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Landratsamt Bayreuth

Trinkwasserversorgung im Fichtelgebirge sei nicht gefährdet

Das hat der Kreisausschuss gestern, dem 12. Dezember 2022, zum Antrag bezüglich des neuen Werks der Brauerei Maisel besprochen.

Wie mehreren Berichten bereits zu entnehmen ist, plant die Maisel-Brauerei aus Bayreuth ein neues Werk, welches eine Verdoppelung ihres Ausstoßes bedeuten würde. Nach eigenen Angaben der Brauerei beziehen sie ihr “besonders weiches Brauwasser” aus dem Fichtelgebirge, also über die Bayreuther Wasserleitung mit den zugehörigen Brunnen am Ochsenkopf.

Dr. Peter Fülle, Facharzt für Allgemeinmedizin, aus Warmensteinach stellt aus diesem Grund einen Antrag an das Landratsamt Bayreuth mit der bitte zur Überprüfung ob dadurch eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung der Gemeinden Bischofsgrün und Warmensteinach entstehen könnte. Das hat der Kreisausschuss zu dem Antrag gesagt.

Update vom 13. Dezember 2022 um 09:28 Uhr:

Der Kreisausschuss des Landkreises Bayreuth hat in der gestrigen Sitzung beschlossen, dass die Ochsenkopfgemeinden sich zurzeit keine Sorgen machen müssen, dass ihre Wasserversorgung durch den Maisel Neubau gefährdet werden könnte. Es gibt zwei Gründe, die gegen dieses Szenario sprechen. Auf der einen Seite gebe es rechtlich festgelegte Obergrenzen bei der Wasserentnahme im betroffenen Gebiet und auf der anderen Seite könne die Fichtelgebirgsleitung in ihrer jetzigen Beschaffenheit gar keinen zusätzlichen Bedarf aus Bayreuth transportieren.

Letzteres merkt das Landratsamt Bayreuth an, dass Warmensteinach und Bischofsgrün ihr Wasser auch aus anderen Bereichen beziehen, welche mit der Trinkwasserversorgung Bayreuth absolut nichts zu tun haben.

Erstmeldung vom 12. Dezember 2022 um 14:43 Uhr: Trinkwasserverbrauch der Brauerei Maisel

In dem Antrag von Fülle wird gesagt, dass für 1 Hektoliter Bier im Brauvorgang rund 5 Hektoliter Trinkwasser benötigt werden, bei einer Mehrung des Bier Ausstoßes um rund 500.000 Hektoliter ginge es also um einen Mehrbedarf von zirka 2,5 Million Hektoliter Trinkwasser.

Die Stadtwerke Bayreuth beziffern den jährlichen Trinkwasserverbrauch der Stadt auf rund 6 Milliarden Liter, davon kämen, so die Angaben der Stadtwerke, zirka 22 Prozent aus den Quellfassungen im Fichtelgebirge. Dies wären bis zu 1,32 Milliarden Liter Trinkwasser, die über die Bayreuther Wasserleitung aus dem Ochsenkopfgebiet pro Jahr nach Bayreuth fließen. Lesen Sie auch: Am kommenden Mittwoch, dem 14. Dezember, findet die letzte Stadtratssitzung des Jahres 2022 statt. 

Fülle gibt an, dass sollte das Brauwasser für die erweiterte Produktionsanlage der Maisel-Brauerei ebenfalls aus dem Fichtelgebirge gewonnen werden, wären dies zusätzlich rund 250 Millionen Liter Trinkwasser, entsprechend knapp 19 Prozent der bisherigen Fördermenge.




“Trinkwasser immer wieder Anlass für Sorge”

Aus Quellfassungen im Bereich des Ochsenkopfs beziehen auch die Gemeinden Bischofsgrün und vor allem Warmensteinach ihr Trinkwasser. Schon jetzt geben die Fördermengen der Brunnen gegen Ende des Sommers in Warmensteinach immer wieder Anlass für Sorge, so Peter Fülle. Bislang ist es allerdings immer noch gut gegangen, durch den Klimawandel mit der zunehmenden Trockenheit in der Region des Hohen Fichtelgebirges nimmt die Zuversicht aber Jahr für Jahr ab.

Aus diesem Grund beantragt Fülle, dass die Verwaltung des Landratsamtes die Entwicklung der Brauwasserversorgung durch die Kapazitätserweiterung der Maiselbrauerei hinterfragend überprüft und vor allem eine Beurteilung darüber veranlasst, ob durch die Pläne der Brauerei die Trinkwasserversorgung der beiden Gemeinden gefährdet werden könnten. Über den Einzelfall “Maisel-Brauerei” hinaus wäre laut Fülle zu klären, bis zu welcher Grenze eine Wasserförderung im Bereich des Ochsenkopfes für die Deckung des Trinkwasserbedarfs der Stadt Bayreuth hinzunehmen wäre, damit es nicht zu einer Gefährdung der Trinkwasserversorgung der Gemeinden am Ochsenkopf kommt.

Der Antrag wird im heutigen Kreisausschuss des Landratsamtes Bayreuth diskutiert.