffen und über ihr Album, Rapmusik an sich und die Bayreuther Hip Hop Szene gesprochen.

Das bt-Interview mit Quasi & FegeR als Podcast zum Anhören

Mehr von Quasi & FegeR

Mehr zu den Bayreuther Rappern Quasi & FegeR finden Sie auf der Facebookseite oder Website von Kanzlakustix sowie in den kommenden Tagen bei uns. Im Laufe der nächsten Woche beleuchten wir zusammen mit den Künstlern ihre musikalischen Einflüsse und lassen die beiden in einer Live-Kostprobe selbst am Mikrofon per Freestyle und Beatbox zu Wort kommen.

 

Das ist das neue Logo für das Friedrichs-Forum

Die Agentur PSBZ hat am Montagnachmittag dem Kulturausschuss der Stadt den Logo-Entwurf für die frühere Stadthalle, das künftige Friedrichs-Forum, vorgestellt.

Entworfen hat das Logo der Hamburger Designer Peter Schmidt, der für seine Arbeiten weltweit bekannt ist und der aus Bayreuth stammt. Aus alter Verbundenheit hat er der Stadt den Entwurf geschenkt. Schmidts Arbeit kostet die Stadt also keinen Cent.

Zuletzt sorgte Schmidt für Aufsehen, als der dem fränkischen Bocksbeutel eine neue Form verlieh. Davor hatte er nicht nur das Logo der Stadt Bayreuth entworfen, sondern auch das der Bundeswehr sowie etliche Parfüm-Flakons, darunter die der Mode-Designerin Jil Sander.

Einen Beitrag der Deutschen Welle über Peter Schmidt finden Sie hier: 

In einem Interview mit dem Zeit-Magazin sagte Schmidt im vergangenen Jahr, seine bislang beste Idee sei es gewesen, aus der Marke Boss, die Marke Hugo Boss zu machen. Wenn man sich unter dem Titel eine Person vorstellen könne, wirke das auf Menschen viel emotionaler. Entsprechend könne man sich unter den vielen bunten Punkten, die das neue Logo für das Friedrichs-Forum zieren, auch die Zuschauer einer kulturellen Aufführung vorstellen.

Grüne und violette Punkte

Die grünen Punkte im Logo sollen zudem das Grün des benachbarten Hofgartens verkörpern, die violetten Punkte nehmen Bezug auf die in violett geplante Innenausstattung des Friedrich-Forums.

Nur auf den ersten Blick sind die Punkte willkürlich angeordnet. Bei genauerem Hinsehen liegen sie auf einem gedachten Raster.

“Am Hofgarten”

Das Logo kommt entgegen früherer Beratungen im Stadtrat nun doch mit dem Zusatz “am Hofgarten” daher. Schmidt soll auf die Nähe des Gebäudes zu der stadtbekannten Parkanlage bestanden haben, sagt Daniel Belliero, der den Entwurf stellvertretend für Peter Schmidt im Kulturausschuss vorstellte. Der Stadtrat hatte von der Bezeichnung vergangenes Jahr Abstand genommen, nachdem bekannt wurde, dass es in der Stadt Günzburg bereits ein “Forum am Hofgarten” gibt und Rechtsstreitigkeiten befürchtet wurden. Damals hätte allerdings auch das Friedrichs-Forum “Forum am Hofgarten” heißen sollen.

Ein gutes Logo muss man mit einem Stock in den Sand malen können.

(Daniel Belliero, PSBZ)

Daniel Belliero ist neben Schmidt einer von vier Geschäftsführern der Design-Agentur. Mit dem vorgestellten Entwurf sei die Sache mit dem Stock und dem Sand machbar. Genauso wie sich in den Punkten das liberale, offene Weltbild des Designers und der Stadt Bayreuth widerspiegle.

