Bayreuther Landratskandidat der Grünen: Andreas von Heßberg

Zuletzt aktualisiert am

Andreas von Heßberg ist der Bayreuther Landratskandidat der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Deshalb ist bt-Redakteur Christoph Wiedemann mit dem Landratskandidaten durch den Bayreuther Landkreis gefahren: Ziel ist sein persönlicher Lieblingsort im Kreis Bayreuth, der Craimoosweiher bei Creußen. Auf der Fahrt erzählt der Mann von den Grünen von Themen, für die er sich einsetzt und wie seine Tochter reagiert hat, als er von der Kandidatur erzählt hat.

Auch Landratskandidat der CSU, Klaus Bauer, ist mit uns durch den Landkreis zu einem seiner Lieblingsorte gefahren. Und auch der Kandidat der SPD, Jan-Michael Fischer, ist mit uns durch den Landkreis gefahren. Er hat einen ruhigen und idyllischen Ort gewählt.

Mobilität im Kreis Bayreuth verbessern

Eines der bestimmenden Themen ist die Mobilität. So fordert auch Andreas von Heßberg neue Mobilitätskonzepte für den gesamten Landkreis: “Wir müssen dringend den ÖPNV modernisieren. Wir brauchen eine neue Fahrzeugflotte, müssen diese anders takten und brauchen attraktivere Preise.” Er steht hinter seiner Partei und fordert ein 365-Euro Jahres Ticket.

“Erst wenn der ÖPNV attraktiv genug ist, kann der Verkehr in der Stadt gesenkt werden, mehr Räume für Fußgänger und Fahrradfahrer geschaffen, Parkplätze vermindert und Parkgebühren erhöht werden”, erzählt von Heßberg von seinem Konzept. Das müsse allerdings gemeinsam mit der Stadt Bayreuth gelöst werden.

Ein solches Konzept passiert nicht von heute auf morgen, sondern bedarf Zeit und auch Investitionen. Kann mir auch vorstellen, dass der Bauhof seine Fahrzeugflotte am Samstag für die Bevölkerung ausgibt, bevor sie da eh nur rumstehen. Aber da wird noch viel rechtliches zu klären sein.”

Fridays For Future

Fridays For Future ist “die Chance schlechthin, eine ganze Generation mitzunehmen, um die Zukunft zu gestalten. Sie sollen Ideen entwickeln und das auch in die Politik reintragen.” Von Heßberg hat eine klare Meinung zu den Demonstrationen: Er findet sie gut, da sich die Menschen so für Politik interessieren, denn von einer Politikverdrossenheit sei aufgrund dieser Bewegung nichts mehr zu hören.

“Wir müssen das Problem jetzt angehen, sonst wird es immer schmerzhafter und immer teurer”, sagt der Landratskandidat. Mit dem Problem des Klimaschutzes geht für von Heßberg auch die Frage nach Energie einher. “Der Landkreis Bayreuth ist beim regenerativen Strom schon sehr gut aufgestellt. Aber wir brauchen massive Änderungen beim Hausbau. Der Hausbau verschwendet zu viele Ressourcen. Er emittiert zu viel C02.” Deshalb ist seine Idee, dass der Fokus auf die Sanierung von alten Gebäuden gelegt wird.

Der Landkreis Bayreuth für junge Menschen

Von Heßberg möchte für Jugendliche Freiräume schaffen, an denen sich junge Menschen frei organisieren können: “Wie den Klimacheck im Landratsamt braucht es einen Jugendcheck. Wir müssen alle Projekte des Kreistages darauf prüfen, ob das attraktiv für die Jugend ist.“ 

Die Idee zeigt er am Beispiel der Mobilität: Es müsse dafür gesorgt werden, dass Jugendliche am Abend mobil sind, wenn sie mal ausgehen wollen. Dabei müsse dann aber auch die Möglichkeit bestehen, in der Nacht wieder nach Hause zu kommen.

Außerdem soll die Jugend eigene Projekte entwickeln. Ob es ein Kleinkino, Sportveranstaltungen oder Projekte für die Politik sein könnten, weiß Andreas von Heßberg nicht: „Ich bin ja aus dem Alter raus. Das können die Jugendlichen selbst. Ich würde nur unterstützend beraten.“ 

“Made in Bayreuth”

Die regionale Wertschöpfung liegt von Heßberg am Herzen. Er setzt sich für ein „Made in Bayreuth“ oder alternativ ein “Made in Oberfranken” ein. Dabei solle es um sämtliche Arten von regionalen Produkten gehen: Handwerker, Imker, regionale Nahrung oder Holz aus Oberfranken, zählt von Heßberg auf.

Außerdem ist für den Kandidaten der Grünen das neue bayerische Naturschutzgesetz wichtig, das mit dem Volksbegehren des Artenschutzes „Rettet die Bienen“ zusammenhängt. Hier müssen nach seiner Meinung auch die Kommunen mitarbeiten, um die Artenvielfalt zu erhalten. „Ich habe den Eindruck, dass das die anderen Parteien gar nicht auf dem Schirm haben.“

Wie geht die Kommunalwahl 2020 in Bayreuth aus?

Auch für ihn ist der Wahlkampf sehr zeitintensiv. „Mich ärgert es ein wenig, dass ich zur Zeit so selten zuhause bin“, sagt von Heßberg. Denn seine Tochter begnüge sich nicht nur ein bis zwei Stunden mit ihrem Papa – auch wenn sie “Chefprinzessin” werden könnte.

Am 15. März ist der Wahlkampf fürs erste vorbei. Doch auch er geht davon aus, dass es zu einer Stichwahl kommen wird. Wer in die Stichwahl kommen wird, weiß auch von Heßberg nicht. Er gibt dem Landratskandidaten der CSU gute Chancen, um in die Stichwahl zu kommen. Weitere Prognosen könne er aber nicht geben.