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Arbeit und Beruf

Diese Aufgaben hat der Flugleiter im Tower am Flugplatz Bayreuth

ber einen 360 Grad-Rundblick aus dem Bürofenster können sich nur die wenigstens freuen. Doch Lars Renner darf diese Aussicht jeden Tag genießen. Der 29-Jährige ist als Flugleiter am Flugplatz Bayreuth tätig.

Über einen 360 Grad-Rundblick aus dem Bürofenster können sich nur die wenigstens freuen. Doch Lars Renner darf diese Aussicht jeden Tag genießen. Der 29-Jährige ist als Flugleiter am Flugplatz Bayreuth tätig. Was dort alles zu seinen Aufgaben zählt, berichtet Renner im Gespräch mit bt-Redakteurin Susanne Monz.

Flugleiter am Flugplatz Bayreuth

“Hier musst du ein echter Allrounder sein!” So fasst Renner sein Aufgabengebiet zusammen. Doch was bedeutet das genau? Den Großteil seiner Arbeit verbringt der 29-Jährige mit dem Fluginformationsdienst. “Ich stehe mit den Piloten in Funkkontakt und gebe ihnen die entsprechenden Infos über unseren Platz”, so Lars Renner. Eine Einweisung, wie es Fluglotsen an größeren Flughäfen machen, gibt es in Bayreuth allerdings nicht. Hier kann jeder Pilot selbst entscheiden wo er landen möchte.

Renner gibt dann nur Anweisungen wo das Flugzeug abgestellt werden darf. Aber auch bei Starts und Landungen erteilt der Flugleiter die Genehmigung. “In Bayreuth sind auch viele Segelflugzeuge unterwegs. Wenn die in der Luft sind, darf kein Flugzeug starten.”

Flugraum überwachen ist nur eine von viele Aufgaben des Flugleiters. Foto: Susanne Monz

Räumliches Vorstellungsvermögen ist gefragt

“Räumliches Vorstellungsvermögen ist in diesem Job schon sehr wichtig”, so Lars Renner. Denn ein Radar gibt es im Tower in Bayreuth nicht. “Wenn dir ein Pilot sagt er kommt aus nordöstlicher Richtung wäre es schon von Vorteil, wenn man weiß, wo das ist”, so Lars Renner mit einem Grinsen.

Neben den Fluginformationsdiensten muss sich der Flugleiter allerdings auch um die gesamte Infrastruktur am Flugplatz kümmern. Das fängt mit dem Kontrollieren des Feuerwehrautos und der Tankstelle an und geht beim Rollfeld weiter. “Vor Schichtbetrieb müssen wir die Rollbahnen abfahren und prüfen, ob dort etwas im Weg liegt.” Hat es geschneit, gehört auch der Winterdienst zu Renners Aufgaben.

Büroarbeiten gehören genauso zum Alltag

Der letzte Teil seiner Arbeit befasst sich mit Büroarbeiten. So muss beispielsweise jeder Pilot die Landegebühren an der Kasse im Tower bezahlen. Auch die Meldungen über die Starts und Landungen und die Flugzeugtypen müssen genau erfasst werden. “Eigentlich bin ich ein Mädchen für alles”, fasst Lars Renner lachend zusammen.

Das Büro von Lars Renner – der Tower am Flugplatz Bayreuth. Foto: Susanne Monz

Doch wie kommt man eigentlich zu diesem Beruf? Eine Ausbildung benötigt es dafür nicht. In Bayreuth wird lediglich ein Sprechfunkzeugnis gefordert. “Man sollte aber in jedem Fall stressresistent sein”, verrät Lars Renner. Denn gerade im Sommer sei zusammen mit dem Segelflug viel am Flugplatz los.

“Einmal mit Fliegen angefangen, ist man infiziert”

Renner selbst kam das erste Mal durch seinen Opa mit Flugzeugen in Berührung. Dann absolvierte der 29-Jährige seine Pilotenausbildungen in den USA und landete schließlich über Umwege in Bayreuth. Kribbelt es da nicht manchmal und man möchte wieder selbst in ein Flugzeug steigen und losfliegen statt im Tower zu sitzen? “Wenn man einmal mit dem Fliegen angefangen hat, ist man infiziert. Aber ich schätze meine Arbeit hier am Boden auch sehr und möchte sie nicht mehr missen.”