 

Milch-Flatrate im Jahr 1900: Hobbyforscher fördern Kurioses zutage

Gerhard Zahn organisiert beim Evangelischen Bildungswerk Bayreuth den Offenen Arbeitskreis Familiengeschichtsforschung. Bei den Treffen im evangelischen Gemeindehaus steht das Entziffern alter Schriften auf dem Programm. Für uns hat Zahn sein Archiv geöffnet.


Dreißig Leute, ausgestattet mit Stift und Lupe, beugen sich über Kopien von alten Handschriften und versuchen gemeinsam die ungewohnt schnörkeligen Kurrentschriften zu entziffern. Dazu gibt es wissenswerte Erläuterungen zu verwendeten Abkürzungen, aus der Mode gekommenen Ausdrücken und zum Verständnis des Inhaltes. Wir sind beim Arbeitskreis Familiengeschichtsforschung.

Der Arbeitskreis ist kein Verein, kostet keine Mitgliedsbeiträge. Ein „Leitungsteam“ organisiert die monatlichen Treffen mit unterschiedlichsten Themen mit genealogischem Bezug. Genealogie, das ist die Familiengeschichtsforschung. Jeder darf mitmachen und das schon seit über 25 Jahren.

Konzentration beim Entziffern alter Urkunden beim offenen Arbeitskreis. Foto: Gerhard Zahn.

Die Familienforscher suchen nach Spuren ihrer Vorfahren um deren Lebensdaten zu erfassen, ihre Lebensbedingungen zu veranschaulichen und in Erinnerung zu rufen. Die Ergebnisse ihrer Forschungen werden in Ahnentafeln und Familienbüchern beschrieben. Historische Landkarten, alte Schwarz-Weiß-Fotos, aufbewahrte Postkarten und Briefe, sowie Auszüge aus Kirchenbüchern und in städtischen und staatlichen Archiven schlummernde Urkunden belegen die Forschungsergebnisse.

Im Laufe jahrelanger Forschungen stoßen die Genealogen auf überraschende und interessante Details, die schon fast verschüttet waren. Unter anderem auf folgende Geschichten aus unserer Region ist Georg Zahn bei seinen Forschungen gestoßen:


Tod innerhalb einer Woche

1728 verstarben alle Söhne eines Mühlenbesitzers, 16, 18 und 20 Jahre alt, innerhalb einer Woche. Der Grund für diese epidemische Katastrophe dürfte der Ausbruch einer heute beherrschbaren Krankheit gewesen sein, wie Tuberkulose oder Diphterie.

Sechs Paten

Nichtehelich geborene Kinder wurden vom Pfarrer im Taufbuch als „Hurenkinder“ eingetragen und diskriminiert. Und sie brauchten auch nicht nur einen, sondern sechs Paten. Es finden sich aber auch Eintragungen wie „ein adelig unehelich Kind“.

Milchvorrat gesichert

Eine Bauerswitwe übergibt um 1900 ihren Hof und regelt im Übergabevertrag bis ins kleinste Detail ihre „Ausnahme“. Dabei wird unter anderem vereinbart, dass ihr in der Zeit von Walburgis bis Martini ein Liter „Frühmilch“ zusteht und zwar „von einer von ihr zu wählenden Kuh“. Außerdem hatte sie alle sechs Monate Anspruch „auf frisches Bettstroh“. Da war Haferstroh für den Strohsack, denn damals kannten selbst begüterte Menschen noch kaum eine Matratze.

Ein Bild aus Gerhard Zahns Archiv aus dem Jahr 1880 mit moderner Bildbearbeitung auf Vordermann gebracht. Foto: Privat.

Plötzlich unehelich

Ein Bauer heiratet und es werden ihm in kurzer Zeit vier Kinder geboren. Sechs Jahre später stellt der Pfarrer im Zuge einer anderen Hochzeit fest, dass der Bauer und seine Frau entfernt miteinander verwandt sind und es zur Hochzeit eine Ausnahmegenehmigung, einen sogenannten Dispens, gebraucht hätte. Kurzerhand erklärt er die Ehe für nichtig. Die vier Kinder sind also kirchenrechtlich „illegal“ geboren. Also wird der fehlende Dispens nachträglich beantragt, noch einmal kirchlich geheiratet und dann gelten auch die vier Kinder wieder als „legal“.

Erinnerung an einen Taubstummen

1941 wird ein 39-jähriger Taubstummer nach Hartheim in Österreich verbracht und im Rahmen der Menschen verachtenden Euthanasie der Nationalsozialisten vergast. Die ihn noch kannten, haben ihn als geistig regen und freundlichen Menschen in Erinnerung.

Ein indonesischer Vulkan

Ein Müller und Bauer geht „auf die Gant“, sprich „pleite“ und dann stellt sich heraus, dass der Ausbruch des Vulkans Tambora im fernen Indonesien im Jahr 1815, eine die Kontinente verfinsternde Staubwolke im Jahr 1816, das „Jahr ohne Sommer“ verursachte. Folglich wurde 1816 keine Ernte reif, das Vieh verhungerte oder musste notgeschlachtet werden. Manche Menschen aßen schon Baumrinde und der Müller hatte rein gar nichts zu mahlen. Das war sein wirtschaftliches Ende.


Text: Gerhard Zahn.

Gerhard Zahn. Foto: privat


Der offene Arbeitskreis Familiengeschichtsforschung trifft sich monatlich zu Vorträgen und Exkursionen. Die Teilnahme ist offen für alle Interessierten. In der Regel finden die Treffen an jedem zweiten Dienstag im Seminarraum des evangelischen Gemeindehauses, Richard-Wagner-Straße 24, statt. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Website des Evangelischen Bildungswerks Bayreuth.

Exklusives Mixtape: Desto & Nasher

Die Bayreuther Hip Hop Band Desto & Nasher präsentiert heute Abend im Lamperium ihr neuestes Album. Es ist das dritte des Duos: “Endlich immer noch”. Wir haben Sie vorab gebeten uns eine Playlist mit Songs, die sie beeinflusst haben, zusammenzustellen.

Wieso diese Playlist?

Desto & Nasher: Das ist ein kleiner Teil von Tracks, die in den letzten Jahren in unseren Köpfen und Playlists durchgehend präsent waren. Und seitdem auch nicht daraus verschwunden sind. Deshalb hatten sie indirekt, teilweise auch direkt Einfluss darauf, wie unser Album klingt. Viel mehr will ich nicht sagen. Hört’s euch an!

Was bedeutet euer neustes Album für euch? Was ist die Geschichte dahinter?

Desto & Nasher: Also im Moment bedeutet es uns natürlich unglaublich viel. Immerhin stecken darin alle Gedanken und Auseinandersetzungen mit Sound, Sprache und dem Leben allgemein, die wir in den letzten vier Jahren hatten. Im März letzten Jahres stand eigentlich schon der Großteil des Albums, als wir das ganze Konzept noch mal umgeworfen haben. Im Großen und Ganzen geht’s auf dem Album um die Enge der Kleinstadt, was sich nicht selten auch auf die geistige Bandbreite auswirkt. Man muss halt aufpassen, dass man sich davon nicht anstecken lässt. Es geht ums Ausbrechen, aber wieder Zurückkehren, weil man sich trotz aller Engstirnigkeit zu Hause fühlt. Es geht um die Kreise, in denen sich das Leben bewegt. Nasher und ich kennen uns, seitdem wir 3 Jahre alt sind und sind beide im selben Dorf aufgewachsen. Wege haben sich getrennt, zwar nie wirklich weit, aber zumindest so, dass wir 2018 das Gefühl hatten, wieder daheim angekommen zu sein. „Endlich immer noch” heißt also so viel wie „Endlich ist es wieder so, wie es eigentlich schon immer war”.

Wie sieht es mit Locations in Bayreuth aus? Gibt es genug, um sich als Künstler auszuleben?

Desto & Nasher: Da könnte man sehr weit ausholen. Aber Fakt ist, dass das „Künstlerdasein”, wenn man es so bezeichnen will, im Hinblick auf Locations schon eher von Frust geprägt ist. Zumindest wenn man, wie wir, Teil einer Subkultur ist, die in einer Stadt wie unserer so verrufen ist. Immerhin haben wir das Glück, auf die ein oder andere Location zurückgreifen zu können, weil man dort den Betreiber schon seit Jahren kennt. Natürlich gibt es in Bayreuth einige Personen, Institutionen und Locations, die das subkulturelle Leben hier bereichern und sehr bemüht sind. Trotzdem ist ein Mangel an guten und geeigneten Live-Locations nicht von der Hand zu weisen.

Spotify-Playlist “Ein Fluss” von Desto & Nasher

 

Festspiele: Der Dirigent und die Maus

Die Satzung sieht vor, dass im Festspielhaus nur Wagners Werke aufgeführt werden dürfen und der sogenannte Dirigentengang im Festspielhaus hängt voll mit Männern von Welt, die das schon getan haben. Nur zwei von ihnen haben dabei zehn Wagner-Opern am Grünen Hügel dirigiert.

Der erste ist Felix Mottl und das ist lange her. Mottl war von 1886 bis 1906 am Festspielhaus tätig.

Felix Mottl.

Der zweite ist der aktuelle Musikdirektor der Festspiele, Christian Thielemann. Zwischen 2000 und 2018 dirigierte er die zehn Opern. Dazu kommen eine Symphonie und ein Konzert zum 200. Geburtstag des Meisters.

Ein Eintrag auf Thielemanns Foto im Dirigentengang fällt aber aus der Reihe. “Die Maus” steht da, offensichtlich dargeboten im Jahr 2018.

Christian Thielemann.

Wie es zur dieser Aufführung kam, weiß der Sprecher der Festspiele, Peter Emmerich.

Und das war so: Im vergangenen Jahr war ein Fernsehteam des Westdeutschen-Rundfunks (WDR) zu Gast am Grünen Hügel. Gedreht wurde ein Beitrag über die Bayreuther Festspiele und zwar für die Sendung mit der Maus. Spontan soll Thielemann zu den Taktstöcken gegriffen und mit dem Festspielorchester die Titelmelodie der bekannten Sendung gespielt haben.

Wenig später soll ein Mitarbeiter des Festspielhauses den Eintrag an Thielemanns Foto im Dirigentengang ergänzt haben. Wer das war, darüber rätselt man im Festspielhaus bis heute.

Die aufgezeichnete Sendung wurde übrigens noch nicht ausgestrahlt.

Ball der Stadt: Erinnerungen an die Stadthalle

Zur Einstimmung auf den Abend: Ein Video des vorerst letzten Balls, der in der Stadthalle stattfand.

Heute Abend wird getanzt. Weil die Stadthalle kernsaniert wird, lädt die Stadt bereits zum dritten Mal zum Ball in die Oberfrankenhalle. Zur Einstimmung haben wir ein Video des bekannten Bayreuther Fotografen Sven Lutz, besser bekannt als Swutz, für euch. Es zeigt die 52. und vorerst letzte Auflage des Balls in der altehrwürdigen Stadthalle im Jahr 2016. Obwohl gerade einmal drei Jahre her, scheint das Video wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Stadthalle, wir vermissen dich.

Das Video finden Sie über dem Text.

Baustelle Stadthalle

Die jüngsten Schätzungen gehen davon aus, dass die Sanierung der Stadthalle mindestens 65 Millionen Euro kosten wird. Seit September 2016 ist die Stadthalle geschlossen, wird entkernt und komplett renoviert. Wenn sie voraussichtlich im Jahr 2021 wieder eröffnet wird, soll sie Friedrichsforum heißen. Über diesen Namen, für den sich der Stadtrat entschieden hat, scheiden sich in Bayreuth die Geister.

Die Namensfindung gelang sowieso erst im zweiten Anlauf. Zunächst entschied sich eine Jury für den Namen “Forum am Hofgarten”, den es in Günzburg aber schon gibt.