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Bayreuth

99 Gärten: Verkehrsausschuss diskutiert über mögliche Fahrradstraße

Der Bayreuther Verkehrsausschuss diskutierte über eine mögliche Fahrradstraße im Straßenzug 99 Gärten und Am Mühlgraben.

Das bt war bei der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses am Montag, den 6. November 2023, mit dabei.

Braucht Bayreuth mehr Fahrradstraßen?

Auf Antrag des SPD-Stadtrats Christoph Rabenstein diskutierte der Bayreuther Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am Montag, den 6. November, die Möglichkeit, die Straßen 99 Gärten und Am Mühlgraben als Fahrradstraßen auszuweisen. “Besonders im Hinblick auf das Projekt in der Erlanger- und Bismarckstraße könnte der Vorschlag eine gute Alternative zur Verbesserung der Radfahrsituation im Bayreuther Westen sein”, erklärt Rabenstein.

Auch dazu, dass derzeit wenige Fahrradfahrer die vorgeschlagene Strecke nutzen würden, findet Christoph Rabenstein eine Antwort: “Wie bei der Erlanger- und Bismarckstraße geben wir den Fahrradfahrern ein Angebot und müssen dann auch ein Stück weit hoffen, dass dieses auch genutzt wird.” Und anders als der Umbau der beiden Straßen sei das Vorhaben in der Straße 99 Gärten schnell und kostengünstig umsetzbar. “Wenn wir das Ganze beschließen, dann haben wir vielleicht schon im Frühjahr nächsten Jahres eine neue Fahrradstraße”, erklärt Rabenstein.

Generell gebe es in Bayreuth zu wenig Fahrradstraßen, betont der SPD-Stadtrat und zieht die Landeshauptstadt als Vergleich. “In München gibt es inzwischen so 470 oder 480.” Aber auch kleinere Städte nimmt er als Beispiel: “In Freiburg und Konstanz, wo ich vor Kurzem selbst geradelt bin, funktioniert das Miteinander zwischen Fahrrad und Auto auch besser.”

Gegenwind vom Straßenverkehrsamt

Von Seiten des Straßenverkehrsamtes gab es allerdings schnell Gegenwind. Bereits während der Sitzung der Kommission für Rad- und Fußwegeplanung am 16. Mai 2023 wurde eine mögliche Ausweisung zur Fahrradstraße nicht empfohlen. Grund dafür war damals, wie auch heute, die zu hohe Anzahl an Autos, welche die Straße täglich befahren, so der zuständige Referent Ulrich Pfeifer. Knapp 3.000 Fahrzeuge nutzen die Straße täglich, die Einrichtung einer Fahrradstraße wird aber nur bei einer Verkehrsdichte von unter 1.000 Fahrzeugen pro Tag empfohlen.

Auch ist Pfeifer nicht zufrieden damit, die Straße ohne Umbaumaßnahmen als Fahrradstraße zu betiteln. “Wenn man nur ein Schild aufstellt und die Straße vielleicht rot anmalt, ist es für die Fahrradfahrer nicht plötzlich sicherer”, erklärt Pfeiffer und zieht dabei auch die Fahrradstraße Pottensteiner Straße als Vergleich: “98 Prozent der Autofahrer halten nicht an, wenn ihnen ein Fahrrad entgegenkommt, manche überholen dann sogar einfach, obwohl die Straße zu eng für ein sicheres Überholmanöver ist”, so Pfeifer.

Dagegen äußerte sich nicht nur der Antragssteller, sondern auch BG-Stadtrat Georg Kämpf. Das falsche Verhalten der Autofahrer sollte kein Argument gegen eine weitere Fahrradstraße sein, stattdessen sollte man dafür sorgen, dass Autofahrer besser erzogen werden, was die Fahrt in einer Fahrradstraße angeht, so Kämpf.

Nicht genügend Sympathie im Ausschuss

Auch wenn die einzelnen Stadträte immer wieder betonten, dass sie viel Sympathie für den Antrag hätten, hat es am Ende doch nicht für die Zustimmung zum Antrag gereicht. Allerdings wurde auch immer wieder deutlich, dass es ohne einen tatsächlichen Umbau keinen Sinn ergibt. “Ohne Umbaumaßnahmen herrscht für die Fahrradfahrer nur eine Scheinsicherheit”, erklärte der zweite Bürgermeister Andreas Zippel (SPD). Schlussendlich wurde der Antrag mit nur 7 Stimmen bei 17 Stadträten abgelehnt